22.05.2015 18:56:39

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Überwiegend leichte Verluste vor Pfingsten

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Überwiegend mit leichten Verlusten sind die europäischen Börsen am Freitag in das lange Pfingstwochenende gegangen. Nachdem die ersten drei Handelstage der Woche freundlich bis stark verlaufen waren, hatten vor allem die Aktienmärkte der Eurozone bereits am Donnerstag an Schwung verloren. Am Freitag hätten die Geschäftsklima-Daten aus Deutschland und die weitere Unsicherheit rund um Griechenland auf die Stimmung gedrückt, sagte ein Marktanalyst.

Der EuroSTOXX 50 büßte 0,26 Prozent auf 3679,14 Punkte ein, verbuchte damit aber dennoch ein Wochenplus von rund 3 Prozent. Zu verdanken hat er das vor allem der Rally am Dienstag, als die Europäische Zentralbank ankündigte, ihre Anleihekäufe für die Sommermonate vorzuziehen. Für den CAC-40-Index (CAC 40) ging es vor dem Wochenende in Paris um 0,07 Prozent auf 5142,89 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE-100-Index (FTSE 100) gewann dagegen weitere 0,26 Prozent auf 7031,72 Punkte, legte aber auf Wochensicht nur um rund 1 Prozent zu.

In den Fokus rückten zudem die Inflationsdaten aus den USA, die dem US-Dollar im Vergleich zum Euro Auftrieb gaben. Der Kurs der Gemeinschaftswährung fiel nach den Daten deutlich unter 1,11 Dollar. "Das wichtigste Inflationsmaß der US-Notenbank, der Deflator der privaten Konsumausgaben ohne Lebensmittel und Energie, dürfte im April bei gut 1,3 Prozent gelegen haben", schätzten die Experten der DekaBank nach der Analyse der vorgelegten Zahlen zu Verbraucherpreisen und Inflation im vergangenen Monat. "Dies stünde im Einklang mit einer Leitzinswende im Juni", sofern auch der nächste Arbeitsmarktbericht entsprechend ausfalle.

Im Branchenvergleich waren die Technologieaktien die größten Verlierer in Europa mit im Schnitt minus 0,58 Prozent, während Papiere von Finanzdienstleistern mit durchschnittlich plus 0,33 Prozent am deutlichsten zulegten.

Unternehmensnachrichten waren rar gesät. Im EuroStoxx waren die Aktien des Brillenglasherstellers Essilor nach einer positiven Studie von Barclays Favorit und legten um 1,70 Prozent auf 113,35 Euro zu. Das erste Quartal habe weitere Fortschritte gezeigt, schrieb Analyst Alexander Kleban und hob seine Gewinnprognose wegen der günstigen Währungsentwicklungen an. Das Kursziel passte er entsprechend von 108 auf 116 Euro an.

Um 4,64 Prozent nach oben ging es dagegen in London für die Vodafone-Papiere nach einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Analyst Analyst Tim Boddy sieht den Mobilfunkkonzern "offen für Käufe und Verkäufe". Er traf damit den Nerv der Anleger nach jüngst wieder angeheizten Spekulationen um eine Fusion mit dem US-Konzern Liberty Global.

In der Schweiz legte der Luxusgüterkonzern Richemont seine Bilanz vor, was den Aktien ein Minus von 1,04 Prozent einbrockte. Sinkende Großhandelspreise hatten dem Luxusgüterkonzern den Start ins neue Geschäftsjahr vermiest. Nur wegen des schwachen Euro konnte der Hersteller mit Marken wie Cartier und Montblanc seinen Umsatz im April um 9 Prozent steigern./ck/jha/

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