12.08.2021 22:16:45

MÄRKTE USA/Leichte Gewinne nach Erzeugerpreisen - Neue Rekordhochs

NEW YORK (Dow Jones)--Die Indizes an der Wall Street haben sich am Donnerstag mit einem moderaten Plus gezeigt. Zwar markierten der Dow-Jones-Index und der S&P-500 neue Allzeithochs, doch lagen diese nur wenige Punkte über den Rekordständen vom Mittwoch. Händler sprachen von einer Verschnaufpause des Marktes nach den Gewinnen der vergangenen Tage. Dow & Co bewegten sich in engen Spannen. Die Erzeugerpreise wurden von den Investoren weitgehend ausgeblendet.

Denn anders als von den Ökonomen vorhergesagt, sind diese im Juli auf Monatssicht nicht langsamer, sondern im gleichen Tempo wie im Juni gestiegen. Dadurch erhielten die jüngsten Zinserhöhungängste neue Nahrung. Am Vortag hatten die im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Verbraucherpreise den Markt angetrieben und die diesbezüglichen Ängste etwas gemildert. Ganz ausräumen konnten die Daten die Befürchtungen der Anleger jedoch nicht, dass die US-Notenbank schon bald damit beginnt, ihre Geldpolitik zu straffen. Zudem sprechen sich mittlerweile auch immer mehr Fed-Vertreter für solch einen Schritt aus.

Der Dow-Jones-Index gewann 15 Punkte auf 35.500 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent auf 4.461 Punkte. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 14.816 Punkte. Dabei standen 1.480 (Mittwoch: 2.205) Kursgewinnern 1.820 (1.084) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 130 (175) Titel.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist derweil in der vergangenen Woche im erwarteten Rahmen zurückgegangen. Damit scheint sich der im Juli verzeichnete rasante Beschäftigungsaufbau im August zunächst fortzusetzen.

Einige Anleger könnten sich fragen, wie weit die Aktien noch steigen können, da sie sich trotz des raschen Anstiegs neuer Coronavirus-Fälle in den USA und anderswo schon seit einiger Zeit auf oder nahe neuer Höchststände befinden, sagte Pierre Veyret, technischer Analyst bei ActivTrades. "Während einige Händler weiterhin auf dieser bullischen Welle reiten, haben andere bereits begonnen, ihr Portfolio gegen einen möglichen Rückfall abzusichern, was die derzeitige Rotation von Wachstumswerten zu zyklischen Werten erklärt", ergänzte er.

Während die Aussicht auf steigende Zinsen für die Aktienmärkte tendenziell negativ ist, erhalten diese Unterstützung von der bislang gut verlaufenen Bilanzsaison, wie Marktteilnehmer anmerkten. Überdies verspricht das billionenschwere Infrastrukturpaket der US-Regierung den heimischen Unternehmen Staatsaufträge und eine weiterhin gute Ertragslage.

Ölpreise geben leicht nach

Die Ölpreise verzeichneten leichte Abgaben. Die Internationale Energieagentur hat ihre Prognose für die Ölnachfrage gesenkt. Sie begründete dies mit der sich ausbreitenden hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Die Opec hielt zwar in ihrem Bericht an ihren Nachfrageprognosen fest, erhöhte aber die Angebotsschätzungen leicht. Alles in allem zeigten die Berichte, dass das Ölangebot nicht so knapp ist wie vermutet.

Am Anleihemarkt zogen die Renditen in Reaktion auf die Konjunkturdaten an. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 3,3 Basispunkte auf 1,37 Prozent zu und lag damit auf dem Niveau von Mitte Juli. Auch hier stand die Frage im Fokus, wann die US-Notenbank ein Zurückfahren der Anleihekäufe ankündigen wird, hieß es.

Der Dollar, der nach den Verbraucherpreisen am Mittwoch etwas zurückgefallen war, notierte wenig verändert.

Der Goldpreis trat weitgehend auf der Stelle. Kurzfristig sind die Preise "von der Stärke der US-Wirtschaft abhängig", sagte Chintan Karnani von Insignia Consultants. Die Aussichten der Konjunktur in den USA für das vierte Quartal und das nächste Jahr "werden bestimmen, wann die Fed damit beginnen wird, die Anleihekäufe zu reduzieren".

Enttäuschender Ausblick von Ebay

Bei den Einzelwerten verbesserten sich Ebay um 1,3 Prozent. Die Mutter des gleichnamigen Internetauktionshauses hatte gute Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht, jedoch einen enttäuschenden Ausblick gegeben.

Micron verloren 6,4 Prozent und verzeichneten den vierten Tag in Folge Abgaben. Auslöser war die Abstufung der Aktie durch Morgan Stanley auf "Equalweight" von zuvor "Overweight". Die Analysten warnten vor einer bevorstehenden Abkühlung im DRAM-Speicherbereich, die zu niedrigeren DRAM-Preisen führen könnte.

Die an der Nyse gelisteten Aktien des südkoreanischen E-Commerce-Unternehmens Coupang gaben um 8,3 Prozent nach. Die Gesellschaft war im zweiten Quartal wegen einer Sonderbelastung infolge eines Brands in einer Niederlassung tiefer in die Verlustzone gerutscht.

Moderna stiegen um 1,6 Prozent. Die US-Arzneimittelbehörde FDA wird voraussichtlich eine Auffrischimpfung mit dem Covid-19-Vakzin von Moderna empfehlen. Im Gefolge zogen Pfizer um 2 Prozent und Biontech um 4,1 Prozent an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.499,85 +0,0% 14,88 +16,0%

S&P-500 4.460,83 +0,3% 13,13 +18,8%

Nasdaq-Comp. 14.816,26 +0,3% 51,13 +15,0%

Nasdaq-100 15.088,98 +0,4% 61,23 +17,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,22 0,8 0,21 10,4

5 Jahre 0,83 2,3 0,80 46,5

7 Jahre 1,13 1,5 1,11 48,0

10 Jahre 1,37 3,3 1,34 45,1

30 Jahre 2,00 0,4 2,00 35,7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:35 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1734 -0,1% 1,1741 1,1734 -3,9%

EUR/JPY 129,57 -0,1% 129,59 129,66 +2,8%

EUR/CHF 1,0837 +0,2% 1,0819 1,0817 +0,3%

EUR/GBP 0,8500 +0,4% 0,8466 0,8465 -4,8%

USD/JPY 110,42 -0,0% 110,38 110,50 +6,9%

GBP/USD 1,3806 -0,5% 1,3867 1,3861 +1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4779 +0,0% 6,4785 6,4788 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 44.434,26 -4,2% 44.963,01 46.712,26 +53,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,91 69,25 -0,5% -0,34 +43,0%

Brent/ICE 71,18 71,44 -0,4% -0,26 +39,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.753,47 1.751,65 +0,1% +1,82 -7,6%

Silber (Spot) 23,22 23,53 -1,3% -0,31 -12,0%

Platin (Spot) 1.023,75 1.021,85 +0,2% +1,90 -4,4%

Kupfer-Future 4,36 4,37 -0,2% -0,01 +23,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 12, 2021 16:15 ET (20:15 GMT)

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