08.07.2016 16:27:45
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MÄRKTE USA/Starker US-Arbeitsmarkt treibt die Wall Street an
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Ein deutlich stärker als erwarteter Stellenaufbau in den USA im Juni sorgt am Freitag zur Eröffnung für Aufschläge an der Wall Street. Mit einer Zunahme von 287.000 Stellen wurde die Prognose von 165.000 deutlich übertroffen. Der schwache Stellenzuwachs im Mai dürfte damit nur ein Ausrutscher gewesen sein, jedoch ein heftiger. Denn das ohnehin enttäuschende Stellenplus von 38.000 wurde nun noch auf 11.000 nach unten revidiert. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Startglocke 0,8 Prozent auf 18.032 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite legt um 0,9 Prozent zu.
"Dies war der vielleicht wichtigste Arbeitsmarktbericht seit Jahren", merkt Stratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management an. Zwar habe der Markt nach dem schwachen Mai-Bericht mit einer Erholung gerechnet, doch habe es nun den stärksten Anstieg seit drei Monaten gegeben. Mit den positiven Daten sei es zwar nun möglich, dass die US-Notenbank gegen Ende des Jahres eine weitere Zinserhöhung vornehme, doch könnten die globalen Konjunkturunsicherheiten dieses Vorhaben erschweren, so der Teilnehmer.
"Der Arbeitsmarktbericht dürfte bei einigen Fed-Mitgliedern die Sorgen vertreiben, dass der schwache Mai der Beginn einer Abwärtsentwicklung war", sagt Ökonom Dean Maki von Point72 Asset Management. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Dezember wird derzeit mit 24 Prozent eingepreist, nach 19 Prozent vor der Bekanntgabe der Daten.
Gold fällt deutlich zurück - Dollar legt stark zu Der Dollar zeigt sich nach den starken US-Arbeitsmarktdaten recht volatil. Zum Yen steigt die US-Devise in der Spitze klar über die Marke von 101 Yen, fällt aber kurze Zeit später knapp unter das Niveau von 100 Yen zurück. Aktuell liegt der Greenback bei 100,66 Yen und damit auf dem Niveau vor den US-Daten. "Dollar-Yen ist das wichtigste Risiko-Barometer im Moment, alles was hier einen noch stärkeren Yen verhindert, ist positiv für die Aktienmärkte", so ein Händler. Ein ähnliches Bild beim Euro: Dieser fällt in einer ersten Reaktion bis auf 1,10 Dollar zurück, steigt im Anschluss dann bis auf 1,11 Dollar. Aktuell liegt auch er mit 1,1041 Dollar auf "Vor-Daten-Niveau".
Die sicheren Häfen Gold und Anleihen geben mit der Veröffentlichung deutlich nach. Der Goldpreis fällt in einer ersten Reaktion um rund 20 Dollar auf 1.335 Dollar zurück, erholt sich allerdings wieder auf aktuell 1.354 Dollar, ein Minus von 0,5 Prozent. "Das hat den Bericht aus dem Mai gerade gerückt", merkt Analyst George Gero von RBC Wealth Management mit Blick auf den starken Juni-Stellenaufbau an. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed in den kommenden Monaten die Zinsen erhöhen wird, sei wieder gestiegen, so der Teilnehmer.
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legt um 1 Basispunkt auf 1,40 Prozent zu. In der Spitze lag sie bei 1,43 Prozent. "Das ist ein starker Bericht, der das Bild eines soliden Arbeitsmarkts in den USA vor dem Brexit-Referendum unterstreicht", sagt Stratege Anthony Karydakis von Miller Tabak. "Was aber etwas zur Vorsicht mahnt, sind die möglichen Auswirkungen des EU-Austritts Großbritanniens auf die US-Konjunktur", ergänzt der Marktteilnehmer.
Aufwärts geht es mit den Ölpreisen. Hoffnungen auf eine höhere Nachfrage lassen sie steigen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI klettert um 1,0 Prozent auf 45,58 Dollar. Für Brent geht es um 1,3 Prozent auf 46,98 Dollar nach oben. Am Vortag waren die Notierungen noch auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten gefallen. Zwar hatte sich der Abbau der US-Lagerbestände fortgesetzt, blieb jedoch klar hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Laut Analysten trat mit den Daten der Rückgang der täglichen Fördermenge in den USA um 200.000 Barrel im Vergleich zur Vorwoche völlig in den Hintergrund.
Mitel kann Polycom nicht an sich binden Das US-Hightech-Unternehmen Mitel muss den Übernahmekandidaten Polycom in letzter Sekunde doch noch ziehen lassen. Der Entwickler von Telekomtechnik zieht die Offerte eines anderen Interessenten vor. Mitel hatte Polycom ein Angebot von 2 Milliarden Dollar unterbreitet, das sowohl Barmittel- als auch Aktienkomponenten umfasste. Polycom entschied sich am Ende jedoch für die attraktivere Offerte der Beteiligungsgesellschaft Siris Capital, die 12,50 Dollar pro Aktie oder 1,7 Milliarden Dollar in bar auf den Tisch legen will. Polycom wird Mitel für den entgangenen Deal eine Ausgleichszahlung von 60 Millionen Dollar zahlen. Polycom klettern um gut 14 Prozent auf 12,28 Dollar, Mitel legen um 18,1 Prozent zu. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.032,51 0,76 136,63 3,49 S&P-500 2.114,32 0,78 16,42 3,44 Nasdaq-Comp. 4.919,60 0,88 42,79 -1,75 Nasdaq-100 4.496,04 0,82 36,45 -2,12
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.03 Uhr Do, 17.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1041 -0,39% 1,1083 1,1069 +1,7% EUR/JPY 111,1304 -0,18% 111,3362 111,61 -24,7% EUR/CHF 1,0855 +0,18% 1,0836 1,0822 -0,2% EUR/GBP 0,8525 -0,51% 0,8560 1,1691 +15,8% USD/JPY 100,66 +0,17% 100,49 100,80 -14,3% GBP/USD 1,2950 -0,05% 1,2956 1,2945 -12,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,58 45,14 +1,0% 0,44 +8,8% Brent/ICE 46,98 46,4 +1,3% 0,58 +9,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.353,91 1.360,31 -0,5% -6,40 +27,6% Silber (Spot) 19,73 19,69 +0,2% +0,04 +42,7% Platin (Spot) 1.086,00 1.088,00 -0,2% -2,00 +21,8% Kupfer-Future 2,13 2,12 +0,4% +0,01 -1,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 08, 2016 09:57 ET (13:57 GMT)
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