25.09.2015 18:16:41

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Erholung im Autosektor treibt Dax an

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die vom VW-Abgasskandal überschattete turbulente Handelswoche ist für den DAX noch recht versöhnlich ausgeklungen. Eine kräftige Erholung der Autobranche verlieh dem deutschen Aktienmarkt am Freitag ordentlich Schwung. Gewinne an der Wall Street sorgten zusätzlich für Rückenwind, da das Vertrauen in die Stärke der US-Wirtschaft zunimmt.

Der deutsche Leitindex schloss mit einem Plus von 2,77 Prozent bei 9688,53 Punkten, verbuchte damit allerdings immer noch einen Wochenverlust von 2,3 Prozent. Die Aktien von BMW und Daimler, aber auch von Conti und Infineon gehörten nach Kurseinbrüchen zu den besten Werten, während sich die VW-Papiere abgeschlagen am Dax-Ende tummelten.

Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um 2,57 Prozent auf 19 300,58 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 3,07 Prozent auf 1738,52 Punkte.

YELLEN-REDE SORGT FÜR ZUSÄTZLICHE IMPULSE

Positiv nahm der Markt Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen vom späten Donnerstagabend auf, die als klarer Hinweis auf eine bald anstehende Erhöhung der US-Zinsen gewertet wurden. Aktuelle Daten zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal, die besser als erwartet ausgefallen waren, unterstützten diese Vermutung.

Erneut gab es die deutlichsten Kursausschläge bei Aktien von Autoherstellern und -zulieferern. Vor allem die am Vortag deutlich abgesackten Titel der VW-Branchenkollegen aus München und Stuttgart gaben Gas: Für BMW ging es um 4,24 Prozent hoch und Daimler gewannen 3,53 Prozent. Im Wochenverlauf allerdings stand bei beiden ein Verlust zwischen 8 und 9 Prozent zu Buche. Vor allem am Donnerstag war es abwärts gegangen, nachdem "Auto Bild" über möglicherweise überhöhte Abgaswerte bei einem bestimmten BMW-Modell berichtet hatte. Inzwischen stellte die Zeitschrift klar, man habe dem Hersteller keine Manipulationsabsicht unterstellen wollen.

VW-AKTIEN BÜSSEN IM WOCHENVERLAUF 33% EIN

Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) verloren indes als Dax-Schlusslicht 4,32 Prozent und büßten damit im Wochenverlauf ein Drittel an Wert ein. In kürzester Zeit waren bei VW in den vergangenen Handelstagen bis zu 30 Milliarden Euro vernichtet worden. Am Montag hatten die Wolfsburger mit manipulierten Abgastests bei Dieselfahrzeugen in den USA schockiert. Der bisherige VW-Chef Martin Winterkorn hatte in der Folge am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt. Bis Handelsschluss am Freitag gab es noch keine Neuigkeiten vom Aufsichtsrat des Autobauers, der über die Nachfolge entscheidet. Porsche-Chef Matthias Müller gilt als Favorit.

Infineon (Infineon Technologies) stiegen als Favorit im Dax um 4,60 Prozent. Laut der Investmentbank Liberum könnte der Chiphersteller dank seiner Fokussierung auf energieeffiziente Halbleiter im Autosektor vom VW-Skandal profitieren. Das Thema Emissionsverringerungen dürfte die Nachfrage nach Halbleiterprodukten ankurbeln und zudem könnte die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen und Elektroautos steigen, hieß es in der Studie aus London.

Die Anteilsscheine des Autozulieferers Hella legten als Spitzenreiter im MDax um 6,65 Prozent zu. Hier half zusätzlich, dass der Lichtspezialist endgültige Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2015/16 vorgelegt hatte.

ADIDAS-AKTIE PROFITIERT VON NIKE-ZAHLEN

Für die Adidas-Papiere (adidas) ging es um 4,14 Prozent hoch. Am Donnerstagabend deutscher Zeit hatte der US-Rivale Nike mit seinen starken Quartalszahlen die Markterwartungen übertroffen. Börsianer werteten das auch als gutes Zeichen für die Geschäfte des Sportartikelherstellers aus Herzogenaurach.

Die RWE-Aktien (RWE) rutschten nach negativen Expertenäußerungen bis auf ein Rekordtief bei 9,500 Euro und gingen mit minus 1,05 Prozent auf 9,602 Euro ins Wochenende. Die Analysehäuser Kepler Cheuvreux und Raymond James blieben bei ihren Verkaufsempfehlungen. Raymond James hält im schlimmsten Szenario, im Fall einer Verlängerung der deutschen Brennelementesteuer über das kommende Jahr hinaus, einen Kursrutsch bis auf 5 Euro für denkbar.

KRÄFTIGE GEWINNE IN GANZ EUROPA

Die Börsen legten auch europaweit kräftig zu: So gewann der EuroSTOXX 50 als Leitindex der Eurozone 3,11 Prozent auf 3113,16 Punkte. In Paris und London stiegen die wichtigsten Indizes ähnlich deutlich. In den USA gewann der Dow Jones Industrial (Dow Jones) zum europäischen Handelsschluss etwas mehr als 1 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,47 (Vortag: 0,45) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 139,47 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,30 Prozent auf 155,38 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1151 (Donnerstag: 1,1241) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8968 (0,8896) Euro./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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