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04.03.2018 19:55:42

SPD-Interimschef Scholz: Richtig, dass es keinen Jubel gab

BERLIN (Dow Jones)--Der kommissarische SPD-Vorsitzende Olaf Scholz sieht die Partei nach der Zustimmung zur großen Koalition nicht gespalten. "Da ist keine Teilung deutlich geworden. Das ist eine falsche Betrachtung", sagte Scholz am Abend im ZDF. Das Ergebnis sei kein "Sieg der einen über die anderen" und deshalb sei es bewusst sehr sachlich verkündet worden. "Ich fand das richtig so", erklärte der Hamburger Bürgermeister. Ein Drittel der am Mitgliedervotum teilnehmenden Genossen hatte sich gegen die Koalition mit der Union ausgesprochen.

Die SPD hatte sich bei der Bekanntgabe des Resultats verordnet, im Willy-Brandt-Haus keinen Jubel aufkommen zu lassen. Damit sollten die Gegner der Neuauflage eines schwarz-roten Regierungsbündnisses nicht verärgert werden. Scholz sieht den Zusammenhalt in der Partei durch die intensive Diskussion vor dem Entscheid der Basis gestärkt. "Die SPD handelt insgesamt gemeinsam", ergänzte er.

Er versprach, dass sich seine Partei nun voll in die Regierungsarbeit stürzen werde. Die Genossen werden sechs Minister stellen, von denen bislang nur der 59-Jährige als Finanzminister feststeht. Die designierte Parteichefin Andrea Nahles soll hingegen Fraktionsvorsitzende bleiben und nicht in das Kabinett eintreten. Sie wird nach den Plänen der SPD-Führung ein Kraftzentrum jenseits der Regierung bilden. Die Sozialdemokraten wollen diese Woche ihre Minister bestimmen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg

(END) Dow Jones Newswires

March 04, 2018 13:56 ET (18:56 GMT)

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