06.06.2016 10:27:49
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MÄRKTE EUROPA/Leichte Erholung bei Aktien - Yellen im Blick
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht erholt sind Europas Börsen am Montag in die neue Woche gestartet. Nach dem Kurseinbruch infolge des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts am Freitag konnten sich die Kurse in den USA im späten Handel wieder stabilisieren. "Die Stabilisierung der Wall Street nimmt den Druck raus", so ein Händler. Aus Asien kamen am Morgen keine neuen Impulse. Im Blick bleibt vor allem der Dollar, der am Freitag nach den schwachen US-Jobdaten um 2 Cent zum Euro eingebrochen war. Aktuell hält sich der Euro mit 1,1359 Dollar auf seinem erhöhten Niveau.
Umgekehrt waren die internationalen Rentenmärkte nach oben geschossen und signalisierten damit wieder die Flucht in sichere Häfen. Sollten hier die Kurse wieder zurückkommen, würden Händler dies als positives Signal für die Aktienmärkte interpretieren. Der Dax legt aktuell um 0,4 Prozent zu auf 10.139 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent auf 3.008 Punkte.
US-Zinsaussagen im Fokus Im Fokus stehen nun Einschätzungen zu weiteren US-Zinserhöhungen. Hier wird vor allem auf Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Abend geachtet. Sollte sie trotz des schwachen US-Arbeitsmarktberichts weiter auf Zinserhöhungen setzen, wäre das negativ, meinen einige Händler. Andere sind jedoch der Ansicht, dass gerade der Verzicht auf eine Zinserhöhung schlecht wäre. "Die US-Märkte sehen Zinserhöhungen jetzt als Zeichen einer starken Wirtschaft", so ein Händler: "Sollte Yellen darauf verzichten oder sie verschieben, würde sie bestätigen, dass der Arbeitsmarkt ein strukturelles statt nur einem temporären Problem hat".
Bei den einzelnen Branchen legen die Bankenwerte nach anfänglichen Abgaben um 0,9 Prozent zu. Angesichts der flacheren Zinsstrukturkurven war es hier zu Abgaben gekommen. Profiteure sind dagegen die Rohstoff- und Konsumwerte. Der Sektor-Index der Basic Resources legt angesichts der Dollarschwäche um 2,6 Prozent zu. Bei den Konjunkturdaten zeigt der schwache deutsche Auftragseingang im April keine Wirkung. Schließlich wurde der Vormonat März deutlich nach oben revidiert.
Brexit-Sorge kocht wieder hoch Auch der Devisenmarkt mit dem britischen Pfund steht im Fokus, nachdem zwei neue Umfragen die Devise etwas unter Druck setzen. In einer Umfrage des Fernsehsenders ITV lagen die Brexit-Befürworter mit 45 zu 41 Prozent vorn, bei TNF mit 43 zu 41 Prozent. Für einen Euro müssen nun 0,7872 Pfund bezahlt werden nach 0,7830 Pfund am späten Freitag. "Sollten sich die Umfragen in diese Richtung verfestigen, könnten auch die Aktienkurse in Europa darunter leiden", sagt ein Marktteilnehmer.
Bei den Einzelaktien stehen Stada im Blick: Nachdem Übernahmespekulationen die Aktien getrieben hatten, steht nun ein überraschender Stabwechsel auf dem Programm. Krankheitsbedingt scheidet CEO Hartmut Retzlaff aus dem Amt aus. Nun müsse zwischen den Zeilen gelesen werden, was dies für den angeschobenen Transformationsprozess bei dem Generikahersteller bedeute. "Mit Wiedenfels kommt ein Stada-Manager an die Spitze, der die Reform aktiv mitgestaltet", so ein Händler mit Verweis auf den Nachfolger. Damit werde die Story an der Börse weitergespielt, was sich im Plus der Aktie von 1,9 Prozent zeigt.
Lufthansa und Air France-KLM zeigen sich im frühen Geschäft schwächer. Bei Air France drückt die Streikgefahr in Frankreich die Stimmung und bei Lufthansa belastet das gesenkte Kursziel von Barclays auf 13,50 von 14,50 Euro. Daneben kommt vom steigenden Ölpreis Gegenwind. Air France fallen um 3,2 Prozent und Lufthansa geben um 1,8 Prozent auf 12,21 Euro nach.
MDAX-Aufnahme von Schaeffler erfreut - KTG Agrar entsetzt Schaeffler-Aktien legen um 1,3 Prozent zu. Sie verdrängen im MDAX die Aktien von Wincor Nixdorf, die in den SDAX absteigen. Wincor zeigen sich kaum verändert. Vollzogen werden die Beschlüsse am Abend des 17. Juni zu den Schlusskursen im Xetra-Handel. "Bei Schaeffler sollte eine erwartete Index-Nachfrage von etwa 45 Millionen Euro entstehen und den Kurs unterstützen", so die Analysten der Commerzbank.
Aufreger bei den Nebenwerten sind KTG Agrar. Das Unternehmen verschiebt eine fällige Zinszahlung einer Anleihe. Diese soll erst in den kommenden 14 Tagen erfolgen, sobald einige Unternehmenswerte verkauft worden sind. Der Markt quittiert dieses erneute Debakel bei deutschen Mittelstandsanleihen mit einem Kurseinbruch der Aktie von 30,1 Prozent. Die betroffene Anleihe 2011/2017 bricht sogar um 44 Prozent ein. Sie war bereits in den vergangenen Tagen zusammengebrochen und notiert nur noch bei 25 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.007,89 0,34 10,34 -7,95 Stoxx-50 2.857,28 0,23 6,51 -7,84 DAX 10.139,20 0,36 35,94 -5,62 MDAX 20.669,20 0,70 143,49 -0,51 TecDAX 1.688,45 0,00 0,08 -7,77 SDAX 9.393,16 0,30 28,47 3,24 FTSE 6.260,10 0,81 50,47 0,28 CAC 4.431,27 0,21 9,49 -4,44Bund-Future 165,16 -4 6,02
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:20 Fr, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1359 +0,15% 1,1342 1,1331 +4,6% EUR/JPY 121,70 +0,28% 121,35 120,97 -4,6% EUR/CHF 1,1091 +0,10% 1,1080 1,1075 +2,0% GBP/EUR 1,2700 +0,16% 1,2679 1,2814 -6,5% USD/JPY 107,12 +0,12% 106,99 106,77 -8,8% GBP/USD 1,4428 +0,34% 1,4379 1,4521 -2,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,22 48,62 +1,2% 0,60 +19,1% Brent/ICE 50,22 49,64 +1,2% 0,58 +19,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.242,30 1.244,40 -0,2% -2,10 +17,1% Silber (Spot) 16,42 16,41 +0,0% +0,00 +18,8% Platin (Spot) 987,00 988,07 -0,1% -1,08 +10,7% Kupfer-Future 2,14 2,11 +1,3% +0,03 -0,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 06, 2016 03:57 ET (07:57 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 57 AM EDT 06-06-16
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