26.12.2018 18:05:43

MÄRKTE USA/Einzelhandelssektor führt Erholung an Wall Street an

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Einbruch an der Wall Street am Montag kommt es am ersten Handelstag nach dem Weihnachtsfeiertag zu einer Erholung. Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow-Jones-Index am Mittwoch um 1,5 Prozent auf 22.129 Punkte. Der S&P-500 legt um 1,7 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 2,3 Prozent.

Angeführt wird der Markt von Aktien des Einzelhandelssektors, die im Schnitt um 4 Prozent vorrücken und die Gewinner mit deutlichem Abstand anführen. Das Weihnachtsgeschäft ist offenbar gut gelaufen. Laut Daten von Redbook stieg der Umsatz der Branche in den ersten drei Dezemberwochen verglichen mit dem Vorjahr um 7,2 Prozent.

In der verkürzten Sitzung am Heiligabend war der Dow Jones um knapp 3 Prozent eingebrochen. Es war der niedrigste Schlussstand seit dem 7. September 2017. Die Haushaltssperre in den USA, Präsident Donald Trumps wiederholte Kritik an der US-Notenbank Fed und generelle Sorgen um die Weltkonjunktur treiben die Anleger um. Zur Verunsicherung beigetragen hat auch US-Finanzminister Steven Mnuchin. Der hatte getwittert, dass er mit den CEOs der sechs größten Banken des Landes gesprochen hat, um sich der Gesundheit des Bankensektors zu vergewissern. Anleger befürchteten, dass die Regierung mehr wissen könnte als der Markt.

Das Handelsvolumen ist angesichts der Weihnachtsferien dünn. Spärlich bestückt ist auch die Agenda der Konjunkturdaten. Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn wurde der Case-Shiller-Hauspreisindex Oktober veröffentlicht. Der Anstieg betrug ebenso wie im September 5,5 Prozent. Das zeuge davon, dass sich die Immobilienpreise zugunsten der Käufer entwickelten, sagen Beobachter.

Trump hat am Dienstag erneut bekräftigt, dass er den von Republikanern und Demokraten im Kongress ausgehandelten Übergangshaushalt erst unterzeichnen wird, wenn mehr als 5 Milliarden US-Dollar für die Grenzmauer zu Mexiko bereitgestellt werden. Auch holte Trump wieder einmal gegen die Federal Reserve aus. Die US-Notenbank erhöhe die Zinsen zu schnell, sagte er im Weißen Haus.

Der Goldpreis profitiert weiterhin von der Unsicherheit an den Aktienmärkten. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,5 Prozent auf 1.276 Dollar. Am Montag hatte der Preis ein Sechsmonatshoch erklommen. "Durch den Abwärtstrend an den globalen Aktienmärkten hat sich das Unterstützungniveau beim Gold bei 1.250 Dollar gefestigt. Angesichts der volatilen Aktienmärkte und des abflauenden Risikoappetits sollten wir davon ausgehen, dass die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen ins neue Jahr hinein stark bleiben sollte", schrieben die Analysten von Oanda am Mittwoch.

Die Ölpreise erholen sich deutlicher von ihren jüngsten Tiefs. WTI legt um 6,6 Prozent auf 45,33 Dollar das Barrel zu. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet mit 52,93 Dollar 4,9 Prozent mehr.

Staatsanleihen sind derweil nicht gefragt. Sinkende Notierungen treiben die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt auf 2,75 Prozent nach oben.

Am Devisenmarkt erholt sich der Dollar gegenüber klassischen Fluchtwährungen wie Yen und Schweizer Franken etwas von seinen jüngsten Verlusten. Der Euro zeigt sich dagegen kaum verändert bei gut 1,14 Dollar.

Amazon und Tesla gefragt

Unter den Einzelaktien stehen unter anderem Amazon im Fokus. Die Aktie steigt um 3,9 Prozent, nachdem der Online-Händler einen weiteren Verkaufsrekord für die diesjährige Weihnachtssaison gemeldet hatte.

Tesla profitieren von einem positiven Analystenkommentar. Die Experten von Wedbush sehen den Elektroautobauer bei seinem Model 3 auf einem guten Weg. Sie gehen von einer verbesserten Profitabilität und einem höheren Cashflow im kommenden Jahr aus, was das Risiko einer Kapitalerhöhung in den Hintergrund dränge. Die Aktie gewinnt 1,5 Prozent.

Die Citigroup-Aktie steigt um 1,1 Prozent. Die Aktie hat 14 Handelstage in Folge verloren, insgesamt büßte sie in dem Zeitraum 24 Prozent an Wert ein.

Leichte Erholung auch bei Apple: Die Aktie gewinnt 2 Prozent, nachdem sie am Montag 2,6 Prozent verloren und auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2017 geschlossen hatte.

Dem Versorger Pacific Gas & Electric (PG&E) droht laut einem Medienbericht die Zerschlagung. Das drückt den Kurs der Aktie um 3,4 Prozent. Der Sektor der Versorger liegt als einziger im Minus und verliert 0,5 Prozent. Laut Bloomberg prüft die zuständige Aufsichtsbehörde des US-Bundesstaats Kalifornien die Aufspaltung des Unternehmens. Der Regulierer befürchtet, dass auf PG&E hohe Schadensersatzforderungen als Folge der Brände in Nordkalifornien im vergangenen Monat zukommen werden. Der Versorger hat eingeräumt, dass eine seiner Überlandleitungen kurz vor Ausbruch des Feuers beschädigt wurde. Die Ursache der Brandkatastrophe wird derzeit noch ermittelt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 22.128,76 1,54 336,56 -10,48

S&P-500 2.390,70 1,68 39,60 -10,58

Nasdaq-Comp. 6.338,08 2,34 145,16 -8,19

Nasdaq-100 6.049,17 2,54 149,82 -5,43

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,57 1,5 2,56 137,0

5 Jahre 2,59 1,7 2,58 66,8

7 Jahre 2,67 1,1 2,66 42,1

10 Jahre 2,75 0,9 2,74 30,5

30 Jahre 3,01 1,8 3,00 -5,4

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Do, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,1406 +0,07% 1,1463 1,1414 -5,1%

EUR/JPY 125,99 +0,24% 127,59 127,44 -6,9%

EUR/CHF 1,1303 +0,41% 1,1306 1,1339 -3,5%

EUR/GBP 0,9001 +0,08% 0,9045 0,9032 +1,2%

USD/JPY 110,45 +0,20% 111,30 111,67 -1,9%

GBP/USD 1,2674 -0,04% 1,2674 1,2638 -6,2%

Bitcoin

BTC/USD 3.754,62 -0,33% 4.003,37 4.014,75 -73,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 45,33 42,53 +6,6% 2,80 -21,0%

Brent/ICE 52,93 50,47 +4,9% 2,46 -16,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.276,21 1.270,20 +0,5% +6,01 -2,1%

Silber (Spot) 15,14 14,78 +2,4% +0,36 -10,6%

Platin (Spot) 800,90 787,00 +1,8% +13,90 -13,8%

Kupfer-Future 2,69 2,66 +1,0% +0,03 -19,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 26, 2018 12:05 ET (17:05 GMT)

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