07.01.2020 22:12:45

MÄRKTE USA/Vorsichtiges Geschäft - Halbleiteraktien fest

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag kleinere Verluste erlitten. Während die Blue Chips etwas stärker abwärts liefen, wurden die technologielastigen Nasdaq-Indizes von den festen Halbeiterwerten gestützt. Der USA-Iran-Konflikt rückte in den Hintergrund, nachdem er noch am Freitag das Geschehen bestimmt hatte. Die Anleger blieben aber vorsichtig, da das Thema jederzeit wieder akut werden kann.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 28.584 Punkte. Der S&P-500 schloss 0,3 Prozent leichter, während der Nasdaq-Composite nahezu unverändert tendierte. Den 1.303 (Montag: 1.557) Kursgewinnern an der NYSE standen 1.646 (1.346) (1.147) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 71 (117) Aktien.

Etwas Unterstützung erhielt der Markt von Konjunkturdaten, die über Erwarten gut ausgefallen sind. Sowohl die Auftragseingänge für die Industrie für November als auch der viel beachtete Einkaufsmanagerindex (ISM) für den Dienstleistungssektor kamen über den Prognosen herein. Zudem ist das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im November stärker als erwartet gesunken.

Das Risiko eines Konflikts mit dem Iran sei eher ein politisches als ein wirtschaftliches, so Holger Schmieding, Chef-Volkswirt von Berenberg. Es stelle nur ein ökonomisches Risiko dar, wenn der Ölpreis nachhaltig nach oben getrieben werde.

Derweil drohte Iran den USA mit Vergeltungsattacken. Für etwas Verwirrung sorgten am Vortag Berichte über einen möglichen Rückzug der US-Armee aus dem Irak. Am Dienstag stellte US-Präsident Donald Trump klar, dass die USA derzeit keinen Truppenabzug aus dem Irak planen. Nachdem am Vorabend noch von der Akzeptanz einer entsprechenden Forderung des irakischen Parlaments die Rede gewesen war, hieß es später von US-Verteidigungsminister Mark Esper, dass "keine Entscheidung getroffen wurde, den Irak zu verlassen."

Ölpreise geben weiter nach

Derweil kam der Ölpreis weiter zurück, nachdem er auf dem Höhepunkt der Krise am Freitag kräftig zugelegt hatte. Die europäische Sorte Brent notierte 1 Prozent leichter bei 68,20 Dollar je Barrel und lag damit nun wieder deutlich unter der viel beachteten Marke von 70 Dollar. Die US-Sorte WTI gab 1 Prozent nach auf 62,64 Dollar.

Gold als vermeintlich sichere Anlage kam von den Spitzenwerten von über 1.580 Dollar zu Wochenbeginn wieder etwas zurück und notierte bei 1.572 Dollar, ein Tagesplus von 0,4 Prozent. Im Tagestief lag die Feinunze aber auch schon mal bei 1.555 Dollar.

Anleihen wurden verkauft, da sich die Anleger wieder etwas sicherer fühlten. Fallende Notierungen trieben die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 1,8 Basispunkte auf 1,83 Prozent.

Der US-Dollar erholte sich gegenüber sogenannten Fluchtwährungen wie dem Yen. Zu Wochenbeginn war er zeitweise unter die Marke von 108 Yen gefallen, dem niedrigsten Stand seit Ende Oktober. Zuletzt notierte der Dollar nun bei 108,55 Yen. Auch der Euro zeigte sich schwächer bei 1,1145 Dollar gegenüber 1,1186 zur gleichen Zeit am Vortag.

Tesla überholt alle US-Autobauer

Mit Abstand stärkster Sektor waren Halbleiteraktien mit einem Plus von 1,2 Prozent. Besonders gefragt waren Microchip Technology und Micron Technology. Microchip legten um 6,7 Prozent zu und erreichte ein Allzeithoch, nachdem das Unternehmen schon das zweite Mal innerhalb eines Monats seine Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal erhöht hat. Nach Ansicht des Unternehmens hat der Auftragseingang im Dezember den Boden erreicht.

Micron Technology verteuerten sich um 8,8 Prozent, nachdem sich Cowen-Analyst Karl Ackerman zuversichtlich geäußert hat. Die fundamentale Lage am DRAM-Markt dürfte sich rascher verbesern als erwartet, mutmaßt er und erhöht die Aktie auf "Outperform".

