14.09.2015 18:21:40

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax beschließt nervösen Handel kaum verändert

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Woche am deutschen Aktienmarkt hat nervös begonnen: Der DAX pendelte zwischen Gewinnen und Verlusten und beendete den Tag dann schließlich doch nahezu unverändert. Das Augenmerk richtet sich bereits auf den Donnerstagabend, denn dann entscheidet die US-Notenbank über den Leitzins. Zudem steht am letzten Handelstag in dieser Woche auch der große Verfall an den Terminmärkten an.

Der deutsche Leitindex gab in den letzten Minuten am Montag seine leichten Gewinne fast vollständig ab und ging mit einem Plus von 0,08 Prozent bei 10 131,74 Punkten aus dem Handel. Der Technologie-Index TecDAX legte um 0,26 Prozent auf 1719,00 Punkte zu. Der MDAX der mittelgroßen Aktienwerte hingegen gab nach: Er verlor 0,58 Prozent auf 19 446,96 Punkte.

UNSICHERHEIT DÜRFTE SICH BIS FREITAG FORTSETZEN

Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG sprach von einer "womöglich richtungsentscheidenden Handelswoche", wobei sich allerdings bis Freitag wegen der Unsicherheit über eine mögliche Leitzinsanhebung in den USA "ein großer Teil der Investoren in Zurückhaltung üben dürfte". Da dann zugleich "Hexensabbat" ist, können Aktienkurse und Indizes auch ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. An der Börse wird vom "Hexensabbat" gesprochen, wenn an den Terminmärkten Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien auslaufen.

Die Infineon-Aktie (Infineon Technologies) profitierte zum Wochenauftakt von einem positiven Bericht des US-Anlegermagazins "Barron's" und stieg an der Dax-Spitze um 2,01 Prozent. Anleger schenkten dem deutschen Chipbauer derzeit zu wenig Aufmerksamkeit, hieß es in dem Artikel. Das sei aber nicht gerechtfertigt, da sich die Investitionen in zukunftsträchtige Wafer-Technologien und der Fokus auf den Automarkt auszahlen sollten. Untermauert wurde die Einschätzung just von Aussagen der Autobosse kurz vor dem Start der Leitmesse IAA, denn diese sehen die Autobranche vor einem digitalen Umbruch.

GERÜCHTE ÜBER STELLENABBAU BEI DER DEUTSCHEN BANK

Die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) reagierten zeitweise mit deutlichen Gewinnen auf Spekulationen über einen kräftigen Stellenabbau und schlossen dann mit einem Plus von 0,49 Prozent. Einem Medienbericht zufolge will der deutsche Branchenprimus seine Belegschaft weltweit um rund ein Viertel abbauen und auf maximal 75 000 reduzieren.

Die Aktie von RWE hielt dagegen mit einem Abschlag von 2,16 Prozent die rote Laterne. Die talwärts gerichtete Rekordjagd bei dem Versorgertitel setzte sich damit fort. RWE blickt auf die mit Abstand schlechteste Kursentwicklung im Leitindex seit Jahresbeginn zurück.

Beim Konkurrenten Eon sprangen hingegen die Analysten von Bernstein und Goldman Sachs mit bekräftigten Kaufempfehlungen in die Bresche: Das Papier gewann 0,29 Prozent, blieb damit allerdings trotzdem noch nahe an ihrem Rekordtief. Am Freitagabend hatte die Ratingagentur Moody's ihren Ausblick auf die Entwicklung der Kreditwürdigkeit von Eon auf "negativ" gesenkt. Die Agentur Standard & Poor's hingegen bestätigte am Montag hingegen ihr Rating für Eon und behielt ihren stabilen Ausblick bei

GERRY WEBER SETZT TALFAHRT FORT

Im MDax setzte das Papier von Gerry Weber (GERRY WEBER International) seine Talfahrt vom Freitag fort, büßte weitere 9,16 Prozent ein und fiel auf den tiefsten Stand seit 5 Jahren. Das Modeunternehmen, das in Kürze in den SDAX absteigen wird, hatte vor dem Wochenende erneut schwache Quartalszahlen gemeldet und war daraufhin um etwas mehr als 12 Prozent eingebrochen.

Die Aktie von Borussia Dortmund (BVB (Borussia Dortmund)) wurde vom sportlichen Höhenflug des einzigen börsennotierten Fußballvereins in Deutschland mitgerissen. Sie gewann 2,51 Prozent im SDax. Mit einem Auswärtssieg bei Hannover 96 hatte der BVB die Bundesliga-Tabellenspitze behauptet.

NERVÖSER HANDEL ALLERORTEN

Nervös zeigte sich der Handel auch europaweit. Der EuroSTOXX 50 als Leitindex der Eurozone gab um 0,39 Prozent auf 3175,62 Punkte nach. Verluste wurden zudem auch in London und Paris verbucht. In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes zum europäischen Handelsschluss ebenfalls moderat im Minus.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,48 (Freitag: 0,50) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 139,55 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,08 Prozent auf 155,27 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1305 (1,1268) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8846 (0,8875) Euro./ck/fbr

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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