23.01.2014 22:57:33
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MÄRKTE USA/Schwache Konjunkturdaten verschrecken die Wall Street
Von Thomas Rossmann
Schwache Konjunkturdaten aus den USA und China haben den Kursen an der Wall Street am Donnerstag einen Dämpfer versetzt. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der USA ist zu Jahresbeginn deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Darauf deutet der Rückgang des von Markit erhobenen Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe hin. Obwohl das weniger an fundamentalen Problemen als am harten Winter gelegen haben dürfte, reagierten die Aktienmärkte mit stärken Abschlägen auf die Daten. Nachdem der Index im Dezember noch ein Elfmonatshoch verzeichnet hatte, war die Entwicklung im Januar die schwächste seit Oktober 2013.
Dazu kamen enttäuschende Daten aus China. Der Einkaufsmanagerindex der HSBC zeigte für Januar ein Schrumpfen an - erstmals seit sechs Monaten. Die minimal besseren wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt konnten das trübe Bild nicht aufhellen. "Wir hatten zuletzt einige wirklich schwache Daten aus China und das besorgt die Investoren derzeit", so Stratege Ian Winer von Wedbush Securities. "Sollte sich die Abwärtsbewegung noch zwei bis drei Tage fortsetzen, dann könnte es zu einem deutlicheren Rücksetzer kommen", ergänzte Analyst Adam Grimes von Waverly Advisors.
Der Dow-Jones-Index verbuchte ein Minus von 1,1 Prozent auf 16.197 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,9 Prozent auf 1.828 Punkte. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Abschlag von 0,6 Prozent bei 4.219 Punkten. Umgesetzt wurden 0,78 (Mittwoch: 0,62) Milliarden Aktien. Auf 1.042 (2.015) Kursgewinner kamen 2.110 (1.097) -verlierer, während 75 (107) Titel unverändert schlossen.
Daneben stand auch die Berichtssaison weiter im Blickpunkt. So hat McDonald's im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,40 Dollar die Prognosen um einen Cent übertroffen. Zwar monierten die Investoren, dass die Burger-Kette beim flächenbereinigten Umsatz Einbußen erlitten hat, doch für die Aktie ging es nach anfänglichen Verlusten um 0,5 Prozent nach oben.
Die eBay-Aktie legte um 1,0 Prozent zu. Für Rückenwind sorgten hier vor allem Forderungen von Investor Carl Icahn, das Unternehmen aufzusplitten. Konkret geht es Icahn um eine Abspaltung des Bezahldienstleisters PayPal. Laut eBay hat Icahn erst im Januar einen Anteil von unter einem Prozent erworben. Kaum Rückenwind kam dagegen von den von eBay vorgelegten Quartalszahlen. Der Gewinn übertraf die Markterwartung leicht, der Umsatz blieb dagegen knapp unter der Konsensprognose. Und beim Ausblick für das laufende Quartal und das Gesamtjahr zeigte sich eBay zurückhaltend.
Die fusionierte US-Fluggesellschaft United Continental hat nach einer Reihe von Anlaufschwierigkeiten im vierten Quartal schwarze Zahlen geschrieben. Wie auch bei anderen Unternehmen, die positiv überraschten, wurden jedoch Gewinne mitgenommen. Denn die Aktie hat in diesem Jahr bereits 30 Prozent gutgemacht und fiel nun um 1,5 Prozent zurück.
Am Devisenmarkt kletterte der Euro bis knapp an die Marke von 1,37 Dollar. Im späten US-Handel ging die Gemeinschaftswährung mit 1,3698 Dollar um und damit auf ihrem Tageshoch. Zunächst hatten die guten Einkaufsmangerindizes aus Europa den Euro nach oben getrieben. Dann kam noch der schwache Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe aus den USA hinzu, der auf den Dollar drückte.
Der Ölpreis machte trotz eines überraschenden Anstiegs der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten einen Satz nach oben. Ein Barrel der Sorte WTI notierte zum Settlement bei 97,32 Dollar, ein Plus von 0,6 Prozent zum Vortag. Es war das höchste Niveau seit gut drei Wochen. Zuletzt hatten sich die US-Lagerbestände sieben Mal in Folge reduziert. Haupttreiber war nach Aussage aus dem Handel aber die Rally beim Gaspreis, der den dritten Tag in Folge zulegte.
Der Goldpreis kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als neun Wochen. Zum Settlement kostete die Feinunze 1.262,30 Dollar, ein Aufschlag von 1,9 Prozent. Die überraschend schwachen Daten aus China und den USA hätten wieder zu einer erhöhten Nachfrage für den "sicheren Hafen" Gold geführt, sagte ein Teilnehmer. Zudem habe der schwache Dollar das Sentiment gestützt.
Auch die Notierungen am US-Anleihemarkt verzeichneten mit den schwachen Daten aus den USA deutliche Aufschläge. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fiel um 9 Basispunkte auf 2,77 Prozent, den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. "Die Daten waren wie ein Schwung kaltes Wasser", sagte Stratege William O'Donnell von RBS Securities.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.197,35 -1,07 -175,99 S&P-500 1.828,46 -0,89 -16,40 Nasdaq-Comp. 4.218,87 -0,57 -24,13 Nasdaq-100 3.613,76 -0,39 -13,96Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 25/32 up 3/32 0,359% -4,1 Bp 3/4% 3-Year 99 31/32 up 8/32 0,761% -7,9 Bp 1 1/2% 5-year 99 18/32 up 15/32 1,592% -10,2 Bp 2 3/8% 7-Year 100 31/32 up 21/32 2,223% -10,3 Bp 2 3/4% 10-year 99 26/32 up 24/32 2,774% -8,6 Bp 3 3/4% 30-year 101 8/32 up 1 14/32 3,680% -7,9 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 7.50 Uhr Mi, 17.29 Uhr EUR/USD 1,3698 1,10% 1,3550 1,3557 EUR/JPY 141,3107 -0,06% 141,3909 141,4605 EUR/CHF 1,2292 -0,44% 1,2346 1,2344 USD/JPY 103,1885 -1,12% 104,3600 104,3340 GBP/USD 1,6633 0,40% 1,6566 1,6577 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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January 23, 2014 16:24 ET (21:24 GMT)
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