06.06.2016 18:37:50
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MÄRKTE EUROPA/Schwache US-Daten wirken nach - London liegt vorn
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Nur kleine Kursgewinne konnten Europas Börsen am Montag melden. Für eine nennenswerte Erholung reichte es nicht nach dem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag, sagten Händler. Der Dax schloss 0,2 Prozent höher bei 10.121 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,1 Prozent auf 3.002 Punkte minimal zu. Am Euro-Rentenmarkt gaben Bundesanleihen wieder etwas nach, sie waren am Freitagnachmittag am Derivatemarkt Eurex auf ein neues Rekordhoch gestiegen.
Die Job-Zahlen aus den USA bedeuten laut Jochen Stanzl von CMC Markets niedrige Zinsen für längere Zeit. "Das ist gut für Aktien, Rohstoffe und die Schwellenländer". Gleichzeitig sorge jedoch ein schwacher Dollar für Aufwertungsdruck beim Euro. "Das könnte dazu führen, dass sich der Deutsche Aktienindex in den kommenden Monaten schwächer entwickelt als die Wall Street", sagt der Stratege.
Der Euro hielt sich mit 1,1360 Dollar auf erhöhtem Niveau. Die Gemeinschaftswährung war am Freitag nach dem schwachen Beschäftigungsbericht aus den USA von Kursen um 1,1150 Dollar um mehr als 2 US-Cent nach oben geschnellt. Zum Yen hat der Dollar einen Teil der Kursverluste vom Freitag wieder aufgeholt. Neue Bewegung in die großen "Crosses" am Devisenmarkt könnte eine Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Abend bringen.
Neue Angst vorm "Brexit" schwächt das Pfund Zwei neue Umfragen zum "Brexit", der Abstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU, belasteten etwas das Pfund. In einer Umfrage des Fernsehsenders ITV lagen die Brexit-Befürworter mit 45 zu 41 Prozent vorn, bei TNF mit 43 zu 41 Prozent. Für einen Euro müssen nun 0,7860 Pfund bezahlt werden nach 0,7830 Pfund am späten Freitag. "Jeder Hinweis auf einen knapperen Wahlausgang dürfte die britische Währung in Mitleidenschaft ziehen", sagte Elleri Hughes von Citigate Dewe Rogerson.
An den Warenterminbörsen stiegen die Rohstoffpreise infolge der schwachen US-Währung. Die Preise für Rohöl, Zinn, Zink und Nickel stiegen zwischen 1,5 und 2 Prozent. Auch am Aktienmarkt waren daher die Rohstoffproduzenten die Profiteure des schwachen US-Dollars: Der Rohstoffsektor legte um 4,3 Prozent zu und der Öl- und Gassektor um 1,4 Prozent. Das Londoner Aktienbarometer FTSE-100 lag mit einem Anstieg von 1 Prozent an der Spitze der europäischen Handelsplätze. In ihm sind die Rohstoffproduzenten mit knapp 15 Prozent vergleichsweise schwer gewichtet.
Lufthansa-Aktien verloren 2,5 Prozent, belastet von einem negativen Kommentar der Barclays Bank. In Paris gaben Air France-KLM sogar um 5,4 Prozent nach und in London verloren IAG 0,9 Prozent. "Die Jahresziele vieler Airlines hängen von einem besseren Geschäft in der Sommer-Hochsaison ab", hieß es von Barclays. Die Nachfrage scheine aber schwächer zu sein als ursprünglich angenommen.
KTG Agrar serviert Zinsen mit Verspätung Aufreger bei den deutschen Nebenwerten war die Aktie von KTG Agrar, die unter dem Motto "Vom Feld auf den Teller" 46.000 Hektar Agrarfläche bewirtschaftet. Nur schwer verdaulich war für Aktionäre und Gläubiger, dass das Unternehmen eine fällige Zinszahlung einer Anleihe erst mit Verspätung leisten kann, nachdem es dafür Unternehmenswerte verkauft hat. Der Anleihekurs brach um mehr als 40 Prozent ein und der Aktienkurs um rund 25 Prozent.
