26.11.2013 22:16:51
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Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung / Bundeswehr / Gesundheit
Dass Auslandseinsätze auch mental eine extreme Belastung sind und Soldaten nach der Rückkehr häufig mit den Folgen zu kämpfen haben, ist nicht neu. Die Studie der Technischen Universität Dresden lässt deshalb aufhorchen, weil ihr zufolge jeder fünfte Soldat bereits mit einer psychischen Störung in den Einsatz startet - ohne dass diese vorher erkannt wird. Dieser erschreckend hohe Anteil bestätigt die gesellschaftliche Entwicklung, dass psychische Probleme noch immer ein Tabu sind. Soldaten geben nicht zu, unter Depressionen oder Angststörungen zu leiden, weil sie Karrierenachteile und Stigmatisierung fürchten. Dies gilt für viele Betroffene in anderen Berufen oder auch im privaten Umfeld gleichermaßen.
Wer zu Problemen dieser Art steht, muss damit rechnen, als schwach und minderwertig abgestempelt zu werden. Eine Kategorie, die keineswegs zum Bild des hartgesottenen Kriegers in Uniform passt. Da verwundert es nicht, dass gerade Soldaten ein Eingeständnis besonders schwer fällt.
Das Tabuthema aus der Ecke der Verschwiegenheit hervorzuholen muss für die Bundeswehr Priorität haben. Sie hat eine Fürsorgepflicht für ihre Mitglieder. Vorbelastete Männer und Frauen kommen häufiger als ihre gesunden Kameraden mit psychischen Erkrankungen aus dem Einsatz zurück. Für ihr Leben und das ihrer Familie stellt dies meist eine langwierige Belastung dar. Und die Folgebehandlungen kosten den Staat Millionen.
Franziska Kückmann
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