15.09.2016 18:42:48
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MÄRKTE EUROPA/Schwächere US-Daten sprechen gegen US-Zinserhöhung
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz enttäuschender US-Wirtschaftsdaten haben Europas Börsen am Donnerstag mit Aufschlägen geschlossen. Unter den Erwartungen blieben die Einzelhandelsumsätze sowie die US-Industrieproduktion, während der Philadelphia-Fed-Index über der Prognose lag. Besonders der rückläufige Einzelhandel habe enttäuscht, denn der Konsum stelle das Rückgrat der US-Wirtschaft dar, kommentierte die Helaba. Die Daten deuten keinen Zinserhöhungsdruck in den USA an.
Die Daten belasteten den Dax daher auch nicht nachhaltig, der Index stieg 0,5 Prozent auf 10.431 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückte 0,3 Prozent auf 2.974 Zähler vor. Keine größeren Impulse setzten die geldpolitischen Entscheidungen der Schweizerischen Notenbank (SNB) sowie der Bank of England (BoE). Beide Zentralbanken bestätigten erwartungsgemäß ihre Politik. Die britischen Notenbanker dürften zunächst abwarten, wie sich die Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten entwickeln. Der befürchtete Crash nach dem Brexit-Votum ist bislang ausgeblieben.
Siemens blickt optimistisch in die Zukunft Siemens stellten den DAX-Gewinner mit einem Plus von 3 Prozent. Auslöser waren Aussagen von CEO Joe Kaeser auf dem Business Investment Forum in Argentinien. Er sehe Aufwärtspotenzial für den Jahresgewinn, sagte Kaeser in einem Interview gegenüber Bloomberg in Buenos Aires. "Nach den überraschend starken Zahlen vom letzten Quartal hatte der Markt darauf gehofft, aber bisher gab es dazu noch keine direkte Äußerung aus dem Haus", sagte ein Händler.
Munich Re startete am Donnerstag mit der zweiten Tranche ihres Aktienrückkaufprogramms. Vom 15. September bis spätestens zum 15. Dezember will der Versicherungskonzern für 360 Millionen Euro eigene Aktien aus dem Markt nehmen. Der Kurs stieg um 0,7 Prozent. Bayer verloren dagegen 2,3 Prozent. Laut Händlern gibt es nach der Einigung wegen der Monsanto-Übernahme derzeit keine Kursfantasie in dem Titel. Die Übernahme dürften wegen der hohen kartellrechtlichen Hürden erst Ende nächsten Jahres formal abgeschlossen sein.
Erleichterung um Airbus-Zulieferer Zodiac Um 6 Prozent aufwärts ging es in Paris mit den Aktien des Airbus-Zulieferers Zodiac Aerospace. "Es sorgt für Erleichterung, dass nicht schon wieder eine Gewinnwarnung gekommen ist", hieß es. Zodiac hatte am Morgen Jahresumsatzzahlen vorgelegt und die vor einer Woche gesenkte Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Zudem habe Zodiac einen "halbwegs zuversichtlichen" Ausblick geliefert. Bis Ende 2017 sollen alle Probleme bei der Flugzeugsitz- und -kabinensparte ausgeräumt und die Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb gelungen sein.
Leoni verlieren deutlich Mit Abschlägen von 3,4 Prozent ging es für die Leoni-Aktie am Donnerstag kräftig nach unten. Das Unternehmen gab am Mittwoch eine Wertberichtigung von 40 Millionen Euro bekannt, was allerdings erwartet worden war. Ein Händler verwies indes auf die anhaltenden Unsicherheiten. Noch sei LEONI eine erfolgreiche Restrukturierung des operativen Geschäfts nicht gelungen. Nach der starken Kursentwicklung seit Anfang Juli sei das Papier auch nicht mehr so günstig.
