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01.02.2016 15:22:46

MÄRKTE USA/Wall Street mit Abgaben nach Notenbank-Rally erwartet

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Notenbank-Rally zum Wochenschluss dürfte die Wall Street am Montag mit einem deutlichen Minus in den Handel starten. Erneute Wachstumssorgen aus China dürften bei den Investoren für Zurückhaltung sorgen. So ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China bereits zum sechsten Mal in Folge gesunken und auf ein Dreijahrestief gefallen. Er blieb nicht nur knapp unter der Prognose, sondern außerdem auch unter der Expansionsschwelle. Der privat ermittelte Caixin-Einkaufsmanagerindex fiel dagegen etwas besser als erwartet aus. "Wir rechnen mit weiteren aggressiven Schritten der chinesischen Notenbank", merkten die Analysten der HSBC an. Der Future auf den S&P-500 reduziert sich um 0,8 Prozent.

   Kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen dürften die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den persönlichen Einnahmen und Ausgaben in den USA für den Monat Dezember haben. Im Vergleich mit dem Vormonat stagnierten die Ausgaben, während Ökonomen mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet hatten. Für die Einkommen wurde ein Anstieg von 0,3 Prozent vermeldet, was den Erwartungen von Ökonomen entsprach. Besonders im Blickpunkt steht der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe für Januar, nachdem bereits der Einkaufsmanagerindex aus dem Großraum Chicago deutlich besser als erwartet ausgefallen war. Zudem stehen auch noch die Bauausgaben für Dezember auf der Agenda.

   Die Ölpreise geben am Montag ihre Gewinne aus der Vorwoche wieder komplett ab. Hatten Hoffnungen auf eine Fördermengenbegrenzung den Preis für ein Fass der US-Sorte WTI in der Vorwoche um gut 4 Prozent nach oben getrieben, geht es nun mit den Daten aus China und den wieder gesunkenen Hoffnungen auf eine Begrenzung der Ölflut um 3,8 Prozent auf 32,32 Dollar nach unten. Der Iran wird sich nicht an einer koordinierten Aktion zur Begrenzung der Ölfördermenge beteiligen, solange die Förderquote nicht wieder das Niveau vor den Sanktionen erreicht hat, so ein iranischer Offizieller zum Wochenausklang. Auch ein Opec-Sondertreffen, um eine mögliche Reduzierung zu diskutieren, werde das Land nicht unterstützen, hieß es am Freitag weiter. Ein Barrel der Sorte Brent gibt um 3,1 Prozent auf 34,87 Dollar nach.

   Von den uneinheitlichen Daten aus China profitiert dagegen der "sichere Hafen" Gold. Der Preis für die Feinunze legt um 0,3 Prozent auf 1.120 Dollar zu. Damit setzt das Edelmetall seine positive Entwicklung aus dem Vormonat fort, als es um 4 Proyent stieg. "Mit dem schwachen Dollar und dem sich wieder abschwächenden Risiko-Appetit der Investoren könnte Gold die Marke von 1.140 Dollar ins Visier nehmen, wenn vorher der Widerstand bei 1.125 Dollar geknackt wird", sagt Analyst Lukman Otunuga von FXTM.

   Die US-Anleihen zeigen sich dagegen wenig verändert. Die Rendite zehnjähriger Titel zeigt sich mit 1,92 Prozent auf dem Niveau vom Freitag.

   Am Devisenmarkt macht der Euro gegenüber dem Dollar einen Teil des verlorenen Bodens wieder gut. Nach einem Tagestief von 1,0814 Dollar hat sich mittlerweile die Gemeinschaftswährung wieder bis an die Marke von 1,09 Dollar herangekämpft. Aktuell geht der Euro mit 1,0880 Dollar um.

   Die US-Berichtssaison schaltet zu Wochenbeginn einen Gang zurück, nach der Schlussglocke wird nur die Google-Dachgesellschaft ihre Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen. Im vergangenen Jahr hatte sich der Konzern unter einer Holding namens Alphabet neu strukturiert, um sein Kerngeschäft von seinen spekulativeren Projekten wie dem selbstfahrenden Auto, dem vernetzten Heim oder den Unternehmungen im Gesundheitswesen abzutrennen. Alphabet wird am Montag erstmals den Umsatz, das operative Ergebnis und die Investitionen für die beiden Segmente berichten und historische Daten liefern, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen. Vor der Startglocke legt der Alphabet-Kurs um 1,6 Prozent zu.

   Am Dienstag nimmt die Berichtssaison mit den Quartalszahlen von Pfizer, Yahoo, United Parcel und Exxon dann wieder Fahrt auf.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0880 0,24% 1,0853 1,0820 EUR/JPY 131,92 0,24% 131,60 131,06 EUR/CHF 1,1092 0,03% 1,1089 1,1073 GBP/EUR 1,3147 0,06% 1,3139 1,3094 USD/JPY 121,28 0,01% 121,26 121,15 GBP/USD 1,4305 0,32% 1,4259 1,4175 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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