23.01.2014 23:33:33
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McKesson kommt bei Celesio doch noch zum Zug
McKesson kommt bei Celesio nun doch noch zum Zuge. Der US-Pharmagroßhändler schloss mit der Familienholding Haniel, ihres Zeichens Noch-Mehrheitsgesellschafterin des Stuttgarter Pharmagroßhändlers, einen neugefassten Kaufvertrag für knapp 76 Prozent der ausgegebenen Celesio-Aktien. Einen Kaufpreis nannte McKesson am Donnerstagabend nicht. Den Minderheitsaktionären werde ein neues Übernahmeangebot in Höhe von 23,50 Euro je Celesio-Aktie unterbreitet. Damit bietet McKesson genauso viel wie in der kürzlich geplatzten Offerte.
Wie Haniel zu dem Anteil von knapp 76 Prozent gekommen ist, blieb zunächst unklar. Die Holding hatte zuletzt knapp die Hälfte der Anteile gehalten. Sie teilte separat mit, dass sie ihren Anteil aufgestockt und komplett an McKessson verkauft habe. Die Börsen-Zeitung hatte am Morgen berichtet, Haniel verhandele mit dem US-Hedgefonds Elliott über den Kauf von dessen Aktienpaket. Dazu wollte sich ein Haniel-Sprecher auf Anfrage am Abend nicht äußern.
Darüberhinaus erwirbt McKesson von Elliott Wandelschuldverschreibungen mit einem Gesamtnennbetrag von insgesamt 700 Millionen Euro. Nach Wandlung der Wandelschuldverschreibungen, die nicht alle von Elliott gehalten wurden, in Celesio-Aktien werde sich die Beteiligung auf verwässerter Basis auf ca. 75 Prozent belaufen.
Damit kann McKesson sein deutsches Pendant doch noch bekommen. Haniel wiederum erhält dringend benötigtes Geld in die Kasse. Die Holding will unabhängiger von einzelnen großen Firmen werden und stattdessen das Beteiligungsportfolio ausbauen.
Das Übernahmeangebot von McKesson war gescheitert, weil die geforderte Annahmequote von 75 Prozent nicht erreicht wurde. Die Amerikaner hatten zwar den Celesio-Mehrheitsaktionär Haniel mit seinem Aktienpaket von rund 50 Prozent auf ihrer Seite, dann trat jedoch Elliott auf den Plan und forderte einen Aufschlag. Obwohl McKesson das Angebot noch wenige Stunden vor Ende der Frist um 50 Cents auf 23,50 Euro je Aktie nachbesserte, bekam der US-Konzern nicht genügend Celesio-Aktien angedient und erklärte die Offerte damit als gescheitert.
Der aggressiv auftretende Fonds schien dabei eine eigene Strategie zu verfolgen: Elliott kaufte selbst dann noch weitere Celesio-Aktien, als das Übernahmeangebot bereits geplatzt war. Am 13. Januar hielt der Hedgefonds des US-Milliardärs Paul Singer 32,01 Prozent der Stimmrechte. Weil diese Beteiligung aber nur zum Teil aus Aktien besteht, musste der Hedgefonds kein Pflichtangebot vorlegen, das sonst beim Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle vorgeschrieben ist.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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January 23, 2014 17:00 ET (22:00 GMT)
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