30.01.2020 10:57:41

Spartenverkauf und maues Eisgeschäft belasten Unilever - Coronavirus im Blick

ROTTERDAM/LONDON (dpa-AFX) - Der Verkauf des Geschäfts mit Brotaufstrichen und eine geringere Lust auf Eis der Kunden haben den Konsumgüterkonzern Unilever im vergangenen Jahr belastet. Auch im Teegeschäft lief es 2019 nicht mehr rund. Mit einem organischen Umsatzplus von 2,9 Prozent verfehlte der Konzern 2019 deshalb wie erwartet sein Wachstumsziel. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Rotterdam und London mit.

Das Management hatte ursprünglich mit einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent gerechnet. Mitte Dezember war der Konzern jedoch wegen schwierigerer Geschäfte in Asien und in Teilen Afrikas zurückgerudert.

Wechselkurseffekte, Zu- und Verkäufe sowie weitere Sondereffekte mit eingerechnet stiegen die Konzernerlöse im abgelaufenen Jahr um 2 Prozent auf 52 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ging um fast ein Drittel auf 8,7 Milliarden Euro zurück. Unterm Strich verringerte sich der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 40 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Die Aktie legte gegen Mittag um rund eineinhalb Prozent zu. Beim Umsatzwachstum im vierten Quartal hatten Analysten mit etwas weniger gerechnet. JPMorgan-Analystin Celine Pannuti sprach zwar von insgesamt gemischten Ergebnissen. Der Ausblick auf 2020 entspreche jedoch den Erwartungen.

Für das laufende Jahr peilt Unilever-Chef Alan Jope ein Wachstum aus eigener Kraft in der unteren Hälfte der bereits im Vorjahr anvisierten Spanne zwischen 3 und 5 Prozent an. Er erwarte gegenüber dem vierten Quartal 2019 zwar eine Verbesserung in der ersten Jahreshälfte. Deutlicher aufwärts werde es aber vor allem im zweiten Halbjahr gehen. Die Auswirkungen des Coronavirus seien derzeit noch nicht absehbar, erklärte Jope.

Besonders stark entwickelt sich weiterhin das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln, das allerdings den geringsten Teil des Umsatzes ausmacht. In der größten Sparte der Kosmetik und Körperpflege legten die Umsätze organisch um 2,6 Prozent zu.

Außerdem wachsen Schwellenländer immer noch besonders stark, wie der Hersteller von Marken wie Knorr, Ben & Jerry's, Magnum oder Dove erklärte. Europa schwächelt dagegen weiterhin. Hier begründet der Konzern das rückläufige Wachstum unter anderem damit, dass sich in sehr heißen Sommern weniger Eis verkaufe. Zudem lief zuletzt auch das Teegeschäft nicht mehr rund. Das soll jetzt überprüft werden, heißt es./knd/kro/jha/

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