09.11.2022 16:12:40

MÄRKTE EUROPA/Kleiner Rücksetzer - Zahlenflut liefert Impulse

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage geht es an den europäischen Börsen am Mittwoch nach unten. Keinen Impuls liefert die Wall Street, die niedriger in den Handel gestartet ist. Der DAX handelt 0,2 Prozent niedriger bei 13.657 Punkten, der Euro-Stoxx-50 büßt ebenfalls 0,2 Prozent auf 3.732 Zähler ein. Die Zurückhaltung der Anleger erklären Händler auch mit der Gewinnstrecke um 1.700 Punkte im DAX. Für die Einzelwerte liefert die Flut der Quartalszahlen der Unternehmen die Impulse. Zum anderen warten Marktteilnehmer den Ausgang der US-Zwischenwahlen ab. Aus Marktsicht kann man mit den bisher bekannten Ergebnissen der Wahlen durchaus zufrieden sein. Das liegt laut der DWS vor allem daran, was nach einer turbulenten Wahlnacht vermutlich alles nicht passieren wird. Erstens dürfte es beim Senatssitz für Georgia zwar am 6. Dezember zu einer Stichwahl kommen. "Aber inzwischen stehen die Chancen gut, dass es diesmal nicht auf Georgia ankommen wird. Dem Markt bleiben also wahrscheinlich weitere vier Wochen Unsicherheit zu den Mehrheitsverhältnissen im Senat erspart", heißt es.

"Zweitens wären wir zwar, was das Repräsentantenhaus betrifft, vorsichtig, sich bezüglich der genauen Sitzverteilung jetzt schon allzu sicher zu sein. Dazu ist der Auszählungsgrad in den westlichen Bundesstaaten zu niedrig und die Anzahl der überraschenden Ergebnisse in den östlichen Bundesstaaten zu hoch", heißt es weiter. Klar sei aber jedenfalls, dass eine etwaige republikanische Mehrheit denkbar knapp ausfallen dürfte. Das hätte aus Marktsicht durchaus Charme. Denn damit wären einerseits Unternehmenssteuererhöhungen oder weitere Ausgabenpakete vom Tisch, die bei einem Durchmarsch der Demokraten in beiden Häusern gedroht hätten. Andererseits wären die Republikaner aber vermutlich zu schwach und zu zerstritten, starke eigene Akzente in der Gesetzgebung zu setzen.

Adidas mit der nächsten Gewinnwarnung

Daneben richten sich die Blicke der Marktteilnehmer weiter auf die Berichtssaison. Eine weitere Gewinnwarnung belastete die Aktie von Adidas nur kurz, der Kurs drehte schnell ins Plus. Denn wirklich überraschend kommt der erneut gesenkte Ausblick nicht, resultiert er doch vornehmlich aus dem Ende der Yeezy-Partnerschaft mit Kanye West. Laut Teilnehmern liegt der Fokus ohnehin auf dem jüngsten CEO-Wechsel. Die Erwartungen an Björn Gulden seien hoch, genauso allerdings auch die Herausforderungen. Die Aktie notiert 3,2 Prozent im Plus.

Die Quartalszahlen von Brenntag (+0,9%) sind sowohl auf der Umsatz- als auch der Ergebnisseite besser als erwartet ausgefallen. Die Prognose wurde zwar nur bestätigt, das Unternehmen sieht das EBITDA im laufenden Jahr nun aber am oberen Rand der Spanne von 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro. Wichtiger als die Zahlen selbst könnte der Kapitalmarkttag am Donnerstag werden. Auf diesem könnte Brenntag laut Baader Mittelfristziele veröffentlichen sowie eine neue Digitalstrategie vorstellen.

"Leicht positiv", so ein Marktteilnehmer zum Zahlenwerk von Siemens Healthineers. Die Geschäftszahlen lägen in der Breite leicht über den Prognosen. Zwar habe der Konzern nun die Ziele für die Diagnostiksparte gesenkt: "Trotzdem sieht das Ziel eines bereinigten Gewinns je Aktie von 2 Euro bis 2,20 Euro im neuen Geschäftsjahr gut aus", sagt er. Der Markt rechne hier lediglich mit knapp 2 Euro. Der Kurs steigt um 4 Prozent.

