04.02.2014 22:52:33
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MÄRKTE USA/Wall Street nach mäßigen Daten nur mit Minierholung
Von Florian Faust
Nach dem höchsten Tagesverlust seit Juni 2013 ist die Wall Street am Dienstag kaum in die Gänge gekommen. Denn überzeugende Gründe für eine echte Stimmungsverbesserung fanden Marktteilnehmer kaum. Zwar war der Auftragseingang der US-Industrie im Dezember auf Monatssicht nicht ganz so stark wie befürchtet gesunken, gleichwohl nahm die Industrie weniger Bestellungen entgegen. Zudem wurde der Vormonatsanstieg nach unten revidiert. Immerhin stabilisierten sich die Schwellenländerwährungen, Türkische Lira und Südafrikanischer Rand machten zum US-Dollar etwas Boden gut. Die Stimmung blieb aber angeknackst.
Für mehr als zu einem Aufschlag von 0,5 Prozent auf 15.445 Punkte reichte es beim Dow-Jones-Index nicht. S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 0,8 bzw. 0,9 Prozent. Umgesetzt wurden 0,83 (Vortag: 0,92) Milliarden Stück. Auf 2.117 (478) Kursgewinner kamen 999 (2.674) -verlierer, unverändert schlossen 107 (69) Titel. "Die Anleger sind zunehmend besorgt, dass es sich um einen längeren Bärenmarkt und nicht nur um eine Korrektur handelt", sagte Marktstrategin Rebecca O'Keeffe von Interactive Investor. Schnäppchenjäger hielten sich momentan zurück, der Appetit auf Aktien sei geschwunden - da könne es in nächster Zeit nur weiter abwärts gehen, sagte sie. Ins gleiche Horn blies Analyst Mitul Kotecha von Credit Agricole: "Müßig zu sagen, dass Anleger kurzfristig einen Bogen um risikoreiche Anlagen machen sollten. Denn die Marktverwerfungen dürften so bald nicht nachlassen."
Aktuelle Äußerungen aus dem Kreise der US-Notenbank trugen nicht zur Beruhigung der Lage bei. Jeffrey Lacker aus Richmond ließ keine Zweifel aufkommen, dass die Federal Reserve mit der Rückführung ihres Anleihekaufprogramms wie geplant fortfahren wird.
Am Devisenmarkt hielt sich der Euro über der Marke von 1,35 Dollar und verteidigte damit seine Vortagesgewinne. Am Montag hatten schwache US-Konjunkturdaten den Greenback unter Druck gebracht. Zum Yen erholte sich der Dollar leicht auf 101,63, nachdem die US-Devise im Tagestief bis auf 100,76 Yen gefallen war. Übergeordnet verteidigte die als sicherer Anlagehafen angesehene japanische Währung jedoch ihr erhöhtes Niveau zum Dollar. Der Preis für die Feinunze Gold gab um 2 Dollar auf 1.255 Dollar nach. Damit hielt das Edelmetall ebenfalls das Gros der Vortagsgewinne, als Anleger nach Sicherheit suchten.
Nach einem Dreimonatstief bei den Renditen der US-Staatsanleihen stieg die Rendite der zehnjährigen Titel um 4 Basispunkte auf 2,62 Prozent. Der Ölpreis erholte sich um 0,8 Prozent auf 97,19 Dollar je Fass der US-Sorte WTI. Die Eröffnung einer neuen Pumpleitung könne beim Abbau der hohen US-Lagerbestände hilfreich sein. Zudem könne eine weitere Kälteperiode in den USA die US-Vorräte weiter drücken, hieß es. Rohöl der europäischen Referenzsorte Brent fiel dagegen um 0,2 Prozent auf 105,78 Dollar. Da Brent internationaler gehandelt wird, belasteten Sorgen über die konjunkturelle Entwicklung in den Schwellenländern.
Am Aktienmarkt sorgte die Microsoft-Personalie nicht für Euphorie, die Titel gaben 0,4 Prozent ab. Der Softwaregigant ernannte Konzernveteran Satya Nadella zum neuen Chef. Nadella tritt das Erbe von Steve Ballmer zu einer Zeit an, in der der Konzern scharfen Wettbewerb an sämtlichen Fronten spürt. Die Aktien des Restaurantkettenbetreibers Yum Brands schnellten um 8,9 Prozent in die Höhe. Zwar verfehlte das Unternehmen, zu dem Marken wie Pizza Hut, KFC und Taco Bell gehören, mit den Geschäftszahlen zum vierten Quartal die Prognosen, doch zeigte sich Yum Brands weiterhin zuversichtlich, 2014 ein Gewinnwachstum von 20 Prozent zu erreichen. Die CME Group hat die Erwartungen beim Umsatz- und Gewinnwachstum verfehlt. Immerhin, das Handelsvolumen der auf Terminkontrakte spezialisierten Chicagoer Börse war deutlich gestiegen. Das überzeugte Anleger, die Titel zogen um 0,6 Prozent an.
Nach überzeugendem Geschäftsausweis und einem angehobenen Ausblick kletterten die Papiere des Luxusgüterkonzerns Michael Kors auf Allzeithoch, die Titel legten um 17,3 Prozent zu. Der krisengeschüttelte Kaufhausbetreiber J.C. Penney wartete mit dem ersten flächenbereinigten Umsatzzuwachs seit zweieinhalb Jahren auf. Doch Anleger hatten auf mehr gehofft. Die Aktie brach um weitere 10,6 Prozent ein, nachdem sie bereits am Vortag auf ein 31-Jahrestief gestürzt war.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.445,24 0,47 72,44 S&P-500 1.755,20 0,76 13,31 Nasdaq-Comp. 4.031,52 0,86 34,56 Nasdaq-100 3.470,20 0,86 29,70Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 100 04/32 - 1/32 0,312% +0,8 BP 3/4% 3-jähr. 100 11/32 - 1/32 0,635% +1,1 BP 1 1/2% 5-jähr. 100 06/32 - 3/32 1,461% +2,3 BP 2 3/8% 7-jähr. 100 06/32 - 7/32 2,095% +3,4 BP 2 3/4% 10-jähr. 101 02/32 -11/32 2,624% +4,2 BP 3 3/4% 30-jähr. 102 27/32 -1 Punkt 3,593% +5,3 BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.33 Uhr Mo, 17.33 Uhr EUR/USD 1,3515 -0,11% 1,3530 1,3529 EUR/JPY 137,3564 0,47% 136,7189 136,9279 EUR/CHF 1,2219 0,19% 1,2196 1,2195 USD/JPY 101,6150 0,59% 101,0200 101,2160 GBP/USD 1,6327 0,27% 1,6282 1,6322 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
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February 04, 2014 16:22 ET (21:22 GMT)
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