30.03.2017 22:42:42
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MÄRKTE USA/Anleger schöpfen Mut nach BIP-Daten
NEW YORK (Dow Jones)--Zuversicht für Wirtschaft und Konjunktur hat am Donnerstag Käufer an die Wall Street gelockt. Vor allem Bankenwerte profitierten von der Aussicht auf ein weiteres Erstarken der Ökonomie und, damit zusammenhängend, ein steigendes Zinsniveau. Der Bankensektor rückte um 1,5 Prozent vor. Nahrung fand die Hoffnung im US-Bruttoinlandsprodukt (BIP), das im vierten Quartal etwas stärker als erwartet gestiegen ist. Und auch der US-Arbeitsmarkt zeigte sich weiterhin in robuster Verfassung.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 20.728 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen ebenfalls um 0,3 Prozent. Der Umsatz stieg auf 761 (Mittwoch: 727) Millionen Aktien. Im Plus schlossen nach vorläufigen Angaben der Nyse 1.821 (1.951) Titel, denen 1.178 (1.046) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 115 (114) Aktien aus dem Handel.
BIP bestätigt Konjunkturstärke Das US-BIP stieg im vierten Quartal um 2,1 Prozent nach vorläufig 1,9 Prozent. Erwartet wurde eine Aufwärtsrevision auf 2,0 Prozent. Aufhorchen ließ vor allem der Anstieg der Unternehmensgewinne im vierten Quartal um 3,7 Prozent nach 2,6 Prozent im dritten Quartal sowie der Anstieg der Verbraucherausgaben im vierten Quartal auf 3,5 Prozent nach vorläufig 3,0 Prozent. Die guten Wirtschaftsdaten sind dafür verantwortlich, dass sich die Börsen in der Nähe ihrer Rekordhochs bewegen trotz der gescheiterten Gesundheitsreform von US-Präsident Donald Trump.
"Die Aufwärtsrevision beim BIP deutet auf wirtschaftliche Dynamik hin und das liefert uns steigende Kurse", sagte Investmentstratege Alan Gayle von Ridgeworth Investments. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren saisonbereinigt auf 258.000 gefallen. Volkswirte hatten einen stärkeren Rückgang auf 247.000 vorhergesagt. Die Erstanträge liegen seit geraumer Zeit auf einem historisch sehr niedrigen Niveau.
Bestätigung für die aufgehellten Konjunkturaussichten gab es wieder aus Fed-Kreisen. So hob Loretta Mester von der Notenbankfiliale in Cleveland den soliden Zustand der US-Wirtschaft hervor. Wenn das BIP im ersten Quartal schwächer ausfallen sollte, sei dies nur auf Übergangsfaktoren zurückzuführen. Demzufolge könne die Wirtschaft weitere Zinserhöhungen gut vertragen, so Mester.
Die Schwäche am chinesischen Markt steckten die US-Anleger gut weg. Der Schanghai-Composite hatte das größte Tagesminus in diesem Jahr verzeichnet und damit bereits die vierte Sitzung in Folge nachgegeben. Hier drückten weiter Sorgen vor einer Verknappung der Liquidität auf die Stimmung, nachdem die dortige Notenbank den fünften Handelstag in Folge dem Bankensystem des Landes keine frische Liquidität zugeführt hatte. Zur Begründung hieß es von der People's Bank of China, die Gesamtliquidität sei weiterhin relativ hoch, zudem stünden am Ende des Monats verstärkte Investitionsausgaben des Staates auf der Agenda.
WTI-Öl steigt über 50 Dollar Die Ölpreise bauten ihre Vortagesgewinne nach den robusten US-Daten massiv aus. Zudem stützten weiterhin die wöchentlichen US-Lagerdaten vom Vortag. Diese hatten einen kräftigen Rückgang bei den Benzin-Vorräten gezeigt. Überdies half weiterhin die Spekulation auf eine mögliche Ausweitung der Fördermengenkürzungen um weitere sechs Monate, wie sie die Opec zuletzt ins Spiel gebracht hatte. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI stieg erstmals seit Mitte März wieder über 50 Dollar und rückte mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 50,35 Dollar vor, das war das höchste Settlement seit über drei Wochen.
Der Goldpreis fiel mit dem festen Dollar wieder unter die Marke von 1.250 Dollar zurück. Die Feinunze verlor 0,7 Prozent auf 1.244 Dollar. Die US-Anleihen gaben mit den soliden US-Daten anfängliche Gewinne wieder ab. Vor allem auch der feste Ölpreis drückte auf die Notierungen, da er ein wichtiger Indikator für die Inflation ist. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 4 Basispunkte auf 2,42 Prozent zu.
