29.08.2017 15:45:45

MÄRKTE USA/Nordkorea-Krise drückt Wall Street ins Minus

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach unten geht es mit den Aktienkursen an der Wall Street am Dienstag. Denn der zuletzt etwas in den Hintergrund getretene Konflikt mit Nordkorea ist über Nacht mit einem Schlag wieder in den Fokus gerückt. Nach Angaben aus Japan, Südkorea und des US-Militärs hatte eine ballistische Rakete aus Nordkorea Japan überflogen. Erstmals seit 2009 hatte Diktator Kim Jong-un damit wieder ein solches Geschoss Richtung Japan abgefeuert. Das Land hatte zudem erst am Samstag drei Kurzstreckenraketen gestartet.

   "Die geopolitischen Risiken haben sich mit dem Raketenabschuss über Japan hinweg wieder klar verschärft", so Investment-Stratege Markus Stadlmann von Lloyds Banking Group. "Es ist jedoch zu früh, um daraus eine längeranhaltende Belastung für den Markt abzuleiten. Sollte es bei diesem Raketentest bleiben, dann dürften sich die Märkte auch schnell wieder beruhigen", ergänzt der Teilnehmer.

   Vor diesem Hintergrund verliert der Dow-Jones-Index kurz nach der Eröffnung 0,5 Prozent auf 21.708 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,5 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite büßt 0,7 Prozent ein. Der vorbörslich veröffentliche Case-Shiller-Hauspreisindex traf mit einem Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr exakt die Prognose der Ökonomen. Im Handelsverlauf folgt noch der Index des Verbrauchervertrauens für August.

Sichere Häfen mit erneutem Raketenabschuss gesucht Gefragt sind mit der neuen Provokation aus Nordkorea die sicheren Häfen Gold und Yen. Der Preis für die Feinunze hat bei 1.326,08 Dollar ein neues Jahreshoch markiert und legt aktuell um 1,1 Prozent auf 1.323 Dollar zu.

   Der Dollar sinkt im Tagestief auf 108,26 Yen und notiert aktuell mit 108,53 Yen nur knapp über diesem Niveau. Am Vortag stand er noch über 109 Yen. Gleichwohl haben sich die Aktienmärkte in Asien nach einem anfänglichen Schreck nur mit moderaten Abgaben gezeigt. Der Euro setzt derweil seinen Anstieg unbeirrt fort und liegt mittlerweile bei 1,2029 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,2070 Dollar. Er markierte damit erneut den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

   Auch für die Notierungen der US-Anleihen geht es weiter nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 6 Basispunkte auf 2,10 Prozent. Die Renditen am Anleihemarkt liegen mittlerweile auf dem niedrigsten Niveau seit Ende 2016, wie ein Teilnehmer anmerkt.

   Die Ölpreise bleiben weiter unter Druck, auch wenn die Abgaben nicht so deutlich wie am Montag ausfallen. Die Schließung der Raffinerien in den von "Harvey" betroffenen Regionen dürfte zu einer reduzierten Ölnachfrage führen, so ein Teilnehmer. Es dürften rund 2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag weniger verarbeitet werden, so Rohstoff-Stratege Michael Tran von RBC Capital. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,5 Prozent auf 46,36 Dollar. Für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 51,79 Dollar nach unten. Der Spread zwischen den beiden Ölsorten ist mittlerweile auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen.

Versicherer und Sportartikelhersteller im Minus Weiter unter Druck dürften die Versicherungswerte stehen, in Anbetracht der enormen Schäden, die Wirbelsturm "Harvey" angerichtet hat. Die Aktie von Travelers Cos verliert weitere 0,4 Prozent, nachdem es am Vortag bereits um knapp 3 Prozent nach unten gegangen war.

   Für die Aktie des Sportartikeleinzelhändlers Finish Line geht es um 27 Prozent abwärts. Das Unternehmen hat seine Jahresziele massiv gesenkt und auf eine enttäuschende Umsatzentwicklung verwiesen. Im Gefolge geht es für die Nike-Aktie um 2 Prozent nach unten und Foot Locker fallen um 1,5 Prozent. Die Papiere von Under Armour fallen um 2,3 Prozent zurück.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.707,61 -0,46 -100,79 9,84 S&P-500 2.431,96 -0,50 -12,28 8,63 Nasdaq-Comp. 6.240,61 -0,67 -42,41 15,93 Nasdaq-100 5.799,15 -0,67 -38,93 19,24

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,30 -2,8 1,33 9,9 5 Jahre 1,68 -6,0 1,74 -24,2 7 Jahre 1,91 -6,3 1,98 -33,5 10 Jahre 2,10 -5,9 2,16 -34,7 30 Jahre 2,70 -5,3 2,75 -36,6

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,2029 +0,42% 1,1979 1,1962 +14,4% EUR/JPY 130,56 +0,08% 130,46 130,64 +6,2% EUR/CHF 1,1376 -0,36% 1,1416 1,1425 +6,2% EUR/GBP 0,9289 +0,40% 0,9252 1,0804 +9,0% USD/JPY 108,53 -0,35% 108,91 109,21 -7,2% GBP/USD 1,2950 +0,02% 1,2947 1,2926 +5,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,36 46,57 -0,5% -0,21 -18,7% Brent/ICE 51,79 51,89 -0,2% -0,10 -11,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,06 1.309,27 +1,1% +13,79 +14,9% Silber (Spot) 17,62 17,45 +1,0% +0,17 +10,6% Platin (Spot) 1.002,20 990,00 +1,2% +12,20 +10,9% Kupfer-Future 3,08 3,06 +0,6% +0,02 +22,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 29, 2017 09:44 ET (13:44 GMT)

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