26.11.2019 15:57:46

MÄRKTE USA/Wall Street konsolidiert Rekordjagd

NEW YORK (Dow Jones)--Die Hoffnung auf ein baldiges "Phase-Eins-Abkommen" zwischen den USA und China im Handelskonflikt treibt die Wall Street kaum noch. Erst am Vortag hatte die Euphorie die Indizes auf Allzeithochs oder in unmittelbare Nähe solcher getrieben. Am Dienstag markieren S&P-500 und Nasdaq-Composite ganz knapp Allzeithochs, letztlich bewegen sich die Indizes aber kaum. Händler sprechen von einer Konsolidierung nach der Rekordjagd. Im frühen Handel verliert der Dow-Jones-Index wenige Zähler auf 28.058 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite liegen ebenfalls hauchdünn im Minus.

Nach Aussagen des chinesischen Handelsministeriums ist ein Konsens bei der Lösung relevanter Fragen in einem Telefonat am Dienstag erzielt worden. Beide Seiten hätten sich zudem bereit erklärt, über die restlichen Probleme im Gespräch zu bleiben. Allerdings gibt es offenbar Bedenken, dass die Vorgehensweise des US-Kongresses die Handelsgespräche negativ beeinflussen könnte. Dieser hatte sich vor einigen Tagen hinter die Demokratiebewegung in Hongkong gestellt. Nun hat China den US-Botschafter einbestellt. Die Gesetzentwürfe dürften nicht in Kraft treten, andernfalls müssten die USA "sämtliche Konsequenzen tragen", drohte das chinesische Außenministerium.

15. Dezember im Blick

"Es könnte sein, dass die Frist bis zum 15. Dezember noch in zu weiter Ferne liegt, um sich Sorgen zu machen. Die Einstellung zum Risiko könnte sich ändern, wenn wir uns innerhalb einer Zweiwochenfrist vor Einführung der neuen US-Zölle bewegen, warnt Chefanalyst Jasper Lawler von London Capital Group. Ohne Handelsabkommen treten am 15. Dezember neue US-Zölle auf China-Importe in Kraft.

Die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell lieferten Argumente für Aktienbullen und -bären. Einerseits spiegeln für ihn die Zinssenkungen in diesem Jahr eine etwas pessimistischere Sicht auf die Wirtschaftsentwicklung wider. Teilweise habe man die Zinsen gelockert, weil das Wirtschaftswachstum langsamer gewesen sei, als man es zum Zeitpunkt der Zinserhöhungen im vergangenen Jahr gedacht habe, sagte Powell. Er signalisierte nun erstmals auf die Bremse zu treten. Andererseits machte Powell aber auch klar, dass sich die Geldpolitik ändern werde, sollten sich die Aussichten dramatisch eintrüben.

Am Rentenmarkt ist die Skepsis über das große Thema Handel wie schon am Vortag ungebrochen, denn die Notierungen steigen weiter. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt weitere 1,7 Basispunkt auf 1,74 Prozent ab. Anleger blicken auch schon der Emission fünfjähriger US-Anleihen im Volumen von 41 Milliarden Dollar im Tagesverlauf entgegen.

Wesentlich tiefere Euro-Wechselkurse am Devisenmarkt als die derzeit ermittelten 1,1010 Dollar erwarten die Analysten der Unicredit im weiteren Verlauf am Dienstag nicht. Die Konjunkturdaten im Tagesverlauf werden demnach wahrscheinlich nicht stark genug ausfallen, um dem Dollar einen stärkeren Schub zu verleihen, wie Unicredit urteilt. Andere Analysten sehen den Euro auf einer Seitwärtsbewegung bis zum Jahresende.

Die Erdölpreise legen zu. Eine Einigung im Handelskonflikt könnte die Rohölnachfrage befeuern, heißt es. Zudem rechnen Experten mit sinkenden US-Erdöllagerbeständen in der laufenden Woche. Doch sehr ausgeprägt sind die Nachfragehoffnungen derzeit nicht. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 58,44 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,3 Prozent auf 63,85 Dollar je Fass.

Mit Gold gibt ein anderer Rohstoff nach: Die Feinunze verbilligt sich mit den Hoffnungen im Handelsdisput um 0,2 Prozent auf 1.453 Dollar - trotz sinkender Marktzinsen.

HP nicht überzeugend

Unter den Einzelaktien geben HP Enterprise um 6,9 Prozent nach insgesamt durchwachsen ausgefallenen Quartalszahlen ab. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 9 Prozent weiter zurück und verfehlte die Erwartung, während sich der Gewinn verbesserte und auch die Erwartung übertraf. Palo Alto Networks sacken um 10,5 Prozent ab. Das Unternehmen hatte Quartalszahlen vorgelegt und daneben auch eine Übernahme mitgeteilt - bereits die achte seit Anfang 2018. Diese wird das Ergebnis im zweiten Quartal belasten. Die Gewinnprognose verfehlte entsprechend die bisherigen Erwartungen der Analysten.

Ein Kursfeuerwerk von 20,2 Prozent erleben Nutanix nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen des Datenzentrumspezialisten. Unter dem Strich schrieb Nutanix aber rote Zahlen. Die Aktie des Bekleidungskonzerns PVH mit Marken wie Tommy Hilfinger und Calvin Klein profitiert nur leicht davon, dass das Unternehmen den Ausblick für die Gewinnspanne am oberen Rand eingeengt hat. Der Kurs legt um 0,4 Prozent zu.

Best Buy ziehen um 5,9 Prozent an, der Elektronikeinzelhändler verbuchte besser als vorhergesagte Drittquartalszahlen und nahm den Ausblick nach oben. Burlington Stores klettern um 4,7 Prozent, der Kaufhausbetreiber überraschte mit dem Quartalsausweis positiv.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 28.058,49 -0,03 -7,98 20,28

S&P-500 3.132,77 -0,03 -0,87 24,97

Nasdaq-Comp. 8.630,08 -0,03 -2,41 30,06

Nasdaq-100 8.369,50 -0,03 -2,43 32,22

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,58 -2,4 1,60 37,3

5 Jahre 1,59 -1,5 1,61 -33,2

7 Jahre 1,68 -2,0 1,70 -57,2

10 Jahre 1,73 -2,1 1,76 -71,0

30 Jahre 2,17 -2,9 2,20 -89,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:42 Uhr Mo, 17.18 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1013 -0,01% 1,1016 1,1013 -3,9%

EUR/JPY 120,11 +0,11% 120,04 119,95 -4,5%

EUR/CHF 1,0983 +0,06% 1,0992 1,0980 -2,4%

EUR/GBP 0,8574 +0,42% 0,8548 0,8533 -4,7%

USD/JPY 109,07 +0,12% 108,96 108,91 -0,5%

GBP/USD 1,2845 -0,43% 1,2887 1,2906 +0,6%

USD/CNH (Offshore) 7,0335 +0,04% 7,0317 7,0314 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.073,26 -1,82% 7.163,51 7.255,01 +90,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,41 58,01 +0,7% 0,40 +20,4%

Brent/ICE 63,99 63,65 +0,5% 0,34 +15,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.452,98 1.455,46 -0,2% -2,49 +13,3%

Silber (Spot) 16,89 16,90 -0,0% -0,01 +9,0%

Platin (Spot) 901,65 898,00 +0,4% +3,65 +13,2%

Kupfer-Future 2,65 2,65 +0,2% +0,00 +0,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

November 26, 2019 09:58 ET (14:58 GMT)

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