14.09.2014 15:24:48

Portugiesische Bank muss nach Milliarden-Rettung neuen Chef suchen

LISSABON (dpa-AFX) - Die vor sechs Wochen aus der Milliarden-Rettung der portugiesischen Großbank BES hervorgegangene Novo Banco (Neue Bank) muss sich auf die Suche nach einem neuen Chef machen. Der bisherige Präsident Vítor Bento erklärte am Samstag in Lissabon seinen Rücktritt. Auch Vizepräsident José Honório und Financial Manager Joao Moreira Rato räumen ihre Posten.

Medien hatten zuvor berichtet, dass die drei sich in ihrer Tätigkeit

- der Vorbereitung des Geldinstituts auf einen Verkauf - von der

portugiesischen Notenbank stark eingeschränkt gefühlt hätten. Die "Banco de Portugal" habe unter anderem darauf gedrängt, dass die Novo Banco gegen Bentos Willen möglichst schnell verkauft wird.

In einem Kommuniqué an die Notenbank teilten Bento, Honório und Rato mit, ihre Entscheidung sei auf "neue Umstände" zurückzuführen. Sie wollten vorerst im Amt bleiben, um eine ruhige Nachfolger-Suche zu ermöglichen. Die Zeitung "Jornal de Negocios" versicherte aber, die Notenbank werde die Nachfolger noch am Wochenende bekanntgeben.

Die Großbank BES (Banco Espírito Santo) war am 3. August - nur knapp zweieinhalb Monate, nachdem Portugal den EU-Rettungsschirm verlassen hatte - mit einer Finanzspritze von 4,9 Milliarden Euro gerettet worden, nachdem sie im ersten Halbjahr einen Rekordverlust von 3,57 Milliarden Euro erlitten hatte. Die Notenbank sprach zudem von "Hinweisen auf illegale Geschäfte". Die vielen faulen Kredite und Geschäfte der BES wurden in eine Bad Bank ausgelagert./er/DP/stb

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