Aktien des Generikaherstellers Stada setzten die starken Kursschwankungen der vergangenen Woche fort, der Kurs stieg um 3,8 Prozent. Krankheitsbedingt scheidet Vorstandschef Hartmut Retzlaff aus dem Amt. Neuer Chef wird Matthias Wiedenfels, bisher im Vorstand für die Unternehmensentwicklung zuständig. Die Aktie wird schon seit Wochen von Erwartungen einer Übernahme nach oben getrieben bzw. gestützt.
Charttechnisches Aufwärtspotenzial macht die Bank HSBC bei RWE-Aktien aus, der Kurs stieg um 4,1 Prozent. In ihrem Fahrwasser stiegen auch EON um 2,2 Prozent. Aktien des Biotech-Unternehmens MorphoSys büßten nach laut Händlern enttäuschenden Studienergebnissen zu zwei Antikörpern 5,8 Prozent ein.
Bei Bilfinger ging dagegen der Kurseinbruch vom Freitag weiter, die Aktie büßte 5 Prozent ein. Die DZ Bank hat die Aktien von einer Empfehlungsliste gestrichen und meint, derzeit seien keine positiven Kurstreiber mehr in Sicht.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.001,90 +4,35 +0,1% -8,1% Stoxx-50 2.862,22 +11,45 +0,4% -7,7% Stoxx-600 342,41 +1,12 +0,3% -6,4% XETRA-DAX 10.121,08 +17,82 +0,2% -5,8% FTSE-100 London 6.273,40 +63,77 +1,0% +0,5% CAC-40 Paris 4.423,38 +1,60 +0,0% -4,6% AEX Amsterdam 446,44 +1,13 +0,3% +1,0% ATHEX-20 Athen 175,30 -3,74 -2,1% -4,4% BEL-20 Bruessel 3.503,16 +12,61 +0,4% -5,3% BUX Budapest 27.089,00 -45,17 -0,2% +13,2% OMXH-25 Helsinki 3.254,13 +29,23 +0,9% -3,1% ISE NAT. 30 Istanbul 96.554,92 +544,21 +0,6% +8,0% OMXC-20 Kopenhagen 995,78 +4,79 +0,5% -1,8% PSI 20 Lissabon 4.775,20 +6,41 +0,1% -10,0% IBEX-35 Madrid 8.823,50 +21,90 +0,2% -7,6% FTSE-MIB Mailand 17.625,00 +129,91 +0,7% -17,7% RTS Moskau 922,91 +20,27 +2,2% +21,9% OBX Oslo 550,14 +6,14 +1,1% +2,1% PX-GLOB Prag 1.158,42 +15,22 +1,3% -6,7% WIG-20 Warschau 1.797,27 +3,84 +0,2% -3,3% ATX Wien 2.233,66 +17,89 +0,8% -6,8% SMI Zuerich 8.165,98 +17,58 +0,2% -7,4%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:20 Fr, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1354 +0,11% 1,1342 1,1331 +4,6% EUR/JPY 121,85 +0,41% 121,35 120,97 -4,4% EUR/CHF 1,1035 -0,41% 1,1080 1,1075 +1,5% GBP/EUR 1,2728 +0,39% 1,2679 1,2814 -6,3% USD/JPY 107,32 +0,30% 106,99 106,77 -8,6% GBP/USD 1,4451 +0,51% 1,4379 1,4521 -2,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,65 48,62 +2,1% 1,03 +20,1% Brent/ICE 50,59 49,64 +1,9% 0,95 +20,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.245,56 1.244,40 +0,1% +1,16 +17,4% Silber (Spot) 16,45 16,41 +0,2% +0,03 +19,0% Platin (Spot) 990,50 988,07 +0,2% +2,43 +11,1% Kupfer-Future 2,12 2,11 +0,4% +0,01 -1,2% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/bek/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 06, 2016 12:07 ET (16:07 GMT)
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Lufthansa AG | 6,30 | 0,25% | |
MorphoSys | 67,80 | -0,95% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 31,40 | 0,00% |