25.07.2019 12:10:43

MÄRKTE EUROPA/Euro-Stoxx-50 auf Jahreshoch - DAX bröckelt nach ifo

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen geht es am Donnerstagmittag überwiegend aufwärts. Der Euro-Stoxx-50 markiert neue Jahreshöchststände, er steigt um ein halbes Prozent auf 3.550 Punkte. Der DAX bröckelt dagegen etwas zurück auf den Schlussstand vom Mittwoch, denn der ifo-Geschäftsklima-Index ist auf den niedrigsten Stand seit April 2013 gefallen. Das drückt auf die im DAX stark gewichteten Auto- und Chemietitel, während es mit den meisten anderen Sektoren mehr oder weniger deutlich nach oben geht. Im Blick steht aber das Warten auf die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank.

Im Konsens wird zwar erwartet, dass die EZB die Zinspolitik unverändert belässt, die Erwartungen der Analysten gehen allerdings weit auseinander. Während die Mehrheit davon ausgeht, dass die EZB erst im September aktiv wird, rechnet etwa die Commerzbank damit, dass die Notenbank bereits heute den Einlagesatz um 20 Basispunkte senken wird.

Das spricht für Ausschläge bei den Kursen, denn das Enttäuschungspotenzial bei der EZB-Entscheidung ist groß. Unterstützung für eine Zinssenkung kommt vom schwachen ifo-Geschäftsklimaindex. Der Bund-Future hat mit den schwachen Konjunkturerwartungen ein neues Allzeithoch markiert. Auf der Devisenseite handelt der Euro bei 1,1125 Dollar und damit nur knapp über dem Jahrestief bei 1,1107.

Im DAX fallen Covestro nach Kurszielsenkungen um 3,5 Prozent. Daimler geben 1,2 Prozent ab. Dagegen steigen die vergleichsweise konjunkturunabhängigen RWE um 1,5 und Eon um 1,3 Prozent. Daneben steht die Berichtssaison im Blick.

Gute Zahlen aus dem Pharmasektor

"Die Zahlen sehen gut aus", so ein Marktteilnehmer zu Astrazeneca. Die Umsätze hätten leicht und das Ergebnis die Erwartung deutlich übertroffen. Beim Umsatz wird das Unternehmen für das Geschäftsjahr etwas optimistischer. Astrazeneca steigen um 5,5 Prozent. Für Roche geht es nach Zahlen um 1,4 Prozent nach oben. Neu auf den Markt gebrachte Medikamente hätten besser als erwartet abgeschnitten, so das Brokerhaus Jefferies. Der Index der Pharma-Aktien führt die Gewinnerseite bei den Branchen mit einem Plus von 0,8 Prozent an.

Von nur durchwachsenen Zahlen spricht Citigroup derweil mit Blick auf die Halbjahreszahlen von LVMH. Die bereinigten Umsatzzahlen seien zwar etwas besser ausgefallen, dafür habe das EBIT die Schätzungen um 1 Prozent verfehlt. LVMH steigen dennoch um 1,5 Prozent.

Für die Aktie von Unilever geht es nach Vorlage der Zahlen um 0,6 Prozent nach unten. Jefferies hebt hervor, dass der Hersteller von Verbrauchsgütern für 2019 das Umsatzwachstum weiter am unteren Ende der üblichen Zielspanne von 3 bis 5 Prozent erwartet.

Deutsche Börse überzeugt beim strukturellen Wachstum

Deutsche Börse legen nach ihren Zahlen und dem bestätigten Ausblick 1,8 Prozent zu. Die Zahlen haben die Erwartungen erfüllt. Positiv wird zur Kenntnis genommen, dass der Börsenbetreiber die strukturellen Erlöse um 5 Prozent steigern konnte.

Schneider Electric kommen auf ein Plus von 3,1 Prozent. Die Zahlen sind besser als erwartet ausgefallen, auch wurde die Prognose für Umsatz und EBITA erhöht.

Trotz besserer Zahlen geht es für die VW-Aktie um 0,2 Prozent nach unten. Hella fallen um 5,1 Prozent. Der neue Umsatzausblick für 2019/20 zwischen 6,5 und 7,0 Milliarden Euro trifft die Markterwartung mit 7 Milliarden Euro allenfalls am oberen Ende. Der EBIT-Ausblick liegt dagegen deutlich unterhalb des Konsens. Qiagen fallen um 5,2 Prozent, nachdem auch das Biotechunternehmen den Ausblick gesenkt hat.

Erleichterung bei Kion

Während Jungheinrich vor zwei Tagen den Ausblick senken musste, liefert Mitbewerber Kion nun überzeugende Zahlen und bestätigt den Ausblick. Für Kion geht es um 4,8 Prozent nach oben. Aixtron kommen sogar auf ein Plus von 11 Prozent nach besseren Zahlen und einem angehobenen Ausblick.

Adva brechen um 4 Prozent ein. Nach Einschätzung aus dem Handel ist die Marge im zweiten Quartal leicht unter den Schätzungen ausgefallen. Auch der Ausblick für das dritte Quartal drückt, der beim erwarteten operativen Ergebnis ebenfalls etwas unter den Erwartungen liege.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.549,71 0,48 16,81 18,27

Stoxx-50 3.228,04 0,41 13,12 16,96

DAX 12.530,18 0,06 7,29 18,67

MDAX 26.283,62 -0,03 -7,10 21,75

TecDAX 2.933,41 -0,45 -13,31 19,72

SDAX 11.225,16 0,30 33,41 18,05

FTSE 7.520,97 0,26 19,51 11,49

CAC 5.636,96 0,55 31,10 19,16

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,39 -0,02 -0,63

US-Zehnjahresrendite 2,03 -0,02 -0,65

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.14 Uhr Mi, 18.41 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1131 -0,11% 1,1135 1,1147 -2,9%

EUR/JPY 120,32 -0,16% 120,38 120,51 -4,3%

EUR/CHF 1,0982 +0,10% 1,0973 1,0976 -2,4%

EUR/GBP 0,8919 -0,07% 0,8926 0,8919 -0,9%

USD/JPY 108,09 -0,05% 108,12 108,11 -1,4%

GBP/USD 1,2479 -0,03% 1,2474 1,2497 -2,2%

Bitcoin

BTC/USD 10.062,00 +2,95% 10.053,00 9.568,00 +170,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,40 55,88 +0,9% 0,52 +17,9%

Brent/ICE 63,87 63,18 +1,1% 0,69 +15,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.426,04 1.426,30 -0,0% -0,27 +11,2%

Silber (Spot) 16,54 16,60 -0,4% -0,06 +6,7%

Platin (Spot) 884,19 878,00 +0,7% +6,19 +11,0%

Kupfer-Future 2,73 2,71 +0,7% +0,02 +3,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 25, 2019 06:10 ET (10:10 GMT)

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