24.02.2014 22:13:01
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Neue OZ: Kommentar zu Israel / Deutschland / Konflikte / Nahost
So groß das Gefolge der Kanzlerin bei ihrem Israel-Besuch ist - sie hat fast das gesamte Kabinett mitgenommen -, so klein sind die Erwartungen an diese Reise. Beide Seiten werden sich wieder einmal ihrer unverbrüchlichen Freundschaft versichern. So viel ist sicher. Aber wird es auch Fortschritte in Streitfragen wie der Siedlungspolitik geben?
"Wir haben uns geeinigt, uneinig zu sein", lautete die bisherige Sprachregelung. Sie dokumentiert Differenzen, ohne Brücken zu zerstören, und beschreibt treffend Angela Merkels Kurs gegenüber Israel. Auch sie steht dem israelischen Siedlungsbau kritisch gegenüber. Die Kanzlerin geht aber nicht so weit, es darüber zum offenen Streit oder gar einem Eklat kommen zu lassen. Man kann das diplomatisch geschickt nennen, man kann aber auch ein wenig enttäuscht sein.
Denn wer, wenn nicht eine enge Freundin Israels wie Angela Merkel, hat die Chance, in Tel Aviv gehört zu werden? Dass auch prominente Israelis wie der Historiker Tom Segev mehr Druck auf die Regierung Netanjahu fordern, sollte Merkel ermutigen, deutliche Worte zu sprechen. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Fest steht: Beide Seiten, Israelis und Palästinenser, müssen Zugeständnisse machen. Israel muss als jüdischer Staat anerkannt werden. Doch zugleich müssen auch die Palästinenser die Chance bekommen, einen lebensfähigen eigenen Staat aufzubauen.
Uwe Westdörp
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