17.12.2019 10:11:43

MÄRKTE EUROPA/Leichte Gewinnmitnahmen nach Rally - Unilever auf Talfahrt

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der jüngsten Erleichterungsrally wegen des Abschlusses eines "Phase-1-Deals" im US-chinesischen Handelsstreit streichen Anleger am Dienstag am europäischen Aktienmarkt Gewinne ein. Von echtem Abgabedruck sprechen Händler allerdings nicht, denn trotz der Verschnaufpause bleiben die Aussichten für Aktien günstig. Fundamental setzen Anleger darauf, dass sich die Wirtschaftsdaten dank der Entspannung an der Handelsfront in den kommenden Monaten wieder bessern werden. Die UBS gibt sich zuversichtlich, dass der Höhepunkt bei den Strafzöllen erreicht worden sei und sich die Lage weiter entspanne.

Der DAX zeigt sich im frühen Handel 0,3 Prozent niedriger bei 13.366 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert mit 3.759 Punkten 0,4 Prozent.

Charttechnisch sind die Aussichten exzellent

Technisch stehen die Börsenampeln weiter auf grün. Der Stoxx-600 hat zu Wochenbeginn ein Allzeithoch markiert. Im DAX gilt es nur noch als eine Frage der Zeit, bis der bisherige Rekord von 13.560 Punkten eingestellt wird. Auch für das kommende Jahr bleiben technische Analysten zuversichtlich - sie sehen den DAX über 14.000 Punkte steigen. Warburg schließt selbst Kurse über 15.000 Punkten nicht aus. Der Terminkalender am Dienstag ist weitgehend leer.

Am Devisenmarkt steht das Pfund unter Abgabedruck und notiert bei 1,3173 Dollar nach Ständen über 1,34 Dollar im Vortageshoch. Premierminister Boris Johnson will im Unterhaus ein Gesetz verabschieden, das eine Verlängerung des EU-Austritts über die nun im Rahmen des erwarteten Brexit-Abkommens anbrechende Übergangsphase bis Ende 2020 ausschließt. Johnson will die EU durch die Gesetzesinitiative unter Druck setzen. Zugleich kehrt aber das Gespenst eines "harten Brexit" wieder zurück.

Unilever stürzen in Amsterdam nach einer Umsatzwarnung um 6,1 Prozent ab, in London fällt der Kurs um 6,6 Prozent. Das bereinigte Umsatzwachstum wird dieses Jahr etwas unter der Zielspanne von 3 bis 5 Prozent liegen. Auch im ersten Halbjahr 2020 werde das Umsatzplus unterhalb von 3 Prozent bleiben, teilte der Konsumgüterkonzern mit. Seit geraumer Zeit läuft es für Unilever wie auch den gesamten Konsumgütersektor schlecht, der unter anderem an einem sich wandelnden Konsumverhalten leidet. Nach Einschätzung von Jefferies dürfte die aktuelle Warnung Zweifel an den Margenentwicklung 2020 aufkommen lassen.

Ceconomy mit erhöhter Volatilität

Bei Ceconomy gehen die Meinungen auseinander - die Aktie zeigt sich hoch volatil. Einerseits sprechen Händler von ordentlichen Geschäftszahlen. Diese bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Andererseits liegt der laut Baader Helvea der Ausblick 10 Prozent unter den Marktschätzungen. Die hohe Volatilität der Aktie spricht laut Stimmen aus dem Handel dafür, dass die Markterwartungen weit auseinander gelegen haben dürften. Die Anleger warten nun auf die Rede des neuen CEO Bernhard Dittmann auf der Bilanzpressekonferenz.

HSBC sieht die Hauptaufgabe von Dittmann darin, das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen wiederherzustellen. Der im Mai bekannt gegebene Restrukturierungsplan habe erste positive Resultate vor allem in Deutschland gezeigt. Die Umsetzbarkeit des Plans dürfte auch weiterhin das Hauptaugenmerk der Investoren auf sich ziehen angesichts der komplexen Eigner-Struktur. Nach zwischenzeitlichen Aufschlägen von rund 1,3 Prozent verbucht der Wert nun Abschläge von 0,8 Prozent.

Die Ankündigung von Boeing, die Produktion der Maschinen vom Typ 737 Max im Januar temporär einzustellen, dürfte weitgehend eingepreist sein. Airbus legen um 0,2 Prozent zu. Wie lange der Airbus-Konkurrent die Fertigung der Unglücksmaschine unterbrechen will, ist unklar. Bereits in den vergangenen Tagen wurde über einen temporären Produktions Stopp spekuliert, was die Airbus-Aktie gestützt hatte. Allerdings gibt es auch Spekulationen über einen vollständigen Ausstieg aus dem Programm. Sollten sich diese bewahrheiten, würde dies eine Neubewertung von Boeing und Airbus zur Folge haben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.758,86 -0,37 -13,88 25,24

Stoxx-50 3.395,16 -0,46 -15,64 23,01

DAX 13.366,05 -0,31 -41,61 26,58

MDAX 28.260,89 0,02 6,49 30,91

TecDAX 3.075,47 -0,38 -11,72 25,52

SDAX 12.560,92 -0,27 -34,01 32,09

FTSE 7.518,71 0,00 -0,34 11,76

CAC 5.974,88 -0,28 -16,77 26,30

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,29 -0,02 -0,53

US-Zehnjahresrendite 1,86 -0,01 -0,82

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:22 Uhr Mo., 18:02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1136 -0,04% 1,1144 1,1140 -2,9%

EUR/JPY 122,05 -0,06% 122,10 122,15 -2,9%

EUR/CHF 1,0956 +0,05% 1,0953 1,0962 -2,7%

EUR/GBP 0,8432 +0,58% 0,8406 0,8358 -6,3%

USD/JPY 109,60 -0,01% 109,55 109,66 -0,0%

GBP/USD 1,3208 -0,63% 1,3259 1,3329 +3,5%

USD/CNH (Offshore) 6,9987 +0,12% 6,9972 6,9928 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.858,26 -0,25% 6.869,26 7.082,76 +84,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,21 60,21 0% 0,00 +24,1%

Brent/ICE 65,42 65,34 +0,1% 0,08 +18,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.478,33 1.476,20 +0,1% +2,13 +15,3%

Silber (Spot) 17,07 17,05 +0,1% +0,02 +10,2%

Platin (Spot) 929,70 929,60 +0,0% +0,10 +16,7%

Kupfer-Future 2,81 2,82 +0,1% +0,00 +5,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 17, 2019 04:12 ET (09:12 GMT)

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