12.04.2017 22:58:44
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MÄRKTE USA/Geopolitische Sorgen belasten weiter - US-Dollar unter Druck
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltenden geopolitischen Sorgen haben der Wall Street auch am Mittwoch ihren Stempel aufgedrückt. Allerdings blieb der Abwärtsdruck recht moderat. Die weiter bestehenden Spannungen in Syrien und Nordkorea veranlassten die Investoren erneut zur Zurückhaltung.
Der Dollar geriet dagegen mit Aussagen von US-Präsident Donald Trump im späten US-Handel unter Druck gegenüber Euro und Yen. Trump hält den US-Dollar für "zu stark". Ein starker Dollar schade und werde auch schlussendlich schaden. "Es ist sehr schwierig im Wettbewerb, wenn andere Länder ihre Währungen abwerten", ergänzte Trump. Der Euro stieg nach den Aussagen in der Spitze bis auf 1,0672 Dollar, zur japanischen Währung fiel der Greenback bis auf 109,10 Yen. Im späten US-Handel ging der Euro dann mit 1,0659 Dollar um, der Greenback lag bei 109,20 Yen.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 20.592 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 2.345 Punkte, der Nasdaq-Composite fiel um 0,5 Prozent auf 5.836 Punkte. Es wurden dabei 766 (Dienstag: 780) Millionen Aktien umgesetzt. Den 942 (1.849) Kursgewinnern standen 2.036 (1.141) -verlierer gegenüber, während 116 (101) Titel unverändert schlossen.
Tillerson-Treffen in Russland im Blick Die Marktteilnehmer blickten zudem gebannt auf die Reise von US-Außenminister Rex Tillerson nach Moskau. Diese stand unter keinem guten Vorzeichen, nachdem die USA kürzlich gegen den Willen Russlands einen syrischen Luftwaffenstützpunkt bombardiert hatten. Mit dem Angriff reagierten die USA auf den Einsatz von Giftgas durch die syrische Armee. Es bestehe "wenig Vertrauen" zwischen den USA und Russland, sagte Tillerson nach dem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow und Präsident Wladimir Putin in Moskau. "Die beiden größten Atommächte können nicht so eine Beziehung haben", fügte der US-Außenminister hinzu.
Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, sagte unterdessen in New York, die USA seien zu einer diplomatischen Lösung im Syrien-Konflikt bereit. Aber die USA benötigten "Partner, die es ernst damit meinen, ihren Einfluss" auf Syriens Machthaber Baschar al-Assad geltend zu machen. Haleys Äußerungen waren der erste Hinweis darauf, dass sich die neue US-Regierung um eine diplomatische Lösung des seit sechs Jahren andauernden Bürgerkriegs bemühen will.
Die vor der Startglocke veröffentlichten Daten zu den Importpreisen bewegten den Markt dagegen nicht. Der Rückgang um 0,2 Prozent im März entsprach exakt der Schätzung der Ökonomen.
Gold und US-Anleihen weiter gesucht Wie schon in den vergangenen Tagen suchten die Anleger weiter wegen der zahlreichen politischen Unwägbarkeiten vermeintlich sichere Häfen. Der Goldpreis erhöhte sich zum US-Settlement um 0,3 Prozent auf 1.278 Dollar, nachdem er im Verlauf erneut den höchsten Stand seit fünf Monaten markiert hatte. Mit den Trump-Aussagen und dem in der Folge deutlich fallenden Dollar baute das Edelmetall seine Gewinne noch weiter aus und notierte im elektronischen Handel bei 1.281 Dollar.
Am US-Anleihemarkt fiel die Rendite auf den tiefsten Stand seit November, dem Beginn der "Trump-Rally". Die Rendite zehnjähriger Papiere gab um weitere 3 Basispunkte auf 2,27 Prozent nach. Auch bei der letzten Anleiheauktion durch das US-Finanzministerium in dieser Woche war die Nachfrage bei 30-jährigen Titel recht gering. Am Donnerstag findet am US-Anleihemarkt aufgrund der bevorstehenden Osterfeiertage nur ein verkürzter Handel statt.
Am Ölmarkt gaben die Preise zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI reduzierte sich zum US-Settlement um 0,5 Prozent auf 53,11 Dollar. Brent fiel um 0,7 Prozent auf 55,86 Dollar. Zur Begründung wurde auf Daten der staatlichen Energieagentur der USA (EIA) verwiesen, wonach die Ölproduzenten in den USA in der vergangenen Woche ihre Fördermenge weiter erhöht haben. Damit hält die Anhebung der Fördermengen bereits seit zwei Monaten an.
