NASDAQ Comp.
21.01.2020 22:23:41
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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Coronavirus beendet vorerst die Rally
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Lungenkrankheit aus China ist am Dienstag in den USA angekommen und hat die Rekordjagd an den US-Aktienmärkten zunächst beendet. In Unsicherheit um die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft hielten sich Investoren lieber zurück. Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) gab um 0,52 Prozent auf 29 196,04 Punkte nach. Am Freitag war der Dow noch auf ein Rekordhoch gestiegen, am Montag wurde in den USA wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
Nach dem Anstieg der Patientenzahl in China ist auch in den USA ein erster Fall der neuen Lungenkrankheit nachgewiesen worden. Es handele sich um einen Mann, der nach einer Reise in die chinesische Provinz Wuhan am 15. Januar in die Westküstenmetropole Seattle zurückgekehrt sei, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit.
Der marktbreite S&P 500 schloss 0,27 Prozent niedriger auf 3320,79 Punkten. Der von Technologiewerten geprägte NASDAQ 100 hielt sich mit minus 0,08 Prozent auf 9166,63 Zähler besser. Hier stützten vor allem hohe Kursgewinne von Tesla sowie von Chip-Aktien wie Intel und Micron (Micron Technology).
Von einem starken Anstieg der Erkrankungen und Todesfälle durch das Coronavirus sprach Stratege Mixo Das von der Bank JPMorgan. Allerdings sei die Lage gegenwärtig noch nicht so akut wie seinerzeit beim Atemwegssyndrom Sars. Erfahrungsgemäß reagierten Aktien von Unternehmen am stärksten auf drohende Pandemien, deren Geschäft stark von "sozialer Interaktion" ihrer Kunden abhängig sei: Fluggesellschaften, Spielcasinos, Einzelhandel und Erlebnisparks nannte Mixo Das in einer Studie.
Das bekamen die entsprechenden Aktien denn auch zu spüren: So gerieten Papiere von Fluggesellschaften unter Druck. Die Aktien von United Airlines und American Airlines fielen jeweils um mehr als 4 Prozent. Papiere der Resort- und Casino-Betreiber Las Vegas Sands und MGM Resort büßten sogar bis zu 6,2 Prozent ein.
Noch schwerer traf es den Online-Reiseveranstalter Trip.com, dessen Aktien um fast acht Prozent einbrachen. Wegen möglicher negativer Auswirkungen des Coronavirus strich das Investmenthaus Bernstein die Kaufempfehlung für die Aktien. In ihrem Sog fielen auch die Papiere des Buchungsportals Booking um 3,1 Prozent.
Beim Flugzeugbauer Boeing setzte sich das Kursdesaster im Zuge des Unglücksfliegers 737 Max fort. Die Papiere rutschten um weitere 3,3 Prozent ab und fielen auf den niedrigsten Stand seit Ende 2018. Boeing geht nun davon aus, dass das Flugverbot für den Krisenjet noch bis Mitte des Jahres andauert.
Tesla (Tesla)-Aktien waren mit einem Plus von 7,2 Prozent auf rund 547 US-Dollar der größte Kursgewinner im Nasdaq 100 Index. Analyst Pierre Ferragu von New Street Research hält mit Blick auf die kommenden Jahre einen Tesla-Kurs von bis zu 1700 Dollar für möglich - rechnet aber weiterhin mit einem heftigen Kampf zwischen den Bullen und Bären am Markt.
Aktien von Intel erreichten ein Rekordhoch, zum Scluss legten sie an der Spitze des Dow um 1,6 Prozent zu. Händler sprachen von hohen Erwartungen an die Quartalszahlen aus der Chip-Branche. Am Mittwoch lässt sich Texas Instruments in die Bücher schauen und am Donnerstag dann Intel selbst.
Der Ölfeld-Ausrüster Halliburton, ein Schwergewicht der Branche, hatte unerwartet gute Zahlen vorgelegt. Die Aktie verlor dennoch 0,8 Prozent. Analyst Nicholas Green von Bernstein Research sprach von einer nach wie vor vagen Strategie des Konzerns.
Nach Börsenschluss legen der Technologiekonzern IBM und der Streaming-Anbieter Netflix Zahlen vor. Marktanalyst David Madden vom Broker CMC Markets sieht bei Netflix die Zahl der Neukunden als Lackmustest im Streaming-Markt, der seit dem Einstieg von Apple und Disney durch härtere Konkurrenz gekennzeichnet ist.
Der Euro gab Gewinne wieder ab und notierte zuletzt bei 1,1087 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1115 (Montag: 1,1085) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9000 (0,9021) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten angesichts der schwachen Aktienkurse um 16/32 Punkte auf 99 27/32 Punkte und rentierten mit 1,766 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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