27.06.2013 22:48:30

MÄRKTE USA/Dow springt wieder über die Marke von 15.000 Punkten

Von Hans Bielefeld An der Wall Street hat sich die Erholung den dritten Tag in Folge fortgesetzt. Die Stimmung an der Wall Street blieb auch am Donnerstag freundlich - der Dow übersprang die Marke von 15.000 Punkten. Störfeuer durch frische Konjunkturdaten gab es keine. Die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt haben die Markterwartungen im Großen und Ganzen getroffen. Der leicht positive Trend am US-Arbeitsmarkt hält damit an. Die persönlichen Einkommen sind im Mai etwas üppiger ausgefallen als erwartet, die entsprechenden Ausgaben erfüllten die Marktprognosen.

   Für etwas Unterstützung sorgte zudem der New Yorker Fed-Chef William Dudley. Er hat die Märkte vor Fehlschlüssen zur künftigen Geldpolitik der Fed gewarnt. Die Märkte würden die Signale der Zentralbank falsch verstehen, wenn sie davon ausgingen, dass eine Straffung der Geldpolitik näher gerückt sei, so Dudley. "Bis zu einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen ist es wahrscheinlich noch ein langer Weg", selbst wenn die Zentralbank womöglich das Tempo ihrer Wertpapierkäufe zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr verringere, fügte Dudley hinzu.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 15.025 Punkte, der S&P-500 legte um 0,6 Prozent auf 1.613 Punkte zu und der Nasdaq-Composite zog um 0,8 Prozent auf 3.402 Punkte an. Das Umsatzvolumen sank auf 0,73 (Mittwoch: 0,77) Milliarden Aktien. Auf die 2.633 (2.359) Kursgewinner kamen 485 (764) -verlierer. 60 (63) Titel schlossen unverändert. Die vormals belastenden Sorgen über ein baldiges Ende der Liquiditätsflut verflüchtigten sich nach den zuletzt beruhigenden Aussagen aus dem Kreise der wichtigsten Notenbanken. Auch der Rückgang der Renditen am US-Rentenmarkt trug zum anhaltenden Aufwärtstrend an den Aktienmärkten bei.

   Gestützt von einer starken Auktion siebenjähriger Staatsanleihen setzte sich die Erholung auch am US-Anleihemarkt fort. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds sank um 6 Basispunkte auf 2,48 Prozent. Die Zeichnungsquote bei der Auktion mit einem Volumen von 29 Milliarden Dollar lag mit 2,61 leicht unter der durchschnittlichen Zeichnungsquote von 2,66 bei den vergangenen vier Auktionen.

   Der positive Trend an den Anleihemärkten dürfte sich Bill Gross, Gründer von Pimco - dem weltweit größten Verwalter von Anleihefonds - zufolge weiter fortsetzen. Der Markt habe auf die Hinweise der Fed, möglicherweise ihre Anleihekäufe zurückzufahren, überreagiert. Er hält eine Rendite von 2,20 Prozent für Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren für wahrscheinlicher als Renditen um 2,55 Prozent.

   Der Goldpreis fiel weiter wie ein Stein und durchbrach sogar die Marke von 1.200 Dollar. Nachdem er im Tagestief bis auf 1.196,52 Dollar gefallen war, sank er zum Settlement um 1,5 Prozent auf 1.211,60 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit knapp drei Jahren. Seit Jahresbeginn summieren sich die Verluste des Edelmetalls damit auf sage und schreibe rund 28 Prozent. In den vergangenen Tagen hatten mit Goldman Sachs, Credit Suisse, Standard Bank, Morgan Stanley, HSBC und BNP Paribas gleich sechs Banken erneut ihre Prognosen für das Edelmetall gesenkt.

   Gestützt durch Aussagen von Fed-Vertretern legte der Euro gegenüber dem Greenback zu und kostete zuletzt 1,3043 Dollar, nachdem im Tagestief am Mittwoch noch für 1,2987 Dollar zu haben war. Fed-Gouverneur Jerome Powell hatte sich kritisch zu dem jüngsten Renditeanstieg bei den US-Staatsanleihen geäußert. Sie stünden nicht im Einklang mit der Politik der Notenbank, so Powell. Mit ihren jüngsten Aussagen sei es den Geldpolitikern der Fed unterm Strich gelungen, die Märkte davon zu überzeugen, dass sie auf die Ankündigung einer möglichen Absenkung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank überreagiert haben, sagte Analyst Steven Englander von der Citi.

   Der Ölpreis zog gestützt von den leicht positiven US-Konjunkturdaten weiter an. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI Öl verteuerte sich zum Settlement um 1,6 Prozent auf 97,05 Dollar.

   Am Aktienmarkt setzte sich der Abwärtstrend bei Apple nach dem jüngsten Sturz unter die Marke von 400 Dollar fort. Die Aktien verloren 1,1 Prozent, nachdem die Analysten von Susquehanna ihr Kursziel auf 440 von 480 Dollar gesenkt hatten. Unter Abgabedruck standen zudem die Anteilsscheine von Clearwire mit einem Minus von 2,1 Prozent. Dish Network zog ihr Gebot für das Unternehmen zurück, nachdem die Clearwire-Aktionäre für die Offerte von Sprint Nextel votiert hatten. Die Aktien von Dish gewannen daraufhin 3,1 Prozent. Nach Börsenschluss legt der Sportartikelhersteller Nike Zahlen für das vierte Quartal vor. Die Aktie gewannen im Vorfeld 0,8 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.024,49 0,77 114,35 S&P-500 1.613,20 0,62 9,94 Nasdaq-Comp. 3.401,86 0,76 25,64 Nasdaq-100 2.906,84 0,45 12,99

KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 100 1/32 up 2/32 0,359% -3,6BP 1/2% 3-year 99 18/32 up 4/32 0,649% -4,3BP 1 3/8% 5-year 99 31/32 up 10/32 1,385% -3,7BP 1 3/8% 7-year 96 20/32 up 13/32 1,897% -6,4BP 1 3/4% 10-year 93 22/32 up 16/32 2,476% -5,9BP 2 7/8% 30-year 87 27/32 up 18/32 3,538% -3,4BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.00 Uhr Mi, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3043 0,09% 1,3031 1,3010 EUR/JPY 128,2636 0,62% 127,4732 126,6952 EUR/CHF 1,2321 0,45% 1,2265 1,2269 USD/JPY 98,3325 0,52% 97,8235 97,4230 GBP/USD 1,5263 -0,45% 1,5332 1,5332 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

   DJG/DJN/hhb

   (END) Dow Jones Newswires

   June 27, 2013 16:17 ET (20:17 GMT)

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