21.02.2013 08:13:31
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
=== +++++ SPRUCH +++++
"Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß." (Bertrand Russell)
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Währungshüter der US-Zentralbank zeigen sich zunehmend besorgt wegen ihrer ultra-lockeren Geldpolitik. Ein Teil der Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) plädiert für eine Anpassung des laufenden Wertpapierankaufprogramms. Im Dezember hatten die Währungshüter der Fed entschieden, jeden Monat für 45 Milliarden Dollar Staatsanleihen und für 40 Milliarden Hypothekenpapiere zu kaufen, bis die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent sinkt. Das massive Ankaufprogramm, so fürchten jetzt einige FOMC-Mitglieder, könnte zu Instabilität führen, wie aus dem jüngsten Protokoll hervorgeht. Investoren und Banken könnten durch die Politik des billigen Geldes dazu verleitet werden, zu hohe Risiken zu fahren. Die Skeptiker wollen daher, dass das Volumen der Ankäufe angepasst wird, je nachdem wie sich die Wirtschaft entwickelt. Trotzdem entschied der Ausschuss Ende Januar, vorerst weiter unverändert massiv an den Märkten zu intervenieren.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 DE/Allianz SE, Jahresergebnis
07:00 FR/AXA SA, Jahresergebnis
07:00 CH/Swiss Re Group, Jahresergebnis
07:00 DE/Rhön-Klinikum AG, Jahresergebnis
07:30 FR/Schneider Electric SA, Jahresergebnis
07:30 AT/OMV AG, Ergebnis 4Q
Im Laufe des Tages
- DE/Daimler AG, AR-Sitzung
- DE/ver.di, IG BCE und E.ON AG, Ergebnis der
Urabstimmung zum Tarifabschluss
DIVIDENDENABSCHLAG
Bertrandt: 2,00 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
-FR 09:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 43,8 zuvor: 42,909:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 44,5 zuvor: 43,6 -DE 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,5 zuvor: 49,8
09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,4 zuvor: 55,7 -EU 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 48,5 zuvor: 47,9
10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 49,0 zuvor: 48,6 Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 49,0 zuvor: 48,6 -US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 350.000 zuvor: 341.000
14:30 Verbraucherpreise Januar PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm
16:00 Philadelphia-Fed-Index Februar PROGNOSE: +3,0 zuvor: -5,8
16:00 Verkauf bestehender Häuser Januar PROGNOSE: -1,0% gg Vm zuvor: -1,0% gg Vm
16:00 Index der Frühindikatoren Januar PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm
17:00 DoE, Rohöllagerbestände (Woche)
+++++ AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN +++++ 10.30 ES/Auktion 2,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2015 Auktion 4,30-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2019 Auktion 5,40-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2023 im Gesamtvolumen von 3 bis 4 Mrd EUR
10.50 FR/Auktion 2-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2015 Auktion 4,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2017 Auktion 1-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2018 im Gesamtvolumen von 7 bis 8 Mrd EUR
11.30 HU/Auktion 5,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2016 im Volumen von 20 Mrd HUF Auktion 5,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2018 im Volumen von 15 Mrd HUF Auktion 6,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2028 im Volumen von 8 Mrd HUF
11.30 IE/Auktion dreimonatiger Schatzwechsel im Volumen von 500 Mio EUR
11.50 FR/Auktion 0,25-prozentiger inflationsindexierter Anleihen im Volumen von 1,5 bis 2,5 Mrd EUR mit Laufzeit Juli 2024
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++ INDEX zuletzt +/- % DAX 7.728,90 -0,30% DAX-Future 7.705,00 -0,59% XDAX 7.704,32 -0,59% MDAX 13.178,44 +0,18% TecDAX 908,65 +0,32% Euro-Stoxx-50 2.640,35 -0,83% Stoxx-50 2.634,01 -0,42% Dow-Jones 13.927,54 -0,77% S&P-500-Index 1.511,95 -1,24% Nasdaq-Comp. 3.164,41 -1,53% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 142,67% +1
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Der Tritt einiger Fed-Mitglieder auf die verbale Bremse dürfte Europas Börsen belasten. Die "Falken" innerhalb der Fed wollen eine Anpassung der Ankaufvolumina von Wertpapieren. "Damit verschärft die Fed den Ton bezüglich eines Ausstiegs aus der extrem lockeren Geldpolitik", sagt ein Aktienhändler. Die Verluste am Aktienmarkt und die Gewinne der Anleihen der Euro-Kernzone dürften sich fortsetzen. Anleihen der Eurozone-Peripherie könnten dagegen unter der steigenden Risikoscheu und der Wahl in Italien leiden. Der Gold-Preis brach am Vortag ein und hat seitdem weiter Boden eingebüßt. In Asien sind die Kursverluste breit gestreut. In Europa dürften vor allem konjunkturabhängige Titel und der Finanzsektor als Profiteur billigen Notenbankgeldes unter Druck geraten. Finanzwerte stehen zudem wegen Geschäftszahlen dreier Branchengrößen - Allianz, Axa und Swiss Re - im Blickpunkt. Der Euro hat derweil zum Dollar eine wichtige technische Unterstützung durchbrochen und ist auf den niedrigsten Stand seit dem 10. Januar gefallen.
