25.07.2019 16:13:43
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MÄRKTE EUROPA/EZB sorgt für kräftige Ausschläge - DAX dreht ins Minus
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Präsident Mario Draghi sorgt an den Finanzmärkten am Donnerstagnachmittag für kräftige Kursausschläge. Hatte er mit Aussagen zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik den DAX zunächst gestützt und den Euro auf neue Jahrestiefs gedrückt, geht es mittlerweile in die andere Richtung. Der DAX verliert nun 1,3 Prozent auf 12.357 Punkte. Der Euro-Stoxx sinkt zwar nur um 0,7 Prozent, im Tageshoch hatte er aber schon ein Prozent gewonnen. Und der Euro steigt auf 1,1170 Dollar, nachdem er bis auf 1,1101 Dollar gefallen war.
"Die Aussagen von Draghi sind bei Weitem nicht so deutlich, wie sich das der Markt zunächst vorgestellt hat", so eine Marktteilnehmerin. So habe Draghi von einer uneinheitlichen Einstellung der EZB-Mitglieder zu den Details möglicher geldpolitischer Lockerungsmaßnahmen gesprochen. Außerdem sei eine Zinssenkung noch nicht diskutiert worden. "Beides deutet darauf hin, dass Maßnahmen noch auf sich warten lassen", ergänzt sie.
Trotzdem bleibe es bei dem "Easing Bias". Damit seien Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf wahrscheinlich und auch neue Anleihenkäufe möglich. Beides werde nun im September diskutiert.
Bankenwerte im Plus - EZB prüft Maßnahmen
Zudem prüft die EZB laut Draghi Maßnahmen, mit denen die negativen Nebenwirkungen der Minuszinsen auf die Banken gemildert werden können. Das wäre zum Beispiel ein gestaffelter Einlagensatz für bei der EZB geparkte Gelder. Derzeit liegt dieser einheitlich bei minus 0,40 Prozent und kostet die Banken Milliarden an Strafzinsen. Der Stoxx-Index der europäischen Banken steigt um 0,2 Prozent. Deutsche Bank gewinnen 1,7 Prozent und Commerzbank 2,1 Prozent.
Belastet wird die Stimmung für den DAX auch vom Ifo-Geschäftsklima-Index. Dieser ist auf den niedrigsten Stand seit April 2013 gefallen. Das drückt auf die im DAX stark gewichteten Auto- und Chemietitel. Covestro fallen nach Kurszielsenkungen um 4,8 Prozent. Daimler geben 2,2 Prozent ab. Dagegen steigen die vergleichsweise konjunkturunabhängigen RWE um 0,8 und Eon um 0,4 Prozent. Daneben steht die Berichtssaison im Blick.
Gute Zahlen aus dem Pharmasektor
"Die Zahlen sehen gut aus", so ein Marktteilnehmer zu Astrazeneca. Die Umsätze hätten leicht und das Ergebnis die Erwartung deutlich übertroffen. Beim Umsatz wird das Unternehmen für das Geschäftsjahr etwas optimistischer. Astrazeneca steigen um 7,3 Prozent. Für Roche geht es nach Zahlenausweis um 1,3 Prozent nach oben. Neu auf den Markt gebrachte Medikamente hätten besser als erwartet abgeschnitten, so das Brokerhaus Jefferies. Der Index der Pharmatitel führt die Gewinnerseite bei den Branchen mit einem Plus von 0,4 Prozent an.
Von nur durchwachsenen Geschäftszahlen spricht Citigroup derweil mit Blick auf die Halbjahreszahlen von LVMH. Die bereinigten Umsatzzahlen seien zwar etwas besser ausgefallen, dafür habe das EBIT die Schätzungen um 1 Prozent verfehlt. LVMH geben um 1,5 Prozent nach.
Für die Aktie von Unilever geht es nach Vorlage der Geschäftszahlen um 2,1 Prozent nach unten. Jefferies hebt hervor, dass der Hersteller von Verbrauchsgütern für 2019 das Umsatzwachstum weiter am unteren Ende der üblichen Zielspanne von 3 bis 5 Prozent erwartet.
Deutsche Börse überzeugt beim strukturellen Wachstum
Deutsche Börse legen nach ihren Geschäftszahlen und dem bestätigten Ausblick 1,8 Prozent zu. Die Zahlen haben die Erwartungen erfüllt. Positiv wird zur Kenntnis genommen, dass der Börsenbetreiber die strukturellen Erlöse um 5 Prozent steigern konnte.
Schneider Electric kommen auf ein Plus von 2,7 Prozent. Die Geschäftszahlen sind besser als erwartet ausgefallen, auch wurde die Prognose für Umsatz und EBITA erhöht.
Trotz besserer Geschäftszahlen geht es für die VW-Aktie um 2,7 Prozent nach unten. Hella fallen um 6,2 Prozent. Der neue Umsatzausblick für 2019/20 zwischen 6,5 und 7,0 Milliarden Euro trifft die Markterwartung mit 7 Milliarden Euro allenfalls am oberen Ende. Der EBIT-Ausblick liegt dagegen deutlich unterhalb des Konsens. Qiagen brechen um 5,7 Prozent ein, nachdem auch das Biotechnologie-Unternehmen den Ausblick gesenkt hat.
Erleichterung bei Kion
Während Jungheinrich vor zwei Tagen den Ausblick senken musste, liefert Mitbewerber Kion nun überzeugende Zahlen und bestätigt den Ausblick. Für Kion geht es um 2,9 Prozent nach oben. Aixtron kommen sogar auf ein Plus von 13 Prozent nach besseren Zahlen und einem angehobenen Ausblick.
Adva geben um 1,6 Prozent nach. Nach Einschätzung aus dem Handel ist die Marge im zweiten Quartal leicht unter den Schätzungen ausgefallen. Auch der Ausblick für das dritte Quartal drücke, der beim erwarteten operativen Ergebnis ebenfalls etwas unter den Erwartungen liege.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.508,85 -0,68 -24,05 16,91
Stoxx-50 3.195,21 -0,61 -19,71 15,77
DAX 12.356,59 -1,33 -166,30 17,02
MDAX 26.054,98 -0,90 -235,74 20,69
TecDAX 2.909,27 -1,27 -37,45 18,74
SDAX 11.155,63 -0,32 -36,12 17,31
FTSE 7.487,13 -0,19 -14,33 11,49
CAC 5.571,92 -0,61 -33,94 17,78
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,35 0,02 -0,59
US-Zehnjahresrendite 2,09 0,04 -0,59
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.14 Uhr Mi, 18.41 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1177 +0,31% 1,1135 1,1147 -2,5%
EUR/JPY 121,21 +0,58% 120,38 120,51 -3,6%
EUR/CHF 1,1047 +0,69% 1,0973 1,0976 -1,9%
EUR/GBP 0,8947 +0,24% 0,8926 0,8919 -0,6%
USD/JPY 108,46 +0,29% 108,12 108,11 -1,1%
GBP/USD 1,2491 +0,06% 1,2474 1,2497 -2,1%
Bitcoin
BTC/USD 9.977,75 +2,08% 10.053,00 9.568,00 +168,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,48 55,88 +1,1% 0,60 +18,1%
Brent/ICE 63,73 63,18 +0,9% 0,55 +15,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.417,47 1.426,30 -0,6% -8,83 +10,5%
Silber (Spot) 16,45 16,60 -0,9% -0,15 +6,2%
Platin (Spot) 870,11 878,00 -0,9% -7,89 +9,2%
Kupfer-Future 2,71 2,71 0% 0 +2,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 25, 2019 10:13 ET (14:13 GMT)
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