Der Euro wurde vom deutlichen Rückgang der Verbraucherpreise in Deutschland nach unten gedrückt und baute im späten Geschäft seine Verluste weiter aus. Im späten Geschäft stand er bei 1,0683 Dollar, während er im Mittwochshoch noch über 1,08 notierte. Noch stärker als der Dollar stieg das Pfund zum Euro. "Zum einen sind die Ölpreise im März rückläufig, zum anderen ebbt der Basiseffekt, der zu der hohen Jahresrate im Februar beigetragen hatte, bereits wieder ab", so die Helaba zu den deutschen Daten. Bis zum Sommer dürfte sich dies fortsetzen. Für die Europäische Zentralbank (EZB) bedeute dies weniger Druck, die ultralockere Geldpolitik zu beenden.
Lululemon stürzen ab Der Kurs des Sportartikelanbieters Lululemon brach um 23,4 Prozent ein. Das auf Yoga-Ausrüstung spezialisierte Unternehmen enttäuschte die Erwartungen auf ganzer Linie, sowohl mit den Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal als auch mit dem Ausblick. Die Analysten von Wells Fargo haben die Lululemon-Aktie in der Folge auf "Marketperform" von "Outperform" abgestuft.
Dagegen stiegen ConocoPhillips mit der Nachricht über den Verkauf des kanadischen Ölsandgeschäfts an Cenovus Energy und einer Aufstockung des Aktienrückkaufvolumens um 8,8 Prozent.
Progress Software hat besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse berichtet. Mit dem Quartalsausblick blieb Progress zwar leicht unter den Analystenschätzungen, mit der Geschäftsjahresprognose aber knapp darüber. Zudem gab das Unternehmen bekannt, nach nur einem halben Jahr im Amt den Finanzchef zu ersetzen, ohne dies näher zu begründen. Die Aktie legte um 2,4 Prozent zu.
Dell Technologies hat im vierten Quartal rund 11 Millionen PCs ausgeliefert, der höchste Wert seit dem vierten Quartal 2011. Dies war ein Anstieg um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Damit nahm Dell laut den Daten von Marktbeobachter IDC die Spitzenstellung unter den PC-Herstellern ein. HP verzeichnete im gleichen Zeitraum bei den Auslieferungen ein Plus von 6,6 Prozent, Lenovo kam nur auf 1,7 Prozent. Allerdings ging der höhere Marktanteil von Dell bei Servern wohl zu Lasten der Preise. Die Dell-Aktie legte nur 0,1 Prozent zu, HP stiegen um 2,3 Prozent.
===INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.728,49 0,33 69,17 4,89 S&P-500 2.368,06 0,29 6,93 5,77 Nasdaq-Comp. 5.914,34 0,28 16,80 9,87 Nasdaq-100 5.439,74 0,17 9,47 11,85
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,29 2,0 1,27 8,8 5 Jahre 1,97 4,0 1,93 4,2 7 Jahre 2,25 4,8 2,20 -0,1 10 Jahre 2,42 4,1 2,38 -2,6 30 Jahre 3,03 4,2 2,99 -4,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Uhr Mi., 17.11 Uhr % YTD EUR/USD 1,0683 -0,71% 1,0759 1,0756 +1,6% EUR/JPY 119,4071 -0,12% 119,5460 119,37 -2,9% EUR/CHF 1,0690 -0,32% 1,0724 1,0716 -0,2% EUR/GBP 0,8565 -1,03% 0,8654 1,1549 +0,5% USD/JPY 111,78 +0,58% 111,14 110,97 -4,4% GBP/USD 1,2473 +0,33% 1,2432 1,2422 +1,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,35 49,51 +1,7% 0,84 -10,2% Brent/ICE 52,90 52,42 +0,9% 0,48 -8,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.244,41 1.253,29 -0,7% -8,87 +8,1% Silber (Spot) 18,12 18,24 -0,7% -0,12 +13,8% Platin (Spot) 949,95 954,00 -0,4% -4,05 +5,1% Kupfer-Future 2,67 2,67 +0,1% +0,00 +6,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 30, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)
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ConocoPhillips | 107,24 | 0,56% | |
HP Inc (ex Hewlett-Packard) | 36,61 | 1,54% | |
Lululemon Athletica IncShs | 305,25 | 1,60% | |
Progress Software Corp. | 66,00 | 0,76% |