13.03.2017 13:24:44
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MÄRKTE EUROPA/Risiken voraus - Anleger in Wartestellung
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben einen vergleichsweise ruhigen Wochenstart erwischt. Ist das nur die Ruhe vor dem Sturm? Das dürften sich viele Anleger fragen, denn es stehen in dieser Woche einige wichtige Termine auf der Agenda. So könnte die britische Regierung am Dienstag den Brexit-Antrag stellen, Mittwoch stehen die Wahlen in den Niederlanden und die Fed im Fokus, am Donnerstag folgen dann fünf Notenbanksitzungen rund in dem Globus. Am Freitag schließlich tanzen die Hexen am Terminmarkt - der dreifache Verfalltermin steht an. Wer nicht weiß, wohin die Reise geht, sichert sein Depot gegen die potenziell stürmische See erst einmal ab.
Der vergleichsweise feste Euro prägt die Stimmung an den Finanzmärkten. Mit über 1,07 Dollar notierte der Euro zwischenzeitlich auf einem neuen Vierwochen-Hoch, inzwischen handelt er bei 1,0675 Dollar. Weil es sich auch um eine Dollar-Schwäche handelt, sind Rohstoffe und ihre Aktien gefragt. Der Index der europäischen Rohstoff-Aktien gewinnt 2,6 Prozent. Der festere Euro dämpft allerdings die Stimmung für die exportorientierten Unternehmen an den europäischen Aktienmärkten. Der Dax handelt am Mittag gut behauptet bei 11.973 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 3.414 Punkte nach.
Das Schlusslicht in Europa stellt der italienische Aktienmarkt. Hier belastet die Industrieproduktion, die zum Jahresstart überraschend um 2,3 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen war. "Das ist der stärkste monatliche Rückgang seit September 2011", so ein Marktteilnehmer. Fast alle Sektoren, außer dem Energiesektor, hätten nicht "geliefert". Volkswirte hatten allenfalls mit einem kleinen Rücksetzer auf Monatssicht gerechnet. Im Vorjahresvergleich ist die Industrieleistung um 0,5 Prozent zurückgegangen. Die Börse in Mailand notiert 0,3 Prozent im Minus.
Spekulationen um Geldpolitik treiben Euro Die Devisenanalysten der Commerzbank erwarten weiter steigende Euro-Kurse und halten Stände zwischen 1,08 und 1,13 Dollar für erreichbar. Sie verweisen einerseits auf die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB): "Viele (Marktteilnehmer) erwarten eine Rückführung der Anleihekäufe noch in diesem Jahr, viele die erste Zinserhöhung noch bevor die Anleihekäufe beendet sind", so die Commerzbank-Analysten.
Dagegen sei das Misstrauen in die US-Notenbank groß. Auch wenn diese am Mittwoch wohl die Leitzinsen erhöhen werde, gebe es Zweifel an den notwendigen weiteren Straffungen der Geldpolitik. Einerseits liege das an den Marktteilnehmern selbst, die sich nur schlecht an die Zinswende gewöhnen könnten. "Zum anderen trägt aber auch ein unberechenbarer US-Präsident, der in den nächsten Monaten den Fed-Gouverneursrat komplett umkrempeln kann, nicht zum Vertrauen in die Fed bei", so die Commerzbank-Analysten.
Thyssenkrupp legen im DAX kräftiger zu Im DAX profitieren thyssenkrupp mit plus 1,7 Prozent von der Stärke der Rohstoff-Titel. Damit führen sie die Gewinner im DAX an. Mit den europäischen Rohstoff-Aktien können sie allerdings nicht mithalten: Anglo American steigen um 4,7 Prozent, Rio Tinto um 3,8 Prozent und Glencore um 2,3 Prozent. ArcelorMittal erhöhen sich um 2,2 Prozent. Die Preise für Rohstoffe wie Nickel, Zink und Blei ziehen kräftig an. Der Goldpreis steigt auf 1.210 Dollar je Feinunze, der jüngste Fall unter die 1.200er Marke entpuppt sich derzeit mehr und mehr als Fehlausbruch.
Übernahme treibt AMEC Foster Wheeler Aktien von Amec Foster Wheeler schnellen um 14 Prozent nach oben, nachdem der Dienstleister für die Öl- und Gasbranche ein 2,7 Milliarden Dollar schweres Übernahme-Angebot von John Wood angenommen hat. Aktien von John Wood steigen um 3,4 Prozent. Auf einen solchen Deal hätten die Aktionäre von John Wood schon eine Weile gewartet, sagt Alex Brooks von Canaccord Genuity. Die Aktionäre von Amec Foster Wheeler dürften das Angebot annehmen. Synergien seien im Fördergeschäft in der Nordsee und in Nordamerika zu heben, sagt Brooks, sowie in der Verwaltung auf Konzernebene. Diese könnten sich auf 2 Prozent des Umsatzes belaufen.
Zahlen und Dividende bei innogy kommen gut an Als "sehr ordentlich" werden die Zahlen von Innogy im Handel bezeichnet. Der operative Gewinn der RWE-Abspaltung sei langsamer zurückgegangen als erwartet. Der UBS zufolge liegt der Innogy-Gewinn 2016 sehr nahe an den Marktschätzungen. Die Bilanz falle besser als erwartet aus, der Nettoschuldenstand sei etwas geringer als prognostiziert. Die Aktie notiert 0,2 Prozent im Minus. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.414,18 -0,06 -2,09 3,76 Stoxx-50 3.105,95 0,15 4,59 3,17 DAX 11.973,14 0,08 9,96 4,29 MDAX 23.348,23 0,10 22,75 5,22 TecDAX 1.970,22 0,11 2,20 8,75 SDAX 9.967,40 -0,24 -23,86 4,71 FTSE 7.361,09 0,25 18,01 3,06 CAC 5.001,42 0,16 8,10 2,86
Bund-Future 159,44 0,41 -0,8
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Uhr Fr, 17.50 % YTD EUR/USD 1,0672 -0,34% 1,0709 1,0673 +1,5% EUR/JPY 122,3705 -0,37% 122,8283 122,77 -0,5% EUR/CHF 1,0759 -0,46% 1,0809 1,0780 +0,5% EUR/GBP 0,8731 -0,29% 0,8756 1,1394 +2,4% USD/JPY 114,67 -0,02% 114,69 114,99 -1,9% GBP/USD 1,2222 -0,09% 1,2232 1,2163 -1,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,34 48,49 -0,3% -0,15 -12,8% Brent/ICE 51,30 51,37 -0,1% -0,07 -11,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.204,63 1.206,04 -0,1% -1,41 +4,6% Silber (Spot) 17,05 16,99 +0,3% +0,06 +7,0% Platin (Spot) 942,75 941,75 +0,1% +1,00 +4,3% Kupfer-Future 2,61 2,59 +0,8% +0,02 +4,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
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March 13, 2017 07:54 ET (11:54 GMT)
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