06.03.2015 18:35:48

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax versucht sich an 11 600 Punkten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Freitag seine Rekordjagd fortgesetzt und sich erstmals an der Marke von 11 600 Punkten versucht. Der erfreulich ausgefallene Arbeitsmarktbericht aus den USA sorgte dabei für Freude und Bauchschmerzen zugleich. Mit plus 0,41 Prozent auf 11 550,97 Punkte ging der deutsche Leitindex schließlich ins Wochenende, nachdem er am späteren Nachmittag kurz bis auf 11 600,37 Punkte gestiegen war.

Seit acht Wochen geht es im Dax nun schon unablässig nach oben, was seit rund eineinhalb Jahren nicht mehr vorgekommen ist. In dieser Woche legte er um 1,3 Prozent zu, womit der Anstieg im bisherigen Jahresverlauf bereits knapp 18 Prozent beträgt. Der MDAX erreichte am Freitag bei 20 324 Punkten einen neuen Rekord und ging dann mit plus 0,20 Prozent bei 20 284,08 Punkten aus dem Handel. Der TecDAX, der Auswahlindex für Technologiewerte, kletterte erstmals seit Juni 2001 wieder über 1600 Punkte und schloss mit 0,82 Prozent bei 1603,53 Punkten.

SCHWACHER EURO BEFLÜGELT

"Die Bullen halten weiter das Zepter fest in der Hand", kommentierte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. "Nichts kann den Dax in diesen Tagen erschüttern, auch nicht ein starker US-Arbeitsmarkt, der eine Zinswende in den USA wieder früher erwarten lässt. Im Gegenteil: Den deshalb weiter abstürzenden Euro nutzen die Investoren hierzulande als Kaufargument." Die Gemeinschaftswährung hatte ihr Elfeinhalbjahrestief am Nachmittag noch etwas ausgeweitet und war bis auf 1,0856 US-Dollar gefallen.

Die Arbeitsmarktdaten aus den USA zeigten, dass im Februar deutlich mehr Stellen als erwartet geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote auf 5,5 Prozent sank. Sie liegt damit am oberen Ende der Spanne, ab der die US-Notenbank (Fed) von Vollbeschäftigung spricht. Allerdings ist dieser Bericht ein zweischneidiges Schwert: Mehr Jobs lassen zwar auf ein verbessertes wirtschaftliches Umfeld schließen, doch dies könnte die Fed letztlich zu einer schnelleren Zinserhöhung bewegen. Der Mittelzufluss in die Aktienmärkte dürfte dann gebremst werden.

THYSSENKRUPP AN DER SPITZE

Die ThyssenKrupp-Aktie kletterte mit plus 3,38 Prozent an die Dax-Spitze und erreichte den höchsten Stand seit August 2011. Händler spekulierten auf den Einstieg eines Finanzinvestors bei dem Stahlkocher und Industriekonzern. Sie verwiesen auf einen entsprechenden Bericht im Bernecker-Börsenbrief. Im MDax stieg mit Salzgitter ein weiterer Stahlwert ganz nach oben. Das Papier legte um 4,52 Prozent zu.

Tagesverlierer im Dax waren die Anteilsscheine der Versorger, die in der kommenden Woche ihre Bilanzen vorlegen werden. Weder von Eon noch von RWE wird dabei Gutes erwartet. Einige Analysten senkten ihr Anlageurteil. Bei Eon drohen laut Zeitungsberichten und Analystenschätzungen Milliardenverluste.

BANKEN

Die Aktie der Deutschen Bank gewann 0,84 Prozent. Sie stand wegen der US-Tochter im Blick, die erstmals am amerikanischen Stresstest teilgenommen und den ersten Teil der jährlichen Prüfung bestanden hatte. Die Fed untersucht seit der Krise nun regelmäßig, wie robust sich die Finanzkonzerne in simulierten Krisenszenarien behaupten.

Das Commerzbank-Papier legte zwar um 0,72 Prozent zu, allerdings zeigten sich Analysten beunruhigt von Spekulationen über die Höhe einer Vergleichszahlung in den USA. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf eine eingeweihte Person berichtet, die Commerzbank müsse mindestens 1,4 Milliarden Dollar wegen Verstößen gegen Wirtschaftssanktionen zahlen.

MDAX-NEULING IM PLUS

Eine überraschend kräftige Dividendenanhebung und hochgesteckte Umsatzziele für das Jahr 2017 trieben die Aktie des MDax-Neulings Jungheinrich (Jungheinrich vz) um 3,12 Prozent nach oben.

Der EuroSTOXX 50 verlor 0,02 Prozent auf 3617,62 Punkte und auch in Paris schloss die Börse kaum verändert. In London hingegen wurden wie auch in den USA Verluste verbucht.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,27 (Vortag: 0,31) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 140,06 Punkte. Der Bund Future verlor 0,46 Prozent auf 156,27 Punkte. Den Referenzkurs für den Euro setzte die EZB auf 1,0963 (1,1069) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9122 (0,9034) Euro./ck/stb

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 984,32 0,68%