22.04.2013 20:32:58

Rheinische Post: Luftfahrt-Streiks bleiben Kommentar Von Thomas Reisener

Düsseldorf (ots) - Unter dem jüngsten Streik litten gestern wieder 150.000 Lufthansa-Kunden. Aber das Chaos blieb aus. Nach neun Luftfahrt-Streiks allein in den letzten zwölf Monaten sind die Passagiere offenbar geübt: Die meisten hatten sich rechtzeitig Alternativen organisiert. Sie werden in Übung bleiben. Die hohe Streikfrequenz ist zu einer Konstante der Branche geworden. Das hat zwei Ursachen. Erstens: Die deutsche Luftfahrt muss inzwischen um jeden Euro kämpfen, um überhaupt noch überleben zu können. Wegen der drastischen Sparprogramme und des Personalabbaus in der Branche gilt das für viele ihrer Beschäftigten allerdings auch. Zweitens: Mit Cockpit (Piloten), Ufo (Flugbegleiter) und Verdi sind bei der Lufthansa drei Gewerkschaften maßgebend. Ihr Profilierungswettbewerb wird auch in Zukunft überzogene Forderungen und Machtdemonstrationen provozieren. Mit fatalen Folgen: In ihrem Kerngeschäft Passage flog die Lufthansa 2012 einen Verlust von 45 Millionen Euro ein. Allein der gestrige Streiktag kostete sie 15 Millionen Euro.

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