Eon (-1,6%) hat wenig spektakuläre Neunmonatszahlen vorgelegt. Das EBITDA ist laut RBC leicht über der Marktschätzung ausgefallen. Im Fokus dürfte aber der Ausblick liegen. Das Kern-EBITDA-Ziel sei um 3 Prozent reduziert worden, so die Analysten.

Commerzbank nach Zahlen schwächer - "Probleme bleiben"

Commerzbank verlieren 6,8 Prozent. Die Zahlen liegen klar unter Vorjahr, und die Profitabilität ist verglichen mit den Wettbewerbern niedrig, so ein Marktteilnehmer. Daneben könnten sich einige Anleger an Details stören. So ist der bereinigte Gewinn vor Rückstellungen laut der RBC 2 Prozent unter der Konsensschätzung ausgefallen.

Lediglich durchwachsene Quartalszahlen hat das Chemieunternehmen Lanxess (-2,7%) vorgelegt. Zwar ist der Umsatz oberhalb der Erwartungen ausgefallen, Anleger konzentrieren sich aber auf die schwächere Margenentwicklung. Analysten hatten hier mehr prognostiziert. Belastend könnte auch der Ausblick wirken. Das Unternehmen peilt nur noch ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 900 und 950 Millionen Euro an nach bislang 900 Millionen und 1 Milliarde Euro. Die Marktschätzung liegt bei 964 Millionen Euro.

Auch aus Europa gibt es Zahlen. Ahold hat erneut starke Quartalszahlen vorgelegt. Das bereinigte EBIT ist laut der Citigroup rund 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. In der Folge hat der Konzern die Ziele erhöht. Zudem kündigte Ahold ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1 Milliarde Euro an. Für die Aktie geht es um 1,3 Prozent nach oben. ABN (+3,8%) hat starke Quartalszahlen vorgelegt. Der Nettogewinn ist laut RBC weit über der Schätzung ausgefallen.

Trotz guter Geschäftszahlen stürzen Bilfinger um 14 Prozent ab. Im Handel wird auf das angekündigte Effizienzprogramm verwiesen. Dieses sei zwar grundsätzlich zu begrüßen, sei allerdings mit einmaligen Kosten über 60 Millionen Euro verbunden, für die im vierten Quartal 2022 eine Rückstellung gebildet werde. Das EBITA im Gesamtjahr wird belastet.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.731,76 -0,2% -7,52 -13,2%

Stoxx-50 3.599,68 -0,2% -7,91 -5,7%

DAX 13.657,12 -0,2% -31,63 -14,0%

MDAX 24.243,65 -1,0% -235,95 -31,0%

TecDAX 2.944,30 +0,1% 1,48 -24,9%

SDAX 11.888,21 -0,4% -47,53 -27,6%

FTSE 7.304,14 -0,0% -2,00 -1,1%

CAC 6.432,78 -0,1% -8,72 -10,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,05 +2,41

US-Zehnjahresrendite 4,14 +0,01 +2,63

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:19 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0074 -0,0% 1,0069 1,0078 -11,4%

EUR/JPY 147,00 +0,2% 146,71 146,60 +12,3%

EUR/CHF 0,9876 -0,5% 0,9925 1,0154 -4,8%

EUR/GBP 0,8810 +1,0% 0,8722 0,8711 +4,9%

USD/JPY 145,97 +0,2% 145,70 145,48 +26,8%

GBP/USD 1,1428 -1,0% 1,1545 1,1568 -15,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2410 +0,0% 7,2502 7,2217 +14,0%

Bitcoin

BTC/USD 17.700,37 -4,2% 18.295,52 20.055,82 -61,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,54 88,91 -1,5% -1,37 +25,4%

Brent/ICE 93,77 95,36 -1,7% -1,59 +27,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 116,45 118,15 -1,4% -1,70 +80,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.720,94 1.713,05 +0,5% +7,89 -5,9%

Silber (Spot) 21,56 21,38 +0,9% +0,19 -7,5%

Platin (Spot) 1.001,40 1.003,85 -0,2% -2,45 +3,2%

Kupfer-Future 3,73 3,68 +1,2% +0,05 -15,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 09, 2022 10:12 ET (15:12 GMT)

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Analysen zu ABN Amromehr Analysen

13.08.24 ABN Amro Hold Deutsche Bank AG
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