Weiter aufwärts ging es mit der Tesla-Aktie. Der Elektroautohersteller hat den Start der Produktion des Model Y in der "Gigafactory" in Schanghai angekündigt, der ersten außerhalb der USA. Bereits am Montag hatte Tesla mit 81,39 Milliarden Dollar erstmals die Spitzen-Marktkapitalisierung von Ford (80,8 Milliarden Dollar) übertroffen. Tesla ist damit das wertvollste US-Autounternehmen aller Zeiten. Die Aktie stieg um weitere 3,9 Prozent.

Für General Motors (GM) dagegen war 2019 in China kein gutes Jahr. Der Autobauer hat den höchsten Absatzrückgang jemals in dem Land verzeichnet. Zudem warnte GM vor einem weiteren schwierigen Jahr. Die GM-Aktie wurde 1,9 Prozent leichter gehandelt.

Boeing gewannen 1,1 Prozent. Am Markt kursierten Gerüchte, dass Großinvestor Warren Buffett in die Aktie einsteigt. Im übrigen haben das Flugverbot für die Boeing 737 MAX-Flugzeuge und der nun geplante Produktionsstopp Konsequenzen. Bei Boeing selbst werden bis zu 3.000 Mitarbeiter allerdings nur versetzt, nicht entlassen. Beim größten Zulieferer Spirit AeroSystems Holdings wird dies voraussichtlich aber Arbeitsplätze kosten. Spirit legten 1,6 Prozent zu.

Boeing hat zudem mit der US-Fluglinie American Airlines eine Vereinbarung über Entschädigungszahlungen wegen des Flugverbots für den Maschinentyp 737 MAX erzielt. Die Fluggesellschaft bezeichnete das Übereinkommen als "vertraulich" und nannte keine Details. American Airlines zeigten sich 0,4 Prozent leichter.

T-Mobile US gewannen 0,4 Prozent. Die Erfolgssträhne der US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hält an. Das Unternehmen hat im vierten Quartal 2019 netto 1,3 Millionen sogenannte Postpaid-Kunden, die einen festen Vertrag haben und monatliche Rechnungen bezahlen, dazugewonnen.

Die Aktien des Biopharma-Unternehmens Apellis Pharmaceuticals machten einen Sprung um 28 Prozent. Das Medikament Pegcetacoplan hat in einer Phase 3-Studie den primären Endpunkt bei Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH), einer genetisch bedingten Stammzellenerkrankung, erreicht.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 28.583,41 -0,42 -119,97 0,16

S&P-500 3.237,18 -0,28 -9,10 0,20

Nasdaq-Comp. 9.068,58 -0,03 -2,88 1,07

Nasdaq-100 8.846,45 -0,02 -2,07 1,30

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,56 2,4 1,53 35,4

5 Jahre 1,62 1,9 1,60 -30,1

7 Jahre 1,74 1,8 1,72 -50,7

10 Jahre 1,83 1,8 1,81 -61,9

30 Jahre 2,31 2,1 2,29 -76,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:19 Mo, 17:35 % YTD

EUR/USD 1,1145 -0,46% 1,1164 1,1186 -0,6%

EUR/JPY 120,98 -0,30% 120,65 121,25 -0,8%

EUR/CHF 1,0823 -0,17% 1,0840 1,0843 -0,3%

EUR/GBP 0,8496 -0,01% 0,8533 0,8498 +0,4%

USD/JPY 108,55 +0,16% 108,07 108,38 -0,2%

GBP/USD 1,3119 -0,43% 1,3082 1,3163 -1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,9432 -0,37% 6,9751 6,9714 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 8.168,51 +5,83% 7.510,26 7.518,76 +13,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,64 63,27 -1,0% -0,63 +2,6%

Brent/ICE 68,20 68,91 -1,0% -0,71 +3,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.571,99 1.565,95 +0,4% +6,04 +3,6%

Silber (Spot) 18,38 18,15 +1,3% +0,23 +3,0%

Platin (Spot) 970,65 964,00 +0,7% +6,65 +0,6%

Kupfer-Future 2,80 2,79 +0,1% +0,00 +0,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2020 16:13 ET (21:13 GMT)

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