15.01.2021 13:05:43
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MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Freitagmittag nach unten. Nachdem der DAX in den vergangenen Tagen die Chance nicht genutzt hatte, oberhalb der 14.000er-Marke aus dem Handel zu gehen, nimmt die Abgabebereitschaft der Investoren mit Blick auf das Wochenende und dem damit verbundenen Schlagzeilenrisiko zu. Die grassierende aggressive Covid-19-Mutation in Europa belastet genauso wie die sich ausweitenden Lockdowns. Angeblich plant die Bundesregierung nicht nur eine Verlängerung des Lockdowns bis Ende März, sondern darüber hinaus weitere Verschärfungen. Ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Länderchefs soll nächste Woche stattfinden. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 13.884 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 3.618 nach unten.
Mit Blick auf das geplante Stimulusprogramm des künftigen US-Präsidenten Joe Biden dürften die Börsen zunächst die Reaktion an Wall Street abwarten. Vieles dürfte aber bereits eingepreist sein. Die im Dezember beschlossenen 900 Milliarden Dollar sollen um weitere 1,9 Billionen Dollar aufgestockt werden. Das seien noch einmal knapp 9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, so QC Partners. Den Kern bildeten weitere Schecks an die US-Bürger. Statt der im Dezember beschlossenen 600 Dollar sollen die US-Bürgerinnen und -Bürger nun 2.000 Dollar erhalten.
Grundsätzlich für Erleichterung an den Aktienmärkten sorgt das klare Bekenntnis von Fed-Chef Jerome Powell zur lockeren Geldpolitik. Er dämpfte am Vorabend die Befürchtung, ein Zurückfahren der Anleihekäufe könnte angesichts der massiven Neuverschuldung der USA durch Stimuluspakete demnächst anstehen.
Zahlen von Aveva und SAP kommen gut an
Die Berichtssaison liefert zum Wochenschluss mehrheitlich gute Nachrichten. SAP gewinnen nach Zahlenausweis 0,6 Prozent. Berenberg spricht von Quartalszahlen, die über den Marktschätzungen ausgefallen seien. Der Ausblick auf das laufende Jahr entspreche den Erwartungen. Der Quartalsumsatz (auf Nicht-IFRS-Basis) fiel im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 7,54 Milliarden Euro, wohingegen die Konsensschätzung auf 7,45 Milliarden gelautet habe. Das operative Ergebnis sei zugleich zwar um 3 Prozent auf 2,77 Milliarden gesunken, es liege damit aber 5 Prozent über dem Konsenswert von 2,64 Milliarden Euro.
Gut kommt auch der Zwischenbericht von Software-Hersteller Aveva Group (plus 5,5 Prozent) im Handel an. Das letzte Quartal 2020 ist stark verlaufen, das Umsatzwachstum lag bei über 26 Prozent. Grund waren zahlreiche Vertragsverlängerungen durch Kunden. Dazu sitzt Aveva nun auf 2,7 Milliarden Pfund in Cash, denen keine Verschuldung gegenübersteht. Der Ausblick wurde bestätigt. Wegen des Trends zur Digitalisierung könnten Investoren nun nach der Rally der Erneuerbaren Energien verstärkt in den Software-Bereich zurückkehren, heißt es.
Für kräftige Kursgewinne sorgt auch der bessere Zwischenbericht des französischen Autozulieferers Valeo. Die Aktien legen 1,6 Prozent zu. Der Umsatz im vierten Quartal stieg nicht nur an, er übersprang sogar trotz Corona die Erlöse aus dem Vorjahr 2019. Zudem lag die Marge deutlich über Erwartung: Sie erreichte im zweiten Halbjahr 13,5 Prozent, die hauseigene Prognose hatte nur 12 Prozent erwartet.
Frankreich gegen Liason von Couche-Tard mit Carrefour
Carrefour fallen weiter und geben 4,4 Prozent nach. Die Wahrscheinlichkeit auf eine Übernahme durch Couche-Tard aus Kanada wird zunehmend unwahrscheinlich. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sagte, dass er klar dagegen sei. Übernahmen in Frankreich gegen den Willen der Regierung seien schwer möglich, heißt es im Handel. Carrefour-Aktien handeln aber immer noch rund 1 Euro über dem Kurs von Dienstag vor dem Angebot.
Für Siemens Energy geht es um knapp 6 Prozent nach unten. Wie Reuters berichtet, sei am Donnerstag eine Klage durch General Electric (GE) eingereicht worden, die Siemens Energy die Nutzung von GE-Geschäftsgeheimnissen vorwerfe. Dies solle mehr als 1 Milliarde Dollar Schaden verursacht haben. Am Markt könnte das bis zur Klärung der Vorwürfe zunächst für Zurückhaltung sorgen. Allerdings sei es in den USA auch durchaus marktüblich, einem erfolgreichen Konkurrenten rechtliche Fallstricke in den Weg zu legen, meint ein Händler.
Varta fallen um 6 Prozent. Aktuell belastet nach Aussage aus dem Handel ein Bericht der Korean Times, wonach sich Samsung und LG den Markt für kabellose Kopfhörer genau ansähen. Hier könnte das Risiko bestehen, dass sie als Varta-Kunden abspringen und eine Eigenfertigung aufbauen, vermutet ein Händler.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.617,50 -0,66 -23,87 1,83
Stoxx-50 3.194,94 -0,40 -12,68 2,79
DAX 13.884,29 -0,75 -104,41 1,21
MDAX 31.136,84 -1,38 -435,24 1,11
TecDAX 3.274,72 -0,52 -17,20 1,93
SDAX 15.177,01 -1,36 -208,96 2,79
FTSE 6.749,91 -0,77 -52,05 5,29
CAC 5.627,19 -0,95 -53,95 1,37
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,54 0,01 -0,78
US-Zehnjahresrendite 1,10 -0,02 -1,58
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:29 Uhr Do, 17:30h % YTD
EUR/USD 1,2123 -0,25% 1,2146 1,2148 -0,7%
EUR/JPY 125,68 -0,38% 125,90 125,94 -0,3%
EUR/CHF 1,0763 -0,30% 1,0780 1,0783 -0,4%
EUR/GBP 0,8887 +0,10% 0,8885 0,8872 -0,5%
USD/JPY 103,67 -0,13% 103,67 103,67 +0,4%
GBP/USD 1,3640 -0,35% 1,3670 1,3692 -0,2%
USD/CNH (Offshore) 6,4775 +0,18% 6,4651 6,4700 -0,4%
Bitcoin
BTC/USD 38.012,50 -2,20% 38.344,75 39.694,50 +30,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,94 53,57 -1,2% -0,63 +9,1%
Brent/ICE 55,48 56,42 -1,7% -0,94 +7,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.848,59 1.846,10 +0,1% +2,49 -2,6%
Silber (Spot) 25,25 25,58 -1,3% -0,33 -4,3%
Platin (Spot) 1.098,98 1.120,40 -1,9% -21,43 +2,7%
Kupfer-Future 3,63 3,67 -1,0% -0,04 +3,3%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 15, 2021 07:06 ET (12:06 GMT)
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SAP SE (spons. ADRs) | 222,00 | 1,83% | |
SAP SE | 224,55 | 1,74% | |
Siemens Energy AG | 50,92 | 1,19% | |
Valeo SA (spons. ADRs) | 3,74 | -2,09% | |
Valeo SA | 7,74 | -1,38% | |
Varta AG | 1,91 | -7,59% |
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