29.10.2014 20:27:58

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: US-Raumfahrt Wankender Riese Carsten Heil

Bielefeld (ots) - Das können sie also auch nicht, mag das aktuelle Urteil über die USA sein. Nach allen politischen und militärischen Misserfolgen der vergangenen Jahre (von Afghanistan, Irak, Syrien bis zur Ukraine), müssen die gebeutelten Vereinigten Staaten von Amerika nun feststellen, dass auch ihre aktuelle Raumfahrt-Strategie scheitert. Sicher, Unfälle dieser Art - wie die Explosion der Trägerrakete Antares nur Sekunden nach dem Start - können immer vorkommen. Doch gerade in diesen Wochen wird es für US-Präsident Barack Obama besonders misslich sein, diesen symbolhaften Rückschlag zu erleiden. Er schwimmt an allen erdenklichen Schauplätzen. Schon seit drei Jahren haben die Amerikaner ihre bemannte Raumfahrt mit den Shuttle-Gleitern eingestellt. Seitdem sind sie auf die Russen angewiesen, wenn sie zur internationalen Raumstation ISS wollen. Kein Zeichen der Stärke. Jetzt setzen sie bei der Versorgung der ISS aus Kostengründen auf mehrere private Betreiber. Mit bekanntem Ausgang, bei dem zum Glück keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Wie zum Hohn hob nur Stunden nach dem US-Desaster ein russischer Versorgungstransporter planmäßig vom Kosmodrom in Baikonur (Kasachstan) problemlos ab. Die können es. Im Kalten Krieg war der Wettlauf ins All und zum Mond zwischen den USA und der Sowjetunion extrem prestige- und symbolträchtig. Es ging darum zu beweisen, welches System wirtschaftlich und technisch überlegen war. Ausgerechnet jetzt, da die Rivalität der Blöcke wieder zunimmt, entsteht der Eindruck, dass Russland zuverlässig wie ein Uhrwerk die Internationale Raumstation ISS anfliegt, während die USA Pannen produzieren. Auch wenn es wohl ein russischer Motor war, der in der Rakete steckte, bleibt die Blamage und der Imageschaden bei den Amerikanern. Das ist nicht gut für die westliche Führungsmacht. Denn es vervollständigt das Bild vom wankenden Riesen.

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