03.01.2014 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zur Deutschen Bahn
Der Bahn geht das Personal aus. Mal wieder. Nachdem der Mainzer Hauptbahnhof im vergangenen Herbst mangels Stellwerkpersonals über Wochen keinen Anschluss an den Rest der Republik hatte, trifft es jetzt Regionalzüge in Niedersachsen. In beiden Fällen zeigen sich die Spätfolgen des gescheiterten Börsenganges der Deutschen Bahn: Um irgendwie profitabel zu werden, musste die Personaldecke bis weit unter die Schmerzgrenze schrumpfen. Und im aktuellen Fall offenbart sich ein weiterer Webfehler der Bahnreform, die einst mehr Wettbewerb auf die Schiene bringen sollte. Weil die Deutsche Bahn die aktuell betroffene Emslandstrecke Ende 2015 an einen Wettbewerber verliert, droht 500 Lokführern, Zugbegleitern und anderen Mitarbeitern das berufliche Aus, obwohl ihre Arbeitskraft auch in Zukunft gebraucht wird. Die Züge des neuen Betreibers fahren schließlich nicht von alleine. Hier hat es das Land Niedersachsen als Auftraggeber offenbar verpasst, entsprechende Regeln einzufordern. Wäre ein Übergang des Personals vom alten auf den neuen Betreiber festgeschrieben, würde sich wohl kein Lokführer nach einer neuen Stelle umschauen und vorzeitig kündigen. Ausbaden müssen diese verfehlte (Personal-)Politik nun Tausende Pendler, deren Züge nach dem Zufallsprinzip ausfallen. Ihr Frust und Ärger ist berechtigt. Besserung ist wohl kaum zu erwarten, jedenfalls nicht vor dem Betreiberwechsel im Dezember 2015.
Alexander Klay
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