26.07.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Baumarktkette Max Bahr
Die Beteuerungen waren nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurden: Die Praktiker-Pleite reißt auch die Baumarktkette Max Bahr mit in den Insolvenzstrudel. Vor zwei Wochen, als die prekäre Finanzlage des Praktiker-Konzerns nicht mehr unter der Decke gehalten werden konnte und die Handelskette Insolvenz anmelden musste, hieß es noch, die Tochter Max Bahr sei nicht betroffen. Ihr Geschäftsmodell im höherpreisigen Bereich rechne sich. Ähnlich war es nach der Schlecker-Insolvenz mit Ihr Platz.
Aber alle Umstrukturierungen hier wie dort haben nichts genützt - nun erscheint auch auf der Internetseite der Bahr-Märkte der Hinweis, dass volle Regale nicht mehr garantiert werden können. Betroffen sind vor allem die 3700 Mitarbeiter der traditionsreichen Baumärkte, deren erster nach Unternehmensangaben immerhin schon 1879 eröffnet wurde.
Was die Deutschen in den letzten Wochen im Bereich der Baumärkte erleben, ist pure Marktbereinigung. Obwohl hierzulande die Eigenheimquote nicht so hoch ist wie zum Beispiel in Großbritannien, gibt es hier pro Kopf der Bevölkerung viel mehr Baumärkte als dort. Die Deutschen hämmern und bohren, was das Zeug hält.
Es ist eine teuflische Spirale: Erst sinken die Umsätze, dann wird Personal abgebaut, dadurch wird die Beratung schlechter, Kreditversicherer schränken ihre Haftung ein, Lieferungen bleiben aus: wie jetzt auch im Fall Max Bahr.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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