29.08.2017 14:52:48

MÄRKTE USA/Nordkorea-Krise dürfte Wall Street ins Minus drücken

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Deutlicher nach unten dürfte es mit den Aktienkursen an der Wall Street am Dienstag gehen. So ist der zuletzt etwas in den Hintergrund getretene Konflikt mit Nordkorea über Nacht mit einem Schlag wieder in den Fokus gerückt. Nach Angaben aus Japan, Südkorea und des US-Militärs hatte eine ballistische Rakete aus Nordkorea Japan überflogen. Erstmals seit 2009 hatte Nordkoreas Diktator Kim Jong-un damit wieder ein solches Geschoss Richtung Japan abgefeuert. Das Land hatte zudem erst am Samstag drei Kurzstreckenraketen gestartet.

   "Die geopolitischen Risiken haben sich mit dem Raketenabschuss über Japan hinweg wieder klar verschärft", so Investment-Stratege Markus Stadlmann von Lloyds Banking Group. "Es ist jedoch zu früh, um daraus eine längeranhaltende Belastung für den Markt abzuleiten. Sollte es bei diesem Raketentest bleiben, dann dürften sich die Märkte auch schnell wieder beruhigen", ergänzt der Teilnehmer.

   Vor diesem Hintergrund deutet der Future auf den S&P-500 auf eine schwache Eröffnung der Wall Street hin. Für etwas Abwechslung könnten die anstehenden US-Daten sorgen. So werden der Case-Shiller Hauspreisindex für Juni und der Index des Verbrauchervertrauens für August bekannt gegeben.

Sichere Häfen mit erneutem Raketenabschuss gesucht Gefragt sind mit der neuen Provokation aus Nordkorea die sicheren Häfen Gold und Yen. Der Preis für die Feinunze hat bei 1.326,08 Dollar ein neues Jahreshoch markiert und legt aktuell um 1,0 Prozent auf 1.322 Dollar zu.

   Der Dollar sinkt im Tagestief auf 108,26 Yen und notiert aktuell mit 108,54 Yen nur knapp über diesem Niveau. Am Vortag stand er noch über 109 Yen. Gleichwohl haben sich die Aktienmärkte in Asien nach einem anfänglichen Schreck nur mit moderaten Abgaben gezeigt. Der Euro setzt derweil seinen Anstieg unbeirrt fort und liegt mittlerweile bei 1,2052 Dollar. Er markiert damit erneut den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

   Auch für die Notierungen der US-Anleihen geht es weiter nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 5 Basispunkte auf 2,11 Prozent. Die Renditen am Anleihemarkt liegen mittlerweile auf dem niedrigsten Niveau seit Ende 2016, wie ein Teilnehmer anmerkt.

   Die Ölpreise bleiben weiter unter Druck, auch wenn die Abgaben nicht so deutlich wie am Montag ausfallen. Die Schließung der Raffinerien in den von "Harvey" betroffenen Regionen dürfte zu einer reduzierten Ölnachfrage führen, so ein Teilnehmer. Es dürften rund 2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag weniger verarbeitet werden, so Rohstoff-Stratege Michael Tran von RBC Capital. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,3 Prozent auf 46,45 Dollar. Für Brent geht es um 0,6 Prozent auf 51,57 Dollar nach unten. Der Spread zwischen den beiden Ölsorten ist mittlerweile auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen.

Versicherer und Sportartikelhersteller im Minus Weiter unter Druck dürften die Versicherungswerte stehen, in Anbetracht der enormen Schäden, die Wirbelsturm "Harvey" angerichtet hat. Die Aktie von Travelers Cos verliert vorbörslich weitere 0,2 Prozent, nachdem es am Vortag bereits um knapp 3 Prozent nach unten gegangen war.

   Für die Aktie des Sportartikeleinzelhändlers Finish Line geht es vor der Startglocke um über 28 Prozent abwärts. Das Unternehmen hat seine Jahresziele massiv gesenkt und auf eine enttäuschende Umsatzentwicklung verwiesen. Im Gefolge geht es für die Nike-Aktie um knapp 2 Prozent nach unten und Foot Locker fallen um gut 3 Prozent. Die Papiere von Under Armour sind noch nicht aktiv, fielen nach Handelsende aber um gut 2 Prozent zurück.

   Best Buy zeigen sich in dem negativen Marktumfeld kaum verändert. Der Einzelhändler hat die Markterwartung im zweiten Quartal geschlagen. Der Einzelhändler für Unterhaltungselektronik steigerte den Gewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahr um 12 Cent auf 69 Cent. Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 8,94 Milliarden Dollar und damit doppelt so stark, wie von Analysten erwartet. Für 2018 erwartet Best Buy nunmehr ein Umsatzwachstum von 4 Prozent statt der zuvor geplanten 2,5 Prozent.

=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,31 -2,0 1,33 10,7 5 Jahre 1,69 -5,1 1,74 -23,4 7 Jahre 1,93 -5,0 1,98 -32,1 10 Jahre 2,11 -4,9 2,16 -33,7 30 Jahre 2,71 -4,7 2,75 -36,0

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,2052 +0,61% 1,1979 1,1962 +14,6% EUR/JPY 130,82 +0,28% 130,46 130,64 +6,4% EUR/CHF 1,1388 -0,25% 1,1416 1,1425 +6,3% EUR/GBP 0,9300 +0,52% 0,9252 1,0804 +9,1% USD/JPY 108,54 -0,34% 108,91 109,21 -7,2% GBP/USD 1,2959 +0,09% 1,2947 1,2926 +5,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,45 46,57 -0,3% -0,12 -18,6% Brent/ICE 51,57 51,89 -0,6% -0,32 -12,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.322,06 1.309,27 +1,0% +12,79 +14,8% Silber (Spot) 17,57 17,45 +0,7% +0,12 +10,3% Platin (Spot) 1.000,35 990,00 +1,0% +10,35 +10,7% Kupfer-Future 3,09 3,06 +0,7% +0,02 +22,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros/flf

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   August 29, 2017 08:22 ET (12:22 GMT)

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