Hatte am Vortag noch ein überraschend starker Anstieg des ZEW-Index eine Kauflawine losgetreten, so kehrte einen Tag später Ernüchterung ein. Wichtige Konjunkturzahlen wie die Einkaufsmanagerindizes und der ifo-Index müssten die starke ZEW-Umfrage vom Dienstag erst noch untermauern. Vor diesen Daten habe an den Börsen Skepsis oder zumindest Vorsicht Einzug gehalten. Für einen Paukenschlag sorgte die Bank of England. Aus den Sitzungsprotokollen ging hervor, dass sich drei der neun Mitglieder für eine Erhöhung des Wertpapierkaufprogramms ausgesprochen haben. Das Pfund fiel daraufhin zum Euro auf ein 15-Monatstief und zum US-Dollar auf ein Achtmonatstief. Der FTSE-100-Index stieg dagegen auf den höchsten Stand seit Januar 2008. Credit Agricole stiegen um fast vier Prozent. Zwar hat die Bank im vierten Quartal einen Verlust von vier Milliarden Euro gemacht. Sie stellt aber für 2013 eine Dividende in Aussicht, die in Aktien gezahlt werden soll. KPN brachen um fast zehn Prozent ein. Der Konzern erhöht das Kapital um vier Milliarden Euro. Lafarge hat 2012 mehr verdient als erwartet, will eine Dividende von einem Euro je Aktie zahlen und die Schulden senken. Die Aktie zog daraufhin um über fünf Prozent an.
DAX/MDAX/TECDAX
Nach der 125-Punkterally vom Vortag ist dem Dax die Puste ausgegangen. Im Verlauf des Tages bröckelten die Kurse langsam, aber kontinuierlich ab. Unter die Räder gerieten Lufthansa. Trotz eines Nettogewinns von fast einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr will die Airline keine Dividende zahlen. Das kam am Markt schlecht an, Lufthansa-Aktien büßten 6,2 Prozent ein. Verkauft wurden auch E.ON und RWE, sie verloren jeweils rund zwei Prozent. Die Credit Suisse führt für den schon mehrere Monate dauernden Kursverfall beider Aktien den Rückgang der Strompreise an. Aareal Bank stiegen nach guten Ergebnissen des Instituts um 4,6 Prozent. Kontron sprangen um fast zehn Prozent nach oben. Händler berichteten, Cheuvreux habe die Aktie gleich um zwei Stufen hochgestuft.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 7.704 (XETRA-Schluss: 7.729) Punkte
Die dürre Nachrichtenlage ließ den nachbörslichen Handel mit deutschen Aktien regelrecht einschlafen. "Es ist nichts los", berichtete ein Händler. Gagfah wurden um 0,3 Prozent niedriger gestellt. "Man hätte erwartet, dass die steigen", kommentierte der Händler die Nachricht, dass Gagfah eine wichtige Refinanzierung gelungen ist. Die Titel hätten wohl mit dem Markt nachgegeben, vermutete er.
USA / WALL STREET
Innerhalb der US-Notenbank kommen immer mehr Zweifel an der lockeren Geldpolitik auf, wie aus dem Protokoll der jüngsten Zinssitzung hervorgeht. Das belastete die Aktienmärkte, die bislang von der reichlich zur Verfügung gestellten Liquidität profitiert hatten. Dell (+0,2 Prozent) hatte zwar einen heftigen Umsatz- und Ergebnisrückgang gemeldet, der aber weniger schlimm als befürchtet ausfiel. Herbalife (-4,9 Prozent) hatte überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt, doch belastete die Auseinandersetzung mit dem Hedgefondsmanager Ackman. Zudem ist die SEC nicht zufrieden, mit den bisher vorgelegten Informationen von Herbalife. Alcoa (-3,2 Prozent) folgten den Öl- und Metallpreisen nach unten. Caterpillar (-2,5 Prozent) litten unter enttäuschenden Januar-Umsatzzahlen. Apple verloren 2,4 Prozent. Zulieferer Foxconn hat für sein größtes Werk im chinesischen Shenzhen einen Einstellungsstopp verhängt. Boeing stiegen um 0,2 Prozent. Der Konzern hat einen Tarifkonflikt mit seinen Ingenieuren abgewendet.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 21, 2013 01:43 ET (06:43 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 43 AM EST 02-21-13
-2 of 2- 21 Feb 2013 06:43:00 UTC DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3247 -0,3% 1,3287 1,3350 EUR/JPY 123,8000 -0,5% 124,4653 124,9220 EUR/CHF 1,2319 +0,0% 1,2318 1,2340 USD/JPY 93,4500 -0,2% 93,6750 93,5845 GBP/USD 1,5159 -0,5% 1,5238 1,5294Ein mögliches Ende der Dollarflut in den USA stützt din US-Devise im asiatisch geprägten Währungsgeschäft. Ausgelöst wurden die Spekulationen an den Devisenmärkten durch die jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank. Diese hatten gezeigt, dass einige Mitglieder für eine Überprüfung des Wertpapierankaufprogramms plädieren. "Der US-Dollar profitiert von den Falken innerhalb der Fed und einem möglichen Ende der ultralockeren Geldpolitik", sagt Devisenhändler David Song of DailyFX.
