MÄRKTE USA/Börse vor Erholung - Banken mit Quartalszahlen im Blick

   NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften sich zum Wochenausklang etwas von den Verlusten des Donnerstags erholen. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,1 Prozent höher. Das Grübeln darüber, was die Präsidentschaft Donald Trumps wohl für die US-Wirtschaft bedeutet, dürfte erst einmal Pause haben. Denn es gilt handfeste Daten zu verarbeiten.

   Schon vor der Startglocke wurden Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsatz jeweils aus dem vergangenen Monat veröffentlicht. Und auch die Bilanzsaison nimmt Fahrt auf mit Quartalsausweisen der drei Großbanken JP Morgan, Bank of America (BoA) und Wells Fargo.

   Die Erzeugerpreise stiegen im Dezember auf Monatssicht um 0,3 Prozent; Volkswirte einen Anstieg in exakt dieser Größenordnung vorhergesagt. In der viel beachteten Kernrate wurde statt des prognostizierten Plus von 0,1 Prozent ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet.

   Die Verbraucher in den USA waren gemessen an den Einzelhandelsumsätzen im Dezember zurückhaltender als erwartet. Der Anstieg um 0,6 Prozent verfehlte den Analystenkonsens von plus 0,7 Prozent. Die Daten finden ebenfalls starke Beachtung, weil der private Konsum in den USA etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht.

   Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgen der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Januar und Daten zu den Lagerbeständen im November.

Nur JP Morgan kann überzeugen Bei der Ertragslage der US-Banken gibt es keine einheitliche Tendenz. Lediglich JP Morgan übertraf mit Einnahmen und Gewinn die Erwartungen des Marktes. Licht und Schatten enthalten die Quartalszahlen der Bank of America. Sie übertraf im Schlussquartal 2016 beim Gewinn die Erwartungen, doch blieben die Einnahmen etwas hinter dem Analystenkonsens zurück. Wells Fargo enttäuschte dagegen auf ganzer Linie. Die Aktie der Bank, die von einem Skandal um Scheinkonten erschüttert worden war, fällt vorbörslich um 1,1 Prozent. Bank of America geben um 0,8 Prozent nach. JP Morgan verbuchen nur ein kleines Plus von 0,2 Prozent.

   Daneben wurden einige Übernahmen bzw Veräußerungen bekannt. So kauft KKR die Werkzeugsparte der japanischen Hitachi für 1,3 Milliarden Dollar. Und Anadarko verkauft seine Öl- und Gasanlagen im Süden des US-Bundesstaats Texas für 2,3 Milliarden Dollar an Sanchez Energy und Blackstone Group, wie aus informierten Kreisen verlautete. Für KKR gibt es noch kene vorbörsliche Kursindikation, Anadarko legen um 0,7 Prozent zu.

Zweifel an Förderbegrenzungen belasten Ölpreise Am Ölmarkt kommen die Preise nach der Erholung der beiden Vortage zurück, an denen der Ölpreis unter anderem vom schwächeren Dollar profitiert hatte. Die US-Währung stabilisiert sich allerdings inzwischen, so dass von dort keine weitere Unterstützung mehr kommt. Daher tritt wieder die Frage in den Vordergrund, ob die Förderkürzungen, auf die sich Opec-Mitglieder und -Nichtmitglieder im November verständigt hatten, in die Tat umgesetzt werden. Das Barrel US-Leichtöl der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 1,0 Prozent auf 52,47 Dollar.

   Der Dollar hatte am Mittwoch und Donnerstag auf breiter Front abgewertet, nachdem die Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten keine neuen Erkenntnisse zu dessen wirtschaftspolitischen Plänen gebracht hatte. Aktuell kostet ein Euro rund 1,0630 Dollar und damit etwa so viel wie am Donnerstag um die gleiche Zeit.

   Gold pendelt mit 1.196 Dollar um das Settlement vom Vortag. Der Anstieg über 1.200 Dollar am Donnerstag erwies sich als nicht nachhaltig. Staatsanleihen sind ebenfalls nicht gefragt. Sinkende Kurse treiben die Rendite zehnjähriger Treasurys um 2 Basispunkte auf 2,38 Prozent nach oben.

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0628 -0,12% 1,0640 1,0658 +1,1% EUR/JPY 122,0971 +0,10% 121,9691 121,45 -3,3% EUR/CHF 1,0720 -0,05% 1,0726 1,0740 +0,1% EUR/GBP 0,8751 +0,26% 0,8744 1,1465 +2,7% USD/JPY 114,87 +0,19% 114,66 113,97 -1,7% GBP/USD 1,2145 -0,16% 1,2165 1,2221 -1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,47 53,01 -1,0% -0,54 -2,3% Brent/ICE 55,70 56,01 -0,6% -0,31 -1,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.196,39 1.195,80 +0,0% +0,59 +3,9% Silber (Spot) 16,71 16,77 -0,3% -0,06 +4,9% Platin (Spot) 974,50 978,00 -0,4% -3,50 +7,9% Kupfer-Future 2,65 2,67 -0,8% -0,02 +5,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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