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05.11.2015 14:04:40

ROUNDUP 2: Adidas will auch 2016 Gas geben - Fußball-Skandale belasten nicht

(neu: Aussagen aus der Konferenz zu 2016, Golf und DFB)

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Die Tumulte in der Fußballwelt scheinen an Europas größtem Sportartikelkonzern adidas abzuperlen. Ungeachtet der Vorwürfe um Bestechung und schwarze Kassen beim Weltfußballverband FIFA und dem DFB, greifen die Kunden bei den Produkten von Hauptsponsor Adidas unvermindert zu. Wegen guter Geschäfte in Westeuropa, Nordamerika und China erhöhte der Konzern am Donnerstag seine Prognosen für 2015 und stellte zugleich für 2016 ein neues Rekordjahr in Aussicht. Die Börse reagierte erfreut: Die Adidas-Aktie kletterte bis zum Mittag um fast 7 Prozent in die Höhe. Analysten lobten vor allem die starken Zuwächse bei der Kernmarke Adidas.

Dennoch ist nicht alles rosig bei den Franken. Die Golftochter Taylormade macht nach wie vor Probleme und muss weiter umgebaut werden. Rund 200 der zuletzt 1500 Stellen sollen bis Jahresende wegfallen, kündigte Adidas an. Wie es mit der Sparte weitergeht und ob Teile verkauft werden, will der Konzern Anfang nächstes Jahres klären.

SKANDALE BELASTEN NICHT DAS GESCHÄFT

Dass die Skandale im Fußball der eigenen Reputation oder dem Geschäft schaden könnten, glaubt der Adidas-Chef nicht. "Wir wachsen im Fußballgeschäft zweistellig, wurden erneut zur beliebtesten Marke der Deutschen gewählt und gehören zu den beliebtesten Arbeitgebern", sagte Hainer. "Der Verbraucher kann sehr genau differenzieren zwischen uns und dem was bei der FIFA vor sich geht."

Der Konzern ist Sponsor von DFB und FIFA und mit vielen Größen im Fußball eng verbandelt. Die Vorgänge müssten lückenlos aufgeklärt werden, sagte Hainer. "Alles muss auf den Tisch." Den Ausrüstervertrag mit dem DFB, der eigentlich noch bis 2018 läuft, möchte Hainer bis zum nächsten Sommer vorzeitig verlängern.

STRATEGIE TRÄGT FRÜCHTE

Adidas hatte im laufende Jahr ordentlich Gas geben müssen, nachdem der Konzern zuletzt weiter hinter die Konkurrenz zurückgefallen war und den Geschmack der Konsumenten nicht immer getroffen hatte. Vor allem im wichtigen Markt USA gibt es Nachholbedarf. Der Konzern tüftelt an neuen Designs und Produkten, verpflichtete mehr Stars, baute das Ladennetz aus und investierte kräftig ins Marketing. Das trägt laut Hainer bereits Früchte.

Im dritten Quartal wuchs der Konzern bei den wichtigsten Kennzahlen zweistellig. Die Erlöse kletterten um 17,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis stieg um 26,5 Prozent auf 505 Millionen Euro. Unter dem Strich legte der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn um 10,4 Prozent auf 311 Millionen Euro zu.

Wegen der guten Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten soll der bereinigte Gewinn aus fortgeführtem Geschäft nun im Gesamtjahr um rund 10 Prozent zulegen. Der Umsatz dürfte währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Bislang hatte Adidas mit einem Gewinnzuwachs von 7 bis 10 Prozent und einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.

CHINA WÄCHST UNGEBREMST

Wichtigster Markt für die Franken ist weiterhin Westeuropa. Aber auch in Nordamerika zogen die Umsätze begünstigt durch den starken US-Dollar um mehr als ein Viertel an. Von einer Flaute in China ist laut Hainer nichts zu spüren, im dritten Quartal wuchs Adidas hier um mehr als 35 Prozent. Auch in der näheren Zukunft erwarte er keine Verlangsamung. Konkurrent Nike hatte zuletzt ebenfalls von guten Geschäften im Reich der Mitte berichtet. Nach unten zeigte die Umsatzkurve weiterhin in Russland, wo Adidas wegen der Krise in dem Land Läden schloss.

Im kommenden Jahr stehen mit den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro und der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich wieder zwei Sportgroßereignisse an, was auch das Adidas-Geschäft ankurbeln soll. Sowohl Umsatz als auch Betriebsergebnis dürften im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, kündigte Hainer an. Allerdings wird wegen ungünstigerer Währungseffekte die Beschaffung teurer, was wiederum auf die Margen drückt. Adidas will daher die Preise weiter erhöhen./she/enl/stb

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