13.06.2014 19:46:47

OTS: Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie / Jahrestagung des ...

Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie (BVK) /

Erfreuliche Entwicklung der Deutschen Kalkindustrie - trotz großer

Herausforderungen (FOTO)

Heidelberg (ots) -

Die Mitgliederversammlung als Branchentreffen der deutschen,

österreichischen und schweizerischen Kalkindustrie fand dieses Jahr

in der Neckarstadt Heidelberg statt.

Der Vorsitzende Dr. Thomas Stumpf, Mitglied der Geschäftsführung

der Fels-Werke GmbH, Goslar, machte in seiner Rede deutlich, dass die

Sicherung der industriellen Basis, der industriellen

Wertschöpfungsketten und der industrienahen Dienstleistungen die

zentrale Voraussetzung für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes

Deutschland und damit für unser aller Wohlstand ist und bleiben wird.

Die Bundesregierung gehe für 2014 davon aus, dass die deutsche

Wirtschaft auf einem stabilen Erholungskurs sei. Im

Jahreswirtschaftsbericht erwarte sie einen Zuwachs beim

Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,8 %. Diese Projektion setze aber

voraus, so Stumpf, dass keinerlei Störungen an den Finanzmärkten

entständen. Diese schätzt der BVK-Vorsitzende allerdings nach wie vor

als instabil ein. Hinzu komme die extrem unsichere Lage am Rande der

EU in der Ukraine mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen. Auch die

Folgen der von der GroKo auf den Weg gebrachten sozialpolitischen

Wohltaten würden weitgehend ausgeblendet. "Gut gemeint ist nicht gut

gemacht!", so Stumpf.

Der Vorsitzende stellte die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie

vor, die insgesamt eine erfreuliche Belebung erfahren konnte:

Der Marktabsatz bei den ungebrannten Erzeugnissen betrug im Jahr

2013 ca. 18,7 Mio. Tonnen und ist gegenüber dem Vorjahr um fast 6 %

gestiegen. Die Werke der Deutschen Kalkindustrie, die ca. 15 % bei

den ungebrannten Produkten in Deutschland repräsentieren, lieferten

im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Tonnen an das Baugewerbe und

erzielten damit ein Plus von 8 %. Auch die Lieferungen für

Umweltschutzanwendungen mit fast 2,3 Mio. Tonnen sind gegenüber dem

Vorjahr gewachsen. Die Lieferungen ungebrannter Produkte für die

Industrie haben ebenfalls deutlich zugenommen. Erfreulich ist dabei

insbesondere, dass die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie

um 9 % auf fast 3,3 Mio. Tonnen angestiegen sind.

Noch erfreulicher ist die Entwicklung bei den gebrannten

Produkten, bei denen 99 % der Hersteller im BVK organisiert sind.

Nachdem der Absatz gebrannter Erzeugnisse im Jahr 2012 noch

rückläufig war, ist der Branntkalk-Absatz im Jahr 2013 auf mehr als

6,5 Mio. Tonnen gestiegen und liegt damit um fast 4 % über dem

Vorjahreswert.

Der Kalkverkauf an die industriellen Abnehmer konnte im Jahr 2013

fast stabil gehalten werden. Einem leichten Rückgang bei den

Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um - 1 % steht eine

deutliche Ausweitung von Kalkanwendungen in der chemischen Industrie

mit einem Plus von 7,6 % gegenüber.

Die Liefermengen an den Umweltschutzbereich entwickelten sich

weiter positiv. Alleine für Zwecke der Luftreinhaltung konnten fast

930 Tsd.t gebrannte Produkte geliefert werden. Das entspricht einem

erneuten, deutlichen Plus von 7,8 %.

Die Lieferungen an die Bauwirtschaft haben sich ebenfalls

gesteigert. Allein an die Kalksandsteinindustrie wurden mit 450 Tsd.t

fast 9 % mehr Kalke geliefert als im Jahr zuvor. Auch die Lieferungen

an die Porenbetonindustrie haben sich wieder aufwärts entwickelt (+

2,2 %). Darüber hinaus hat sich der Kalkabsatz für den Straßen- und

Wegebau weiter deutlich positiv gestaltet. Mit fast 440 Tsd.t ist das

Ergebnis des Jahres 2012 um mehr als 30 % übertroffen worden.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung konnte das Vorkrisenniveau

von 7 Mio. t Branntkalk-Absatz noch immer nicht erreicht werden.

Auch das 1. Quartal 2014 entwickelte sich erfreulich. Bei den

ungebrannten Produkten konnte wegen des milden Winters insgesamt ein

Plus von 27,3 % zum Vorjahr erzielt werden. Der Branntkalk-Absatz

konnte von Januar bis März 2014 um 6,1 % im Vergleich zum Vorjahr

gesteigert werden. Der Verband erwartet über das Jahr eine insgesamt

positive Entwicklung.

Von den mannigfaltigen Herausforderungen, mit denen sich der

Verband konfrontiert sieht, hob der Vorsitzende die Besondere

Ausgleichsregelung nach dem EEG hervor, die für Tragfähigkeit der

Kalkbranche von herausragender Bedeutung ist. Der zuständige

EU-Beihilfekommissar Almunia hatte ein förmliches Beihilfeverfahren

gegen die Besondere Ausgleichsregelung für die Jahre 2013 und 2014

eröffnet. Damit drohte nicht nur der Wegfall der Besonderen

Ausgleichsregelung, sondern die Kalkwerke hätten auch die Befreiungen

für die Jahre 2013 und 2014 zurückzahlen müssen. Nicht nur die

Kalkindustrie, sondern die gesamte Energieintensive Industrie und

damit der Wirtschaftsstandort Deutschland wären bedroht gewesen.

Gemeinsam mit VDZ, BBS, EID und BDI hat der BVK Stellungnahmen

erarbeitet und vielfältige Gespräche mit der Bundesregierung, den

Fraktionen im Bundestag, einzelnen Landesregierungen, zentralen

EU-Parlamentariern und der EU-Kommission geführt. So konnte letztlich

die existenzielle Gefährdung der Kalkbranche abgewendet werden, indem

sie in die endgültige Liste der befreiungswürdigen Industriesektoren

aufgenommen wurde.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legte

der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2013/2014 vor und

erläuterte die aktuellen Kernbereiche der Verbandstätigkeit: EEG und

Besondere Ausgleichsregelung, Emissionshandel,

Industrieemissionen-Richtlinie (IED), Energie- und Stromsteuer,

UVP-Richtlinie, Normung u.v.m.

Dabei berichtete er auch von Besuchern aus dem Bundestag, dem

Europaparlament, den Landesparlamenten und Regierungen in den

Kalkwerken vor Ort. "Besser als in den Mitgliedswerken können wir

nicht für unsere Industrie werben. Hier hat noch jeder Besucher

beeindruckt das Werk wieder verlassen, beeindruckt von unseren

Produkten und ihren vielfältigen Einsatzgebieten, beeindruckt aber

oft auch von der Vielfalt der Natur in unseren Steinbrüchen", so

Ogilvie.

Den Festvortrag hielt Dr. Peter Liese MdEP zum aktuellen Thema

"Europa nach der EU-Wahl".

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Martin Ogilvie - Telefon 0221/934674-23 - eMail:

martin.ogilvie@kalk.de

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist

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