Im SDAX erhöhte die Deutsche Beteiligungs AG das Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien im Wert von knapp 40 Millionen Euro. Der Kurs fiel daraufhin um 0,2 Prozent. SLM Solutions legten weiter zu und gewannen 0,5 Prozent. Am Vortag war bekannt geworden, dass sich der von US-Milliardär Paul Singer kontrollierte Hedgefonds Elliott Management eine Beteiligung von knapp 14 Prozent an dem Technologieunternehmen gesichert hatte. Unlängst hatte GE ein Gebot für SLM vorgelegt. Dialog gewannen mit weiter steigenden Apple-Kursen 2,7 Prozent. Nach Angaben von Apple ist die erste Charge des neuen iPhone 7 Plus schon ausverkauft. Dies stützte die Titel des Apple-Zulieferers.
Pfund gibt nach BoE-Entscheid etwas nach Der Euro notierte zum Börsenschluss wenig verändert bei 1,1245 US-Dollar. Die insgesamt schwächeren US-Daten sprachen nicht für Zinserhöhungsdruck in den USA. In der kommenden Woche findet die geldpolitische Sitzung der US-Notenbank statt. Das britische Pfund stand derweil nach der BoE-Entscheidung leicht unter Druck. Die BoE hat zwar die Geldpolitik bestätigt, die Mehrheit der Ratsmitglieder rechnet aber künftig mit einer weiteren Zinssenkung. Der FTSE-100 profitierte von dem schwächeren Pfund und stieg 0,9 Prozent. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.973,77 +8,87 +0,3% -9,0% Stoxx-50 2.829,93 +16,02 +0,6% -8,7% Stoxx-600 340,34 +1,92 +0,6% -7,0% XETRA-DAX 10.431,20 +52,80 +0,5% -2,9% FTSE-100 London 6.730,30 +56,99 +0,9% +7,8% CAC-40 Paris 4.373,22 +2,96 +0,1% -5,7% AEX Amsterdam 443,20 +2,17 +0,5% +0,3% ATHEX-20 Athen 1.471,47 -11,88 -0,8% -19,7% BEL-20 Brüssel 3.522,74 +19,81 +0,6% -4,8% BUX Budapest 28.139,11 +43,76 +0,2% +17,6% OMXH-25 Helsinki 3.369,69 +22,56 +0,7% +0,3% ISE NAT. 30 Istanbul 94.627,43 -1047,40 -1,1% +5,9% OMXC-20 Kopenhagen 929,55 +2,05 +0,2% -8,3% PSI 20 Lissabon 4.552,45 +1,90 +0,0% -14,3% IBEX-35 Madrid 8.720,50 +18,10 +0,2% -8,6% FTSE-MIB Mailand 16.595,43 +55,53 +0,3% -22,5% RTS Moskau 970,93 +0,37 +0,0% +28,3% OBX Oslo 527,01 -5,30 -1,0% -2,2% PX-GLOB Prag 1.121,55 -3,87 -0,3% -9,6% OMXS-30 Stockholm 1.416,83 +6,94 +0,5% -2,1% WIG-20 Warschau 1.745,97 +9,29 +0,5% -6,1% ATX Wien 2.346,16 +16,74 +0,7% -2,1% SMI Zürich 8.184,84 +22,19 +0,3% -7,2%
DEVISEN zuletzt +/- % 8:04 Uhr Mi, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1244 -0,03% 1,1247 1,1265 +3,5% EUR/JPY 114,9834 -0,05% 115,0404 115,41 -22,0% EUR/CHF 1,0928 -0,18% 1,0947 1,0941 +0,5% EUR/GBP 0,8512 +0,20% 0,8492 1,1718 +15,6% USD/JPY 102,26 -0,03% 102,29 102,44 -12,9% GBP/USD 1,3209 -0,26% 1,3244 1,3198 -10,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,19 43,58 +1,4% 0,61 +3,1% Brent/ICE 46,70 45,85 +1,9% 0,85 +7,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.319,49 1.322,98 -0,3% -3,50 +24,4% Silber (Spot) 19,11 18,97 +0,8% +0,14 +38,3% Platin (Spot) 1.036,15 1.036,25 -0,0% -0,10 +16,2% Kupfer-Future 2,15 2,15 +0,3% +0,01 +0,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
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September 15, 2016 12:12 ET (16:12 GMT)
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