31.08.2015 21:02:39
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Südwest Presse: KOMMENTAR MERKEL
Wenn etwas unsere Bundeskanzlerin auszeichnet, dann ist es eine bemerkenswerte Gelassenheit auch in Zeiten krisenhafter Zuspitzungen. Während manche Kommunen unter dem Ansturm von Flüchtlingen an ihre organisatorischen und finanziellen Grenzen stoßen, während sich Ausländerhass sogar in offenen Anfeindungen gegenüber Angela Merkel entlädt, bewahrt sie selbst in dieser aufgeheizten Lage eine Ruhe, die angesichts der akuten Herausforderungen an Politik und Gesellschaft fast unwirklich anmutet. Lange hat die Kanzlerin geschwiegen und zugewartet, nun aber findet sie Worte, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Es ist müßig, noch darüber zu streiten, ob Angela Merkel nicht wesentlich früher aus der Deckung hätte kommen müssen - ja, hätte sie. Ob uns damit die verstörenden Bilder von brennenden Flüchtlingsunterkünften oder die Parolen rechter Hetzer aus den letzten Wochen erspart geblieben wären, sei dahingestellt. Wichtig ist, dass sich Angela Merkel jetzt endlich an die Spitze der Bewegung der Anständigen stellt, als Krisenmanagerin, Mutmacherin und Integrationsbeauftragte. Politische Führung heißt, Verantwortung zu übernehmen, klare Kante zu zeigen und Orientierung zu geben. Das sind nicht gerade die Lieblingstugenden der Kanzlerin. Aber in dieser Lage sind sie gefordert wie selten. Als unmissverständliche Signale nach innen wie nach außen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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