29.09.2014 20:02:58
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Schwäbische Zeitung: Der Skandal war zu befürchten
Aber mit einer Panne haben die bösen Schlagzeilen vom Wochenende nichts zu tun. Schutzsuchende sind von Leuten misshandelt und gedemütigt worden, die eigentlich für ihre Sicherheit zuständig waren. Leider liegt dieser Skandal im Bereich dessen, was zu befürchten war. Und das liegt an der Gesamtarchitektur des Umgangs mit den Flüchtlingen. Weil staatliche Behörden überfordert sind und gleichzeitig sparen wollen, werden private Unternehmer betraut. Die sind aber nicht als barmherzige Samariter unterwegs. Sie engagieren private Sicherheitsunternehmen als Subunternehmer, die ihrerseits weitere Subunternehmer beschäftigen - und alle wollen sie Geld verdienen. Am Ende dieser Kette werden Leute beschäftigt, deren fachliche und menschliche Qualifikation bisweilen zu ihren miserablen Löhnen passt. Es kann kaum verwundern, dass darunter auch Kriminelle sind.
Die Forderung, jetzt müsse eben alles in staatliche Hand kommen, ist leider naiv. Beispielsweise würde der Schutz aller Flüchtlingsunterkünfte durch die Polizei deren Möglichkeiten komplett übersteigen. Ein realistischer Ansatz für die Behörden wäre es, aus dem Skandal zwei Lehren zu ziehen. Erstens sind an die Eignung von Wachleuten strengere Maßstäbe anzulegen. Zweitens muss ihre Arbeit stärker kontrolliert werden.
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