29.01.2015 20:52:58
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Schwäbische Zeitung: Ein Griechenland zum Fürchten
Bedenklich ist aber auch die Anmaßung der neuen Herrscher von Athen, weil sie sich nicht scheren um frühere Abmachungen und Verbindlichkeiten aus milliardenschweren Rettungspaketen, die die EU immer wieder für den griechischen Partner geschnürt hat.
Es kann Brüssel und uns ganz und gar nicht egal sein, wenn die Griechen ihre Schulden nicht bedienen werden. Es wird zudem zur gesamteuropäischen Belastungsprobe, wenn die Sabotagepolitik, die Tsipras betreiben will, dazu führt, dass Europa in existenziellen Belangen wie der Ukraine-Krise nicht mehr mit einer Stimme sprechen kann, ja sich gar nicht mehr um eine Stimme bemüht. Wenn ein griechischer Linksradikaler eine europäische Sanktionsstrategie gegenüber Russland kippen kann, dann frohlockt nicht nur Russlands Präsident Putin, dann frohlocken auch die Anti-Europäer vom Front National in Frankreich oder von der AfD. Und die Bemühungen um Frieden in Europa haben verloren.
Wenn diese griechische Regierung irgendwann an die Grenzen des Machbaren stößt, lauert die dritte Gefahr. Kann Tsipras seine Wahlversprechen nicht einlösen, merken die Griechen, dass es auch mit ihm nicht vorangeht, braucht Griechenlands Regierung einen neuen Sündenbock. Der ungelöste Zypern-Konflikt mit der Türkei und die historische Feindschaft mit dem wirtschaftlich erfolgreichen Nachbarn böten Gelegenheit zur Ablenkung. Im Moment ist Griechenland wirklich zum Fürchten.
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