13.01.2014 22:44:59

Stuttgarter Zeitung: Start im Streit / Leitartikel zu Koalition/Union/SPD

Stuttgart (ots) - Wenn die Damen und Herren Großkoalitionäre aber so weitermachen, werden sie die hohe Popularität einer Regierung der Volksparteien bald verspielt haben.

Der Auftakt ist verunglückt. Die große Koalition hat noch nichts zuwege gebracht - außer: Schlagzeilen, in denen das Reizwort "Streit" vorkommt. Seit es sie gibt, ist diese Regierung vor allem damit aufgefallen, dass sie bei vielen Fragen unterschiedliche Ansichten vertritt. Die Liste der Konfliktthemen ist länger als die bisherige Amtszeit nach Wochen. Ob es nun um den Mindestlohn geht, um eine staatlich subventionierte Elternteilzeit, um Vorratsdatenspeicherung oder um die Rentenpläne - überall scheint Dissens zu herrschen. Das erinnert fatal an die schlechtesten Zeiten von Schwarz-Gelb.

Merkels Juniorpartner neigen zur Profilneurose. Den Sozialdemokraten ist das nach den prekären Erfahrungen mit der letzten großen Koalition noch nicht einmal zu verdenken. Am Ende zählt aber nur, was die Regierung gemeinsam erreicht - nicht, worüber sie sich gestritten hat.

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