10.07.2015 19:29:39

'Spiegel': Patientenberatung beklagt Druck der Krankenkassen auf Patienten

BERLIN (dpa-AFX) - Einige gesetzliche Krankenkassen verweigern den Patienten laut einer Bilanz der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) nach wie vor Leistungen oder setzen Krankengeldempfänger unter Druck. Das geht laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus dem noch unveröffentlichten UPD-Jahresbericht 2015 hervor.

Die Hinweise auf Problemlagen im Gesundheitswesen erhärteten sich, heißt es darin. Die Experten haben rund 80 000 Beratungsgespräche ausgewertet, die zwischen April 2014 und März 2015 geführt wurden. Rund 29 Prozent der Patienten erbaten Aufklärung, ob die Krankenversicherung ihnen Ansprüche wie Rehabilitationen, Hilfsmittel oder das Krankengeld zu Recht verwehre. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg um zwei Prozentpunkte.

Der Bericht sollte dem Magazin zufolge ursprünglich bereits am 1. Juli offiziell an die Bundesregierung übergeben werden. Sie habe auf die Veröffentlichung wegen eines Streits um die Zukunft der UPD bislang verzichtet. Derzeit wird die Beratung von Verbraucherschützern und Sozialverbänden betrieben, nach einer Ausschreibung soll dies ab 2016 das Callcenter eines Privatunternehmens übernehmen./bw/DP/stb

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