+++++ Rohstoffe +++++
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 94,44 95,22 -0,81 -0,78 Brent/ICE 115,03 115,60 -0,49 -0,57Der Ölpreis geriet schon einige Stunden vor der Veröffentlichung des Fed-Protokolls stärker unter Druck. Händler vermuteten, dass ein Rohstofffonds sich von größeren Positionen trennte. Das Barrel WTI verbilligte sich um 2,3 Prozent bzw 2,20 Dollar auf 94,46 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigte sich um 1,6 Prozent bzw 1,92 Dollar auf 115,60 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.563,34 1.565,30 -0,1% -1,96 Silber (Spot) 28,48 28,50 -0,1% -0,02 Platin (Spot) 1.627,50 1.647,00 -1,2% -19,50 Kupfer-Future 3,577 3,608 -0,9% -0,03+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
DEBATTE MINDESTLOHN
BDA-Präsident Dieter Hundt kann sich mit dem Unionsvorschlag für Lohnuntergrenzen für Branchen und Regionen ohne Tarifverträge nicht anfreunden. Was die Union vorschlage, sei nichts anderes als ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn, sagte Hundt der "Passauer Neuen Presse".
Die SPD-geführte Mehrheit im Bundesrat will einen Mindestlohn von 8,50 Euro durchsetzen. Auf Initiative der rheinland-pfälzischen Landesregierung soll bereits in der nächsten Sitzung der Länderkammer am 1. März ein entsprechender Gesetzesentwurf eingebracht werden, berichtet die "SZ".
ITALIENWAHL
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), hat die italienische Bevölkerung mit drastischen Worten vor einer neuerlichen Wahl von Silvio Berlusconi zum Ministerpräsidenten gewarnt. Berlusconi habe "Italien schon mal durch unverantwortliches Regierungshandeln und persönliche Eskapaden ins Trudeln gebracht", sagte Schulz der Bild-Zeitung.
ALLIANZ
Ausbleibende Großschäden und eine robuste Vermögensverwaltung haben dem Versicherer 2012 ordentliche Gewinnzuwächse beschert. Der Münchener Konzern verdiente 2012 operativ rund 21 Prozent mehr als im Vorjahr und erzielte damit das zweithöchste Ergebnis der Firmengeschichte. Analysten hatten dem Konzern etwas weniger Gewinn zugetraut.
GAGFAH
hat sein umfangreiches Immobilienportfolio in Dresden refinanziert. Ein entsprechendes Darlehen im Volumen von 1,06 Milliarden Euro wurde mit der Bank of America-Merrill Lynch abgeschlossen.
RHÖN-KLINIKUM
will 2013 nach einem drastischen Gewinneinbruch und der gescheiterten Übernahme durch Fresenius wieder profitabler werden. Viele Maßnahmen, um das Unternehmen rasch besser aufzustellen, seien bereits angestoßen worden, erklärte der neue Vorstandschef Martin Siebert.
AXA
konnte die höheren Prämieneinnahmen 2012 nicht in steigende Gewinne ummünzen und hat die Erwartungen deutlich verfehlt.
SAINT-GOBAIN
hat ein schwaches Jahr hinter sich. Angesichts des schwachen Wirtschaftsklimas vor allem in Europa legte der Umsatz nur leicht zu, der operative Gewinn ging aber zurück.
VOLVO
setzt beim Personal den Rotstift an, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Etwa 1.000 Stellen sollen gestrichen und die Kosten bis Ende des Jahres um 1,5 Milliarden Schwedische Kronen gesenkt werden.
=== DJG/ros/cln/flf (END) Dow Jones NewswiresFebruary 21, 2013 01:43 ET (06:43 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 43 AM EST 02-21-13
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