31.05.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Medizin / Organspende
Der Rückgang der Organspendebereitschaft nach der Aufdeckung der Skandale an mehreren Kliniken muss wie ein Hohn auf diejenigen wirken, deren Leben an einem orange-blauen Plastikkärtchen hängen kann. Sie werden bestraft für etwas, das andere verbockt haben.
Hinzu kommt ein seit jeher bestehendes Problem: Bei der Entscheidung, ob man einen Spenderausweis ausfüllt, konkurrieren Faktoren wie (Irr-)Glaube, Nächstenliebe und Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod Darüber denkt man nicht mal eben zwischen Tatort und Zähneputzen nach.
Dennoch: Ein Verdrängen hilft niemandem. Auch den Angehörigen nicht, die am Sterbebett gewiss andere Sorgen haben, als den potenziellen Wunsch eines Familienmitglieds zu erahnen. Deshalb ist es richtig, dass seit Kurzem jeder Bürger Post von den Krankenkassen erhält, mit der Bitte, sich und allen anderen diese Frage zu beantworten.
Mehr Druck auf die Bürger sollte es aus dieser Richtung aber nicht geben. Niemand darf zur Spende verpflichtet werden. Es sollte sich aber jeder verpflichtet fühlen, ausgiebig über seine Einstellung nachzudenken und entsprechend zu handeln. Das sind wir den Kranken schuldig.
Hauke Petersen
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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