Aus dem März-Bericht der Opec ging hervor, dass deren Mitglieder ihre Fördermenge gesenkt haben. Offenbar halten sie sich an die im November vereinbarte Förderbremse. Allerdings nutzen die US-Produzenten dies, um die eigene Förderung wieder hochzufahren. Die Opec hat daher ihre Schätzung für die diesjährige US-Ölförderung erhöht. Die mit Spannung erwarteten wöchentlichen US-Lagerdaten haben sich deutlicher reduziert als erwartet und damit die Bekanntgabe des US-Branchenverbands API vom Dienstagabend bestätigt.
Entschädigungszahlung lässt BlackBerry fliegen Die Blackberry-Aktie sprang um 16 Prozent nach oben. In einem Schlichtungsverfahren wurde dem Unternehmen vorläufig eine Summe von rund 815 Millionen Dollar zugesprochen. Es handelt sich dabei um Lizenzgebühren, die Blackberry zuviel an QUALCOMM gezahlt haben soll. Über die endgültige Summe, die auch Zinsen und Rechtskosten berücksichtigt, soll nach einer Anhörung am 30. Mai entschieden werden. Qualcomm fielen dagegen um 3,5 Prozent.
Die Aktie von Delta Air Lines konnte nach einem optimistischen Ausblick deutlichere Kursgewinne nicht verteidigen und verlor am Ende 0,5 Prozent. Die Nummer 2 unter den US-Airlines erwartet, dass der Umsatz je Sitzmeile dank einer höheren Nachfrage in diesem Quartal endlich wieder wächst und auch den Rest des Jahres zulegt. Dagegen verbesserten sich American Airlines um 0,1 Prozent und Southwest Airlines stiegen um 0,8 Prozent.
Susquehanna-Analyst Pablo Zuanic stufte die Pepsi-Aktie auf "Positive" von "Neutral" nach oben. Pepsi und Mondelez seien "die beiden wahrscheinlichsten Optionen" für eine Übernahme durch Kraft Heinz, nachdem die geplante Übernahme von Unilever gescheitert sei. "Wir sehen allerdings mehr strategische Optionen in einer Übernahme von Pepsi", so der Analyst weiter. Das Kursziel für Pepsi wurde auf 132 von 118 Dollar angehoben. Die Aktie von Pepsi legte um 1,7 Prozent auf 113,61 Dollar zu.
General Motors (GM) zeigten sich volatil und gewannen schließlich 0,1 Prozent. Der Investor David Einhorn will seine Ziele bei GM mithilfe einer größeren Einflussnahme im Board durchsetzen. Sein Hedgefonds Greenlight Capital nominierte drei Mitglieder für das Gremium. Sie sollen "frischen Wind ins Board bringen und sich auf die Schließung der Bewertungslücke der GM-Aktien konzentrieren", teilte der Fonds mit.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.591,86 -0,29 -59,44 4,20 S&P-500 2.344,93 -0,38 -8,85 4,74 Nasdaq-Comp. 5.836,16 -0,52 -30,61 8,42 Nasdaq-100 5.377,03 -0,40 -21,37 10,56US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,21 -2,4 1,23 0,3 5 Jahre 1,79 -3,6 1,83 -13,2 7 Jahre 2,08 -3,3 2,11 -16,9 10 Jahre 2,27 -3,2 2,30 -17,9 30 Jahre 2,91 -1,8 2,93 -15,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:19 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0659 +0,44% 1,0613 1,0622 +1,4% EUR/JPY 116,3898 +0,13% 116,2371 116,56 -5,3% EUR/CHF 1,0697 +0,10% 1,0686 1,0692 -0,1% EUR/GBP 0,8507 +0,06% 0,8502 1,1753 -0,2% USD/JPY 109,20 -0,29% 109,52 109,74 -6,6% GBP/USD 1,2533 +0,39% 1,2484 1,2482 +1,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,92 53,4 -0,9% -0,48 -5,6% Brent/ICE 55,65 56,23 -1,0% -0,58 -4,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.281,42 1.274,70 +0,5% +6,72 +11,3% Silber (Spot) 18,44 18,34 +0,6% +0,10 +15,8% Platin (Spot) 971,25 970,50 +0,1% +0,75 +7,5% Kupfer-Future 2,54 2,61 -2,5% -0,07 +1,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
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April 12, 2017 16:28 ET (20:28 GMT)
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BlackBerry Ltd | 2,25 | 1,95% | |
Delta Air Lines Inc. | 60,47 | -0,33% | |
General Motors | 53,14 | 0,51% | |
PepsiCo Inc. | 154,26 | 1,14% | |
QUALCOMM Inc. | 149,46 | 0,42% | |
Southwest Airlines Co. | 30,59 | 0,72% |