25.06.2018 22:37:43

Rheinische Post: Die Türkei hat künftig einen Herrscher Kommentar Von Susanne Güsten

Düsseldorf (ots) - Das Ergebnis der Türkei-Wahl wird dazu führen, dass im neuen Präsidialsystem die Gesetze und Regeln noch weniger gelten als bisher schon und die Stimmungen des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan noch mehr. Besonders demokratisch waren Institutionen wie die Justiz und die Bürokratie in der türkischen Republik ohnehin noch nie - unter Erdogan sind sie endgültig zu Instrumenten der Regierung geworden. Mehr denn je hängt das Wohl und Wehe des Staates von einem Mann ab, der für seinen Populismus, seine taktischen Kehrtwenden und seine Wutausbrüche bekannt ist. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Regieren heißt in der Türkei immer auch Herrschen. Das neue Präsidialsystem ist darauf angelegt, die Macht der islamisch-konservativen Türken auf Jahrzehnte hinaus zu sichern; Erdogan selbst kann bis 2028 im Amt bleiben, wenn er die nächste Wahl auch gewinnt. Es gibt nur wenige Faktoren, die Erdogans Macht einschränken. Einer ist die relativ starke Position der rechtsextremen Partei MHP im Parlament, die aber bisher nicht gerade als Befürworterin demokratischer Reformen aufgefallen ist. Eine unheilvolle Mischung.

OTS: Rheinische Post newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30621 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!