24.01.2023 17:58:39

MÄRKTE USA/Wall Street legt nach zweitägiger Gewinnserie Pause ein

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street endet am Dienstag eine zweitägige Gewinnserie. Für weiter steigende Kurse bedürfe es entsprechender Impulse, heißt es. Denn der S&P-500 hat in den beiden vorherigen Sitzungen um 3,1 und im Kalenderjahr 2023 bereits um 4,7 Prozent angezogen. Impulse könnte die laufende Berichtsperiode liefern. Die Unternehmen müssten liefern, heißt es. Dabei stünden aber vor allem die Ausblicke im Fokus. Denn die Gewinnerwartungen der Unternehmen stellen einen wichtigen Gradmesser bei der Frage, ob die US-Konjunktur in die Rezession abrutscht. "Eine Reihe von Unternehmensberichten steht uns bevor und wir werden endlich die Gelegenheit haben, zu sehen, wie stark sich das sinkende Verbrauchervertrauen und die schwindenden Ausgaben auf die Gewinne der globalen Giganten ausgewirkt haben, sowohl die der alten als auch der neuen Garde", sagt Analystin Danni Hewson von AJ Bell.

Die aktuell vorgelegten Geschäftsberichte zeigen jedoch insgesamt mehr Schatten als Licht. Der Dow-Jones-Index tendiert gegen Mittag (Ortszeit New York) kaum verändert bei 33.636 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren jeweils 0,1 Prozent. Konjunkturseitig sind die Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungsgewerbe und Industrie im Januar einmal besser und einmal schlechter als gedacht ausgefallen, zur Orientierungshilfe taugen sie daher wenig. Der Markt setzt im aktuellen Zinserhöhungszyklus auf eine weitere Anhebung um diesmal nur noch 25 Basispunkte in der kommenden Woche. Doch ist diese Verlangsamung des Zinserhöhungstempos eingepreist und stützt daher nicht mehr.

Geschäftsberichte mit Licht und Schatten

Der Mischkonzern 3M sorgt für eine herbe Enttäuschung, der Kurs gibt um 4,8 Prozent nach. Die Gesellschaft hat im vierten Quartal weniger verdient als erwartet und rechnet für das laufende Jahr mit einem Gewinnrückgang. Der Konzern will nun weltweit 2.500 Stellen in der Produktion streichen.

Der Versicherer Travelers hat im vierten Quartal wegen höherer Katastrophenschäden deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, die Markterwartungen aber erfüllt. Die Einnahmen stiegen dagegen stärker als prognostiziert. Der Kurs klettert um 2,2 Prozent.

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) hat im vierten Quartal 2022 mehr verdient als erwartet und auch mit dem Ausblick auf das laufende Jahr die Marktprognosen übertroffen. Den enttäuschenden Umsatz verzeihen Anleger gleichwohl nicht, die J&J-Aktie gibt um 0,9 Prozent nach. General Electric steigen um 0,3 Prozent. Das Industriekonglomerat lag im vierten Quartal mit Erlös, Gewinn und Cashflow über den Erwartungen. Allerdings warnte das Unternehmen vor steigenden Verlusten bei seegestützten Projekten.

Raytheon (+1,6%) hat den Gewinn im vierten Quartal mehr als verdoppelt und die Erwartungen übertroffen. Der Wehrtechnikkonzern kündigte zudem an, seine Segmente neu zu organisieren. Wettbewerber Lockheed Martin (+1,3%) hat im Schlussquartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Die Jahresprognose für 2023 beließ Lockheed Martin angesichts der weiter bestehenden Herausforderungen in der Lieferkette unverändert und prognostiziert eine Rückkehr zu Wachstum erst im Jahr 2024.

Der Telekommunikationskonzern Verizon ist im vierten Quartal erfolgreich auf Kundenfang gegangen. Das Unternehmen steigerte den Gewinn kräftig, enttäuschte aber beim Ausblick. Der Kurs steigt um 1 Prozent. Google will im Zuge des jüngst angekündigten großen Stellenabbaus auch die Bonuszahlungen von leitenden Managern beschneiden. Die Titel des Mutterkonzerns Alphabet ermäßigen sich um 0,5 Prozent.

Highpeak Energy Acquisition machen einen Satz um 8,4 Prozent nach oben. Das Öl- und Erdgasunternehmen prüft strategische Alternativen - einschließlich eines möglichen Verkaufs. Zions Bancorp (-3,7%) wird von Rückstellungen im Hinblick auf eine befürchtete Konjunkturabschwächung belastet, das jüngste Quartal lief derweil besser als gedacht. Crane (+3,2%) reagieren nach anfänglichen Verlusten nun positiv auf den Quartalsbericht. Das Industriegüterunternehmen gefällt zwar mit einer höher als erwartet ausgefallenen Gewinnsteigerung, allerdings enttäuscht der Umsatz.

Ölpreise auf Zweimonatshoch

Am Rentenmarkt steigen die Kurse, die Renditen sinken im Gegenzug steigen mit der Erwartung langsamerer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Der Dollar stagniert zum Euro. Der Dollarindex gibt um 0,2 Prozent nach. Die Erdölpreise drehen deutlicher ins Minus. Händler verweisen auf die anstehenden Lagerbestandsdaten des Branchenverbands API am späten Dienstag und der staatlichen Energy Information Administration am Mittwoch. Akteure zögen sich in Erwartung eines gestiegenen Angebots zurück.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.635,95 +0,0% 6,39 +1,5%

S&P-500 4.015,72 -0,1% -4,09 +4,6%

Nasdaq-Comp. 11.355,02 -0,1% -9,40 +8,5%

Nasdaq-100 11.861,43 -0,1% -11,11 +8,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,21 -0,9 4,22 -20,9

5 Jahre 3,59 -2,8 3,62 -41,0

7 Jahre 3,53 -3,3 3,57 -43,7

10 Jahre 3,48 -3,8 3,52 -39,9

30 Jahre 3,64 -4,7 3,68 -33,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:12 Uhr Mo, 17:34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0868 -0,0% 1,0885 1,0867 +1,5%

EUR/JPY 141,45 -0,4% 141,67 141,92 +0,8%

EUR/CHF 1,0036 +0,1% 1,0029 1,0024 +1,4%

EUR/GBP 0,8824 +0,5% 0,8788 0,8782 -0,3%

USD/JPY 130,14 -0,4% 130,10 130,57 -0,8%

GBP/USD 1,2317 -0,5% 1,2390 1,2374 +1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,7874 +0,2% 6,7781 6,7760 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 22.881,40 -0,1% 23.125,50 22.887,17 +37,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,33 81,62 -1,6% -1,29 -0,2%

Brent/ICE 86,68 88,19 -1,7% -1,51 +0,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 58,46 66,00 -11,4% -7,54 -15,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.930,61 1.928,48 +0,1% +2,14 +5,9%

Silber (Spot) 23,58 23,48 +0,4% +0,10 -1,6%

Platin (Spot) 1.057,33 1.052,00 +0,5% +5,33 -1,0%

Kupfer-Future 4,25 4,26 -0,2% -0,01 +11,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

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January 24, 2023 11:59 ET (16:59 GMT)

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