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13.06.2018 22:50:40

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Aussicht auf schnellere Zinsschritte belastet

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf ein höheres Tempo bei den Leitzinsanhebungen hat den US-Leitindex Dow Jones Industrial leicht ins Minus gedrückt. Höhere Zinsen können Aktien im Vergleich zu Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen lassen. Die wichtigsten technologielastigen Aktienindizes schlossen wenig verändert.

Der Dow (Dow Jones 30 Industrial) gab zur Wochenmitte um 0,47 Prozent auf 25 201,20 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,40 Prozent auf 2775,63 Punkte. Der Technologiewerte-Index NASDAQ 100 aber bewegte sich mit minus 0,05 Prozent auf 7205,26 Punkte letztlich kaum vom Fleck. Er hatte zuvor ebenso einen historischen Höchststand erreicht wie der gleichfalls technologielastige Nasdaq Composite (NASDAQ Composite Index).

Die Fed hatte den Leitzins zwar wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent angehoben. Sie machte aber zugleich deutlich, dass im laufenden Jahr das Tempo der Zinserhöhungen erhöht werden könnte. Wie aus neuen Zinsprognosen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses hervorgeht, werden in diesem Jahr insgesamt vier Zinsanhebungen erwartet.

Damit signalisieren die Währungshüter eine Zinserhöhung mehr als noch im März. Nach der aktuellen Zinserhöhung werden also im weiteren Verlauf des Jahres noch zwei Zinsschritte erwartet. "Wir gehen davon aus, dass die Fed im September und Dezember erneut an der Leitzinsschraube dreht", sagte Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg.

Ob die Notenbank aber am Ende auch durch diese Tür gehe, werde das zweite Halbjahr zeigen, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die Voraussetzung für zwei weitere Zinsschritte ist und bleibt eine positive Entwicklung der Wirtschaft."

Zur Wochenmitte stand bei den Einzelwerten ein positives Gerichtsurteil zur geplanten Übernahme des Medienkonzerns Time Warner durch den Telekomriesen AT&T im Mittelpunkt. Der Experte Jeffrey Kvaal vom japanischen Analysehaus Nomura sprach von einem klaren Sieg der Unternehmen gegen die US-Regierung, die gegen den Zusammenschluss geklagt hatte. Einem möglichen Berufungsverfahren räumt er nur geringe Erfolgschancen ein. Während die Aktien von Time Warner rund 2 Prozent gewannen, ging es für AT&T um mehr als 6 Prozent bergab.

Übernahmephantasien beflügelten derweil auch den Mediensektor insgesamt. So schnellten die A-Aktien von 21st Century Fox (21st Century Fox (A)) als Favorit im S&P 500 um rund 8 Prozent in die Höhe. Der größte US-Kabelanbieter Comcast gab nach Börsenschluss wie erwartet eine verbesserte Offerte für große Teile von Rupert Murdochs Medienimperium ab und eröffnete damit einen möglichen Bieterkampf mit dem Unterhaltungsriesen Walt Disney. Während die Anteilsscheine von Disney an der Dow-Spitze zum Handelsschluss um rund 2 Prozent anzogen, gaben Comcast-Papiere leicht nach.

Der Eurokurs reagierte letztlich kaum auf die Aussagen der US-Notenbank und notierte zuletzt bei 1,1788 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1764 (Dienstag: 1,1788) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8501 (0,8483) Euro. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen litten etwas unter der Aussicht auf ein höheres Tempo bei den Leitzinsanhebungen und sanken um 3/32 Punkte auf 99 5/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,974 Prozent